Tachistoskop

[engl.: tachistoscope]

Mit diesem Instrument können bildliche Vorlagen von Objekten (z.B. Produkte, Anzeigen, Logos, Verpackungen) in beliebig kurzen Zeitabschnitten und für beliebig kurze Zeitintervalle dargeboten werden (griech.: táchistos = schnellstes Gerät). Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt und in der Wahrnehmungspsychologie eingesetzt. Heute wird das Tachistoskop durch den Computer ersetzt. Zentral für die Online-Marktforschung ist das Virtuelle Tachistoskop, mit dessen Hilfe Werbung auf Websites oder Anzeigenmotive im Rahmen eines Online-Folder-Tests durch Variation der Darbietungslänge und anschließende Befragung experimentell auf ihre Wirkung hin getestet werden kann. Mit dem Virtuellen Tachistoskop können die für Werbemittel typischen kurzen flüchtigen Betrachtungen nachvollzogen werden. So erhält der Werbetreibende wichtige Hinweise darauf, welche Informationen gesehen und verarbeitet werden, und die emotionale Anmutung eines Werbebanners bzw. Anzeigenmotives wird messbar. Anwendungsbeispiele:

Online-Foldertest (vgl. Slideshow): Simulation eines flüchtigen Betrachtens von Werbemitteln beim Erstkontakt. Die anschließende Erhebung der Werbeerinnerung liefert Hinweise auf Prägnanz, Aufmerksamkeits- und Erinnerungsstärke.

Erfassung unmittelbarer Anmutungsqualitäten und grundlegender kognitiv-emotionaler Reaktionen.

Untersuchung der Wahrnehmungsprozesse vom ersten diffusen Gewahrsein bis hin zur Herausbildung einer komplexen Gestalt.

Untersuchung der Lesbarkeit von Schrift: Bestimmung der für das Verstehen einer Textzeile notwendigen Zeit (Verstehensschwelle).

 

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