Datenpanne bei der Nebu Umfragesoftware Zahlreiche niederländische Regierungsorganisationen vom Datenleck betroffen

Anfang April wurde das Datenleck bei der Umfragesoftware Nebu B.V. entdeckt. Daten von rund zwei Millionen Niederländern sollen an die Öffentlichkeit gelangt sein. Jetzt wurde bekannt, dass neben einer Vielzahl von Unternehmen auch zahlreiche Regierungsorganisationen von der Datenpanne betroffen sind.

Alexandra van Huffelen

Alexandra van Huffelen, Staatssekretärin für Königreichsbeziehungen und Digitalisierung, und Sigrid Kaag, Finanzministerin  während der Rechenschaftsdebatte am 31. Mai (Bild: picture alliance / ANP | Phil Nijhuis).

Anfang April wurde das Datenleck bei der Umfragesoftware Nebu B.V. bekannt, die vor allem in den Niederlanden weit verbreitet ist. Dadurch sollen Daten von niederländischen Unternehmen wie der Eisenbahngesellschaft NS, Vodafone, Ziggo, Heineken, Amstel, der Krankenkasse CZ, dem niederländischen Golfverband und dem Versicherungsunternehmen ArboNed an die Öffentlichkeit gelangt sein. Laut Schätzungen im April sollten rund zwei Millionen Niederländer davon betroffen sein.

Ausmaß wahrscheinlich deutlich größer

Diese Zahlen muss sehr wahrscheinlich nach oben korrigiert werden, da nun nach einer parlamentarische Anfrage an die Staatssekretärin Alexandra van Huffelen, die gleichzeitig auch Ministerin für Digitalisierung ist, herauskam, dass auch eine ganze Reihe von Ministerien und andere staatliche Organisationen vom Datenleck betroffen seien.

Eine Reihe von Regierungsorganisationen sind betroffen

So nennt van Huffelen bislang 16 Regierungsorganisationen, darunter das Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik (EZK), die niederländische Organisation für angewandte wissenschaftliche Forschung (TNO), die niederländische Unternehmensagentur (RVO), das Medicines Evaluation Board (MEB), die Zentrale Informationsstelle für Gesundheitsberufe (CIBG), das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM), das Büro für Sozial- und Kulturplanung (SCP), das Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft, die Nationalbibliothek der Niederlande, das Vermietungskomitee (DHC), die Öffentlichkeit Kommunikationsabteilung (DPC) und das Legal Aid Board (RvR), deren Kundendaten in unterschiedlichem Ausmaß geleakt wurden. In der Regel seien dies Daten wie Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Umfragedaten.

Je nach Organisation beträfe das Datenleck nur einzelne Mitarbeiter oder in einem anderen Fall eine Liste von 22.000 Bürgern mit Namen, E-Mail-Adressen und den Ergebnissen einer Umfrage, die mittels der Software von Nebu durchgeführt wurde. Offen sei aktuell noch, wer für den Datenschutzverstoß bei Nebu verantwortlich ist, da mehrere Parteien beteiligt seien.

Bislang scheint das Datenleck an der Grenze zu Deutschland zu enden

Auf aktuelle Nachfrage beim Arbeitskreis deutscher Marktforschungsinstitute scheint nach wie vor kein Verbandsmitglied des ADM vom Datenleck bei Nebu betroffen zu sein. Das Thema wäre auch noch mal bei der kürzlich in Berlin stattgefundenen Mitgliederversammlung zur Sprache gekommen, aber glücklicherweise scheint das Datenleck bislang ein rein niederländisches Problem zu sein.

 

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