Jahreszahlen 22/23 YouGov YouGov mit deutlichem Umsatzplus - der europäische Markt wird immer wichtiger

Der Wachstumskurs beim britischen Marktforschungsunternehmen YouGov geht weiter: Mit einer Umsatzsteigerung von 17 Prozent zeigt sich das Unternehmen in einem "schwierigen Marktumfeld" zufrieden. Das Geschäftsjahr 2022/2023 endete am 31. Juli.

Steve Hatch, seit August 2023 neuer CEO von YouGov, präsentierte erstmals die Jahreszahlen (Bild: YouGov)

Der Gesamtumsatz stieg für das Geschäftsjahr 2022/2023 auf insgesamt 258,3 Millionen britische Pfund (Vorjahreszeitraum: 221,1 Millionen britische Pfund). Das ist weiterhin ein sehr starkes Wachstum, auch wenn das Vorjahr mit einer Umsatzsteigerung von 31 Prozent noch besser lief. Ohne die getätigten Akquisitionen und Verkäufe sowie unter Herausrechnung der Wechselkursauswirkungen ist es ein Wachstum von neun Prozent.

Das Unternehmen ist in einer starken Position und setzt den richtigen Fokus und die richtige strategische Ausrichtung,

kommentiert YouGov-CEO Steve Hatch das Ergebnis in der Pressemitteilung zu den Bilanzzahlen. "YouGov kann so in einem schwierigen Marktumfeld wieder ein Jahr mit starken Ergebnissen vorweisen."


Data Services verliert Umsatz

Dabei sind die Zahlen auf die Unternehmensbereiche betrachtet nicht uneingeschränkt positiv. Denn im Bereich Data Services ging der Umsatz auf 47,8 Millionen britische Pfund (Vorjahreszeitraum: 50,7 Millionen britische Pfund) und somit um sechs Prozent zurück, beziehungsweise ohne Käufe, Verkäufe und Wechselkurswirkungen sogar um acht Prozent. Das Unternehmen beobachtet hier, dass die Nachfrage nach schnellen Forschungsdienstleistungen etwa rund um das Produkt YouGov RealTime Omnibus Services zurückgeht, weil bei einige Kunden die Budgets hierfür unter Druck geraten seien.

Im mit großem Abstand wichtigsten Bereich Customer Research lief es deutlich besser.

Hier wurde der Umsatz um 27 Prozent (ohne Käufe, Verkäufe und Wechselkurswirkungen: 17 Prozent) gesteigert, nachdem es hier auch schon im Vorjahr zu einem Wachstum von 46 Prozent gekommen war. Er beträgt nun 121,8 Millionen britische Pfund (Vorjahreszeitraum: 95,6 Millionen britische Pfund).

Dieser Bereich bietet maßgeschneiderte Untersuchungen an - und wurde stark durch das europäische Festland getrieben, wobei auch Großbritannien und die USA sich gut entwickelten.

Und auch der Unternehmensbereich Data Products - unter anderem mit dem YouGov Brandindex und YouGov Profiles - legte deutlich zu: Auf nun 85,9 Millionen britische Pfund (Vorjahreszeitraum: 74,1 Millionen britische Pfund) und somit um 16 Prozent (beziehungsweise ohne Käufe, Verkäufe und den herausgerechneten Wechselkurswirkungen um plus zehn Prozent). Auch hier entwickelten sich Großbritannien und Europa stark, die USA hingegen schwächer.

Europa wird immer wichtiger

Das "Mainland Europe" wird für YouGov entsprechend immer wichtiger. Erneut konnte das Unternehmen hier den Umsatz deutlich um 27 Prozent (ohne Käufe, Verkäufe und Wechselkurswirkungen: 14 Prozent) steigern, nachdem er schon im vorherigen Geschäftsjahr um satte 49 Prozent anstieg. Konkret sind es nun 58,2 Millionen britische Pfund (Vorjahreszeitraum: 45,7 Millionen britischen Pfund).

Damit liegt Europa nun nur noch knapp hinter dem Stammland Großbritannien, wo YouGov  auf 65,6 Millionen britische Pfund (Vorjahreszeitraum: 57,9 Millionen britische Pfund) kommt und somit ein Wachstum von 13 Prozent (ohne Käufe, Verkäufe und Wechselkurswirkungen: 13 Prozent) erreicht.

Weiterhin mit Abstand der stärkste Markt ist „Americas“. Hier liegt der Umsatz nun bei 116,4 Millionen britische Pfund (Vorjahreszeitraum: 99,5 Millionen britische Pfund). Er steigerte sich um 17 Prozent (ohne Käufe, Verkäufe und Wechselkurswirkungen: 8 Prozent).

Traditionell deutlich dahinter liegen die Region „Middle East“ mit 8,8 Millionen britische Pfund (Vorjahreszeitraum: 6,2 Millionen britische Pfund; Steigerung um 42 Prozent) und "Asia Pazific" mit einem Umsatz von 23,5 Millionen britischen Pfund (Vorjahreszeitraum: 20,8 Millionen britische Pfund, Steigerung: 13 Prozent).

Die Panelgröße konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter auf nun 25,65 Millionen Konsumenten (Vorjahreszeitraum: 22,25 Millionen Konsumenten) erhöht werden.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Nachdem Stephan Shakespeare, Mitgründer und bisheriger CEO von YouGov, in den Aufsichtsrat des Unternehmens gewechselt ist, präsentierte Steve Hatch nun zum ersten Mal die Jahreszahlen. Er sieht für das Geschäftsjahr 2023/2024 weiterhin eine starke Umsatzdynamik. Shakespeare kündigte im Rahmen der Pressemitteilung einen dritten strategischen Wachstumsplan ("SP3") an, auch unter anderem durch einen Aufkauf des GfK Consumer Panel Business (GfK CPB).

Die Aktie von YouGov legte nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich zu. Stand 17 Uhr lag sie mit 21,88 Prozent oder 1,51 britischen Pfund im Plus bei nun 8,41 britischen Pfund. Zum Vergleich: Nach der Bekanntgabe der letzten Jahreszahlen bewegte sich der Kurs bei 7,90 britischen Pfund. Auf die letzten drei Jahre betrachtet ist die Aktie aber weiterhin weit von den Höchstständen entfernt und notiert mit 13,3 Prozent im Minus. Die Aktie wird in London gehandelt.

 

Über die Person

Jörg Stroisch arbeitet seit 2002 als freier Finanzjournalist für unterschiedliche Themen und Medien. Als Diplom-Sozialwissenschaftler hat er von seiner Ausbildung her einen engen Bezug zu Marktforschung, Statistik und Methodenlehre. Auch Themen rund um die Digitalisierung und das Projektmanagement (insbesondere agile Methoden) stehen bei ihm im Fokus.

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