Small Area Estimation (SAE)
Die Small Area Estimation (SAE), wörtlich übersetzt Schätzungen für kleine Flächen, ist ein statistisches Verfahren, mithilfe dessen valide, repräsentative Ergebnisse für eine kleine geografische Region mit geringer Anzahl an Befragten (z. B. ein Landkreis oder ein Wahlbezirk[3]) ermittelt werden können. Da valide Befragungen in einem jeden Landkreis - sofern dort überhaupt eine geeignete Stichprobengröße zustande kommen würde - unter finanziellen und zeitlichen Aspekten kaum umsetzbar sind, wurde diese Methode entwickelt [1]. Dabei wird zunächst eine sehr große Stichprobe auf übergeordneter, meist nationaler Ebene (z. B. Deutschland) gezogen, die im nächsten Schritt mit Regionaldaten, die bereits über die einzelnen Regionen vorliegen, angereichert wird.
Darauf aufbauend wird geprüft, ob und welche Zusammenhänge zwischen diesen Hilfsvariablen und einem bestimmten Antwortverhalten in einer Region besteht. Neigen Menschen in einer Region mit hoher Arbeitslosigkeit z. B. zu einem bestimmten Antwortverhalten, wird letzteres auch auf andere Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit projiziert [2].
Literatur
- Zhang, X. et al.: Validation of Multilevel Regression and Poststratification Methodology for Small Area Estimation of Health Indicators From the Behavioral Risk Factor Surveillance System, in: American Journal of Epidemiology, Bd. 182, Nr. 2, S. 127–137, 2015.
- Rao, J. N. K./Molina, I.: Small Area Estimation, 2. Aufl., New Jersey, 2015, S. 10 ff.
- European Union: Guidelines on small area estimation for city statistics and other functional geographics, 2019