Validität

[engl.: validity]

Messgröße Validität

Wird in Untersuchungen immer das gemessen, was die Wirklichkeit hinsichtlich einer konkreten Aufgabenstellung widerspiegelt? Oder gibt es Störfaktoren, die das Ergebnis beeinflussen und ein verzerrtes Bild zeichnen? Es wird beschrieben, wie verlässlich und qualitativ hochwertig eine wissenschaftliche Untersuchung ist und man bezieht sich dabei auf unterschiedliche Kategorien. Nachfolgend werden die einzelnen Validitätsarten vorgestellt.

Was steckt hinter dem Begriff "Validität"?

Als Validität wird die Richtigkeit oder Gültigkeit einer Messung bezeichnet. Es geht also darum, dass in einer Untersuchung genau das gemessen wird, was dem Forschungsziel entspricht. Ist das nicht gewährleistet, hat eine Untersuchung keine Aussagekraft und ist nicht valide.

Arten

Um zu gewährleisten, dass wirklich gemessen wird, was dem formulierten Ziel entspricht, lässt sich an verschiedenen Punkten ansetzen. Diese werden als Validitätstypen bezeichnet. In den meisten Fällen kommt es zuerst zur Unterscheidung zwischen interner und externer Validität. Parallel dazu lässt sich die Messung in Inhalte, Konstrukte und Kriterien unterscheiden, die zur Beurteilung herangezogen werden.

  • Interne Validität
  • Externe Validität
  • Inhaltsvalidität
  • Konstruktvalidität
  • Kriteriumsvalidität
  • Expertenvalidität

Interne Validität

Interne Validität liegt einfach formuliert vor, wenn es keine störenden Faktoren und Variablen gibt, die ein Messergebnis verfälschen können. Deshalb wird der internen Validität innerhalb der quantitativen Forschung oberste Priorität zugeschrieben. Geht es hingegen um ein qualitatives Forschungsergebnis, wird die interne Validität vernachlässigt.

Sie hinterfragt im Ausschlussverfahren mögliche Störfaktoren, die in Form individueller Ansichten der Probanden und äußerer Faktoren die Messdaten verfälschen.

Beispiel:
Wird erfragt, wie lange eine Person zum Lösen einer vorgegebenen Mathematikaufgabe braucht, tauchen Störgrößen auf. Möglicherweise fühlt sich die Person nicht wohl, sie lehnt die Mathematik ab oder ist gedanklich nicht bei der Sache. In diesem Fall ist die Aussagekraft der Umfrage nicht sehr groß.

Zu den äußeren Störfaktoren können bei dieser Umfrage mangelhafte Arbeitsgeräte, die zur Nichterfassung führen oder beispielsweise ein Verkehrsstau zählen, der den Probanden zu spät kommen lässt.

Externe Validität

Ist die interne Validität gegeben, kann die externe Validität die Generalisierbarkeit von Ergebnissen beschreiben. Es wird geprüft, ob sich Ergebnisse einer Studie auch auf andere Situationen, Menschen, Zeiten, Orte usw. übertragen lassen, also verallgemeinbar sind.

Beispiel:
Eine Studie untersucht die Nutzungsmotive für True-Crime-Filme anhand einer Befragung von Netflix-Nutzern. Das Ergebnis sagt etwas über die Nutzungsmotive der Netflix-Nutzer aus, kann aber nicht auf die Bevölkerung verallgemeinert werden, da junge Menschen überrepräsentiert sind.

Inhaltsvalidität

Die Inhaltsvalidität hinterfragt die inhaltliche Vollständigkeit und Relevanz einer Untersuchung. Es geht beispielsweise darum, ob bei Fragebögen Fragen enthalten sind, die ausschließlich mit dem Messgegenstand korrespondieren. Außerdem muss der logische Aufbau sichergestellt sein. Jede Untersuchung braucht dazu ein Erhebungsinstrument, das das untersuchte Merkmal vollständig abbildet.

Beispiel:
In einer Mitarbeiterbefragung soll untersucht werden, wie ausgeprägt die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen ist. Dazu werden alle wichtigen Komponenten zur Identifikation mit einem Unternehmen abgefragt. Fragen, die nichts mit der Identifikation zu tun haben, sind für den Forschungsgegenstand nicht relevant und werden somit weggelassen.

Konstruktvalidität

Ein Konstrukt ist ein Merkmal oder ein Konzept. Die Konstruktvalidität beschreibt daher ein Erhebungsinstrument, das auch zu anderen theoretischen Aussagen im gleichen Fachgebiet eine Verbindung herstellt.

Beispiel:
Erzielen Menschen, die in Suchtfamilien aufgewachsen sind, bei einem Angsttest höhere Werte als Probanden, die in einem wertschätzenden Umfeld aufwuchsen, spricht dies für die Validität des Testes. Da die Psychologie davon ausgeht, dass Kinder durch das Verhalten der Eltern konditioniert werden, existiert das Wissen um eine stärkere Ausprägung der Angst, je gewaltvoller (psychisch oder physisch) der Umgang mit den Kindern war.

Dagegen wäre der Versuch, die Größe eines Menschen von seinem Alter abzuleiten, ein schlechtes Beispiel für die Konstruktvalidität, da allgemein bekannt ist, dass das Längenwachstum in Schüben erfolgt und zu unterschiedlichen Zeiten endet.

Kriteriumsvalidität

Stimmt das Testergebnis mit Außenkriterien überein, die ebenfalls Aussagen über das Messobjekt treffen, liegt eine kriterienbezogene Validität vor.

Beispiel:
Soll ein Fragebogen entwickelt werden, der die Fähigkeit zum Studium der Psychologie abbildet, dann sollten sich die inhaltlichen Fragestellungen an einem späteren Studienerfolg orientieren. Das bedeutet, dass beispielsweise Eigenschaften wie Geduld, Empathie und das Interesse an therapeutischen Zusatzausbildungen abgefragt werden sollten

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