Research & Results 2016 Zu End' g'forscht ist noch lange nicht
Rein optisch gab es den einen oder anderen Hingucker, denn einigen Ausstellern fällt doch jedes Jahr aufs Neue ein kreatives Standkonzept ein, das den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Im Übrigen waren alle wichtigen Player vertreten und die blieben ihrem einmal gewählten Standort treu, wenig Neues also? Wenn es einen auffälligen roten Faden gab, dann das Thema Virtual Reality und die dazugehörigen Brillen an unzähligen Ständen. Auch wenn die Anwendungsformen in der Marktforschung wohl meist noch in den Kinderschuhen stecken, setzen sich viele Marktforscher verstärkt damit auseinander. Neuer Hype, neues Buzzword – oder ein Trend, dem man nicht aus dem Weg gehen darf? Vielleicht wissen wir schon auf der nächsten Research & Results mehr.
In diesem Jahr war zunächst häufig zu hören, dass zwar insgesamt nicht unbedingt mehr los war als im vergangenen Jahr, auch wenn der Veranstalter von einem deutlichen Zuwachs spricht, aber dass sich die Gespräche auf qualitativ hohem Niveau bewegten und man demnach die Heimfahrt mit einem guten Gefühl antritt und auf die nächsten Monate gespannt ist.
Podiumsdiskussion: "Marktforscher-Elefantenrunde" mit großer Anziehungskraft
Wovon sich so mancher jedoch, wie zu hören war, etwas mehr versprochen hatte, ist die Podiumsdiskussion des ersten Tages. Begrüßt wurde allerdings durchgehend die Wiederaufnahme dieses Formats, das es in den Anfangsjahren der Messe bereits gab. Im Mittelpunkt stand die Frage "Marktforschung – Auslaufmodell oder innovativer Problemlöser?"
Natürlich entwickelte die Marktforscher-Elefantenrunde große Anziehungskraft: Auf dem Podium saßen Peter Braun, CEO Ipsos Germany, Karin Klos, Marktforschung und Marketingberatung, Consultant, Sabine Menzel, Director Market & Consumer Insights, LOréal Deutschland, Michael Müller, Regional CCO Germany & Switzerland, GfK, und Hartmut Scheffler, Geschäftsführer Kantar TNS, es moderierte Dr. Dieter Korczak. Zündstoff bot das Thema reichlich. Weitgehend einig waren sich die Diskussionsteilnehmer in der Beschreibung der aktuellen Situation: Man befinde sich, so führte es Hartmut Scheffler aus, in einem digitalen Tornado und müsse aufpassen, dass man nicht an den Rand gedrängt und weggerissen werde. Die Anforderungen an zukünftige Marktforscher hätten sich geändert, demnach werde das Marktforschungsvolk zwangsläufig bunter, meinte Peter Braun von Ipsos. Auch betriebliche Marktforscher sehen sich vor neuen Herausforderungen, so zitierte Sabine Menzel eine ihrer Kollegen mit dem Satz: "Neuer Tag, neues Tool."
Doch wo sich für die Branche insgesamt der Königsweg verbirgt, ob es ihn überhaupt gibt und inwiefern sie sich als innovativer Problemlöser positionieren kann, blieb vage. Sicher hat auch im Vorfeld niemand eine einfache Antwort auf diese Frage erwartet, aber die Zuschauer hätten vielleicht gerne mehr über mögliche Wege gehört. Einig war man sich auf dem Podium, dass die Branche insgesamt offen für Innovationen, neue Wege und auch für Kooperationen mit neuen Playern sein muss. Würde es nicht auch einer künftigen Diskussionsrunde gut tun, wenn man diese neuen Player mehr mit einbinden würde?
Die guten Gespräche, langen Schlangen vor den Workshop-Räumen und die allenthalben gute Stimmung sprechen eine eindeutige Sprache: Die Messe ist und bleibt der Treffpunkt des Jahres. Und allen Unkenrufen zum Trotz, sieht es doch so aus: Wer offen bleibt für Änderungen, wird nicht so schnell ein Auslaufmodell sein. Drum freuen sich jetzt schon alle auf ein Wiedersehen an diesem Ort in einem Jahr, wenn es wieder heißt "O'gforscht is!"
dr
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