Generalisierbarkeit
[engl.: generalisability]
Definition
Die Generalisierbarkeit bezieht sich auf die Übertragbarkeit von Forschungsergebnissen auf eine größere Bevölkerungsgruppe oder einen anderen Kontext. In der Marktforschung ist es wichtig, dass die Ergebnisse einer Studie auf eine größere Gruppe übertragbar sind, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse repräsentativ und zuverlässig sind. Eine hohe Generalisierbarkeit bedeutet, dass die Ergebnisse auf eine größere Bevölkerung übertragbar sind, während eine niedrige Generalisierbarkeit bedeutet, dass die Ergebnisse auf eine sehr spezifische Gruppe beschränkt sind. Die statistische Relevanz der Daten wird anhand der Übertragbarkeit bewertet und begutachtet. Nur generalisierbare Datensätze können im Rahmen der Marktforschung zu neuen Erkenntnissen führen. Da im Rahmen der Marktforschung immer nur eine eingeschränkte Personengruppe, die sog. Stichprobe, repräsentativ befragt oder analysiert werden kann, ist diese Übertragbarkeit ein wichtiger Faktor in der wissenschaftlichen Analyse.
Eigenschaften der Generalisierbarkeit
Daten zu generalisieren gelingt auf unterschiedliche Arten und Weisen. Im Rahmen der Marktforschung können dabei die unterschiedlichsten Forschungsfragen und -Ansätze untersucht werden. Unterteilt wird die Generalisierung von Daten in drei Bereiche:
- Die sachliche Option: Ist die Akzeptanz höherer Preise bei Technologie ebenso hoch wie bei Lebensmitteln?
- Die räumliche Option: Verhalten sich Konsumenten in allen Bundesländern gleich?
- Die zeitliche Option: Gibt es heute die gleichen Anforderungen an Smartphones wie vor 2 Jahren?
Mit all diesen Optionen kann es gelingen die Daten von einer einzigen, repräsentativen Befragung, auf einen großen Teil der Bevölkerung zu übertragen. Je besser die Generalisierbarkeit von Daten, umso genauer lassen sich diese auf die Allgemeinheit übertragen. Aus diesem Grund wird der Begriff der Generalisierbarkeit häufig auch mit dem Begriff der Repräsentativität synonym verwendet. Der eigentlich aus der Psychologie stammende Begriff wurde erst in den letzten Jahren verstärkt im Bereich Marktforschung und Marketing eingeführt und hat sich etabliert.
Einsatzbereiche und Einsatzmöglichkeiten der Generalisierbarkeit
In der Theorie werden zum Einsatz von Generalisierungen Testtheorien verwendet, in welchen die wahre Varianz und die sogenannte Fehlervarianz nach Brennan berechnet werden. Aufgrund der erwarteten Varianz der Ergebnisse lässt sich die Generalisierbarkeit einer Fragestellung herausarbeiten. In den meisten Fällen der aktuellen Marktforschung wird auf ein solches Verfahren häufig verzichtet. Die logische Generalisierbarkeit wird der mathematischen Variante gegenüber bevorzugt. Zwar kommen auch hier Stichproben zum Einsatz, um die Varianz und die Fehlertoleranz zu überprüfen, dennoch ist die trockene Theorie von der praktischen Umsetzung abgegrenzt worden. Ist bei einer Befragung beispielsweise die statistische Repräsentativität gewährleistet, kann man sehr häufig von einer Generalisierbarkeit der erhobenen Daten ausgehen, sofern dabei nur einzelne Aspekte geprüft werden. Die sachliche, räumliche oder zeitliche Generalisierbarkeit kann somit durch diese Maßnahmen sichergestellt werden.
Einordnung und Nutzen der Methodik
Im Rahmen der Marktforschung ist es wichtig, die Übertragbarkeit von Daten aus Umfragen und Messergebnissen auf einen großen Teil der Bevölkerung übertragen zu können. Die Repräsentativität der Daten spielt aus diesem Grund eine überaus große Bedeutung für die Marktforschung.
vgl. externe Validität.
Quellen:
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-32459-9
https://www.statistik-nachhilfe.de/ratgeber/statistik/versuchsplanung/grundgesamtheit-generalisierbarkeit-repraesentativitaet https://www.karteikarte.com/card/3072492/generalisierbarkeit https://books.google.de/books?
https://books.google.de/books?