Zweifelhafte Produkttester entlarvt

Von Vanessa Köneke

Köln (marktforschung.de) - Im Fall der falschen Produkttester, die den Eindruck erweckten, von der GfK zu stammen, und mit dieser Masche versuchten, Bürger zu Zahlungen für die Teilnahme an Produkttests zu bewegen, gibt es Neuigkeiten: Man weiß inzwischen, wer dahinter steckt. Es handelt sich um die EuMedien GmbH aus Lüneburg; ein Unternehmen mit rund 40 Mitarbeitern, das sich sowohl mit Online-Dienstleistungen und Onlineauktionen als eben auch mit Produkttests beschäftigt und schon seit geraumer Zeit sein Unwesen mit zweifelhaften Methoden betreibt. Das Unternehmen tritt nach außen mit wechselnden Namen auf, jüngst unter der GfK-ähnelnden Bezeichnung "Gesellschaft für Markt- und Konsumforschung", meist jedoch mit der selben Masche: 99 Euro Jahresbetrag sollen Menschen zahlen, um an Produkttests teilzunehmen. Versprochen werden ihnen hochwertige Produkte, die sie nach dem Test behalten dürfen. Tatsächlich erhalten die Kunden aber nur relativ wertlose Gegenstände wie Sekundenkleber, Waschmittel-Dosier-Hilfen oder Billig-Kopfhörer. Ein anderer Trick der Firma ist es, vor den Produkttests Geld als "Kaution" einzufordern. Doch sowohl Produkte als auch die Kaution bekommen die Kunden nie (wieder) zu Gesicht. Im Internet häufen sich bereits dutzende von Beschwerden über das Unternehmen. Die Verbraucherzentrale Berlin warnt vor EuMedien und auch Klagen liegen bereits vor.

Im Fall der GfK muss es jedoch zu keinem Gerichtsverfahren kommen. EuMedien hat bereits zugestimmt, den mit der GfK assoziierbaren Namen ab dem 1. August nicht mehr zu verwenden. Zudem scheint das Unternehmen schon jetzt von dem Namen Abstand genommen zu haben; die Beschwerden verärgerter Bürger bei der GfK sind jedenfalls in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen. Wie viele Personen insgesamt von EuMedien angerufen wurden und wie viele davon im Glauben, mit der GfK zu verhandeln, tatsächlich eine Zahlung geleistet haben, steht jedoch immer noch nicht fest.

Auf die Schliche gekommen ist die GfK den Abzockern übrigens durch Anrufe und E-Mails von Bürgern: Einige der von EuMedien angerufenen Personen erhielten nach dem Telefonat eine Rechnung mitsamt den korrekten Unternehmensdaten und meldeten diese der GfK. Jene setzte sich wiederum umgehend per Anwalt mit EuMedien in Verbindung. 

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