Qualität von Online-Fragebögen

[engl.: quality of online questionnaires]

Die Qualität der zur Zeit im Internet auffindbaren Online-Fragebögen ist als heterogen zu bezeichnen. Vom manuell programmierten einfachen HTML-Formular über grafisch ansprechendere JavaScript-Lösungen bis hin zu aufwändig gestalteten Flash-Applikationen mit neuartigen Abfrageformen (z.B. Schieberegler, Drehknöpfe etc.) sind unterschiedlichste Lösungen vertreten. Verschiedene Software-Anbieter bieten mittlerweile Tools zur Erstellung von Online-Fragebögen an – doch auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede, sowohl bezüglich der Bedienbarkeit, als auch bezüglich der Qualität des Endprodukts. Prinzipiell gilt: auch Online-Fragebögen sollten das Kriterium der Usability erfüllen. Technische Möglichkeiten sollten nicht aus reinem Selbstzweck verwendet, sondern methodengerecht eingesetzt werden. Beispielsweise können Schieberegler für Antwort-Skalen ggf. zu Mess-Artefakten führen: In der Regel wird dem Benutzer hier ein Standardwert (z.B. Nullpunkt oder Skalenmittelpunkt) vorgegeben, der das Antwortverhalten im Sinne eines psychologischen Ankerwerts systematisch verzerren kann. Vor dem Hintergrund einer maximalen Vergleichbarkeit mit Offline-Instrumenten geht der Trend heute eher dahin, vertraute Elemente aus schriftlichen Befragungen (z.B. Matrixfragen, Mehrfachantwortsets, semantische Differenziale) auch in Online-Fragebogen einzusetzen. Dies erleichtert auch weniger erfahrenen Internet-Nutzern das Zurechtfinden im Instrument. Auch die Verteilung von Fragen auf eine oder mehrere HTML-Seiten sollte nicht zur Sinnfrage erhoben werden, sondern sich flexibel an den inhaltlichen Anforderungen des Instruments orientieren (z.B. Aufteilung in thematisch stimmige Abschnitte).

 

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