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Yorck von Obernitz: "Kein Marktforschungsinstitut kann sich heute mehr den Möglichkeiten, die ihm das Internet als wertvolles modernes Handwerkzeug bietet, vollständig verschließen"
Yorck von Obernitz ist Europa-Vertriebschef bei iCharts. Im Interview mit marktforschung.de äußert er sich zu Funktionalitäten und Anwendungsmöglichkeiten interaktiver Charts sowie zur wachsenden Bedeutung des Vertriebskanals Internet.
marktforschung.de: Herr von Obernitz, iCharts Inc. ist ein noch junges Unternehmen mit Hauptsitz im kalifornischen Silicon Valley. Die deutsche Dependance befindet sich in München, von wo aus Sie als Europa-Vertriebschef tätig sind. Können Sie uns die Firmenhistorie ein wenig erläutern?
Yorck von Obernitz: Die Firma iCharts wurde Ende 2007 mit Hauptsitz in den USA gegründet. Der US-amerikanische Markt ist noch immer internetaffiner, und viele technologische Urheberrechte lassen sich in den USA einfacher schützen.
Das Produkt "iCharts" wurde auf der TechCrunch-Konferenz im September 2008 erstmals der Öffentlichkeit vogestellt. iCharts gehörte damals zu jenen 50 Unternehmen, die aus 1.000 Bewerbern ausgewählt wurden, ihr Produkt einem hochkarätigen Expertengremium und der IT- und Internet-Branche zu präsentieren – für uns ein sehr wichtiger Meilenstein in unserer doch noch kurzen Unternehmensgeschichte. Seit März 2009 wenden wir uns mit unserer Technologie über die neue Webseite www.ichartsbusiness.com an kommerzielle Kunden in unterschiedlichsten Branchen.
marktforschung.de: iCharts hat sich auf die Bereitstellung einer Lösung zur Generierung und Weiterverbreitung interaktiver Charts spezialisiert. Was genau muss man sich darunter vorstellen?
Yorck von Obernitz: Unser Kunde meldet sich auf unserer Internetplattform mit einem Login und Password an. Er erstellt seine interaktiven Charts (Grafiken und Diagramme) und nutzt diese im Internet, Extranet oder Intranet – oder auch offline eingebettet in Word-, Powerpoint- oder pdf-Dokumente.
Jedes iChart ist ein kleines Programm, ein sogenanntes "Widget", welches sich über den "Embed-Code" spielend einfach in Webseiten oder Präsentationen einbinden lässt. Das besondere ist, dass das iChart immer mit der Datenbasis verbunden ist. Verändern sich die Daten also in der Datenbasis, aktualisiert sich das iChart automatisch beim nächsten Aufrufen der Seite. Der frühere Aufwand, eine Grafik laufend aktuell zu halten, fällt dadurch weg. Wichtig ist, dass größten Wert auf die Datensicherheit gelegt wird: Die Daten bleiben zu jeder Zeit auf dem Server unseres Kunden hinter seiner Firewall.
marktforschung.de: Ist das die einzige Interaktion, die Ihre Charts aufweisen?
Yorck von Obernitz: Nein. Neben der Echtzeit-Funktionalität kann der Nutzer noch weitere Interaktionen festlegen, wie z.B. das Einbauen von einer Quellenangabe oder ein Logo mit Verlinkung auf die eigene Webseite. Durch den Mouse-Over-Effekt werden dem Betrachter die Datenpunkte hinter den Balken oder Linien angezeigt, während der Datenschieber unterschiedliche Darstellungsformen des Charts zulässt. Die Charts können auch mit Erläuterungen und Audiokommentaren versehen werden, lassen sich ausdrucken und in unterschiedlichen Formaten abspeichern.
Wenn vom Kunden gewünscht, kann das Chart auch über den Embed-Code maßstabgetreu in andere Webseiten kopiert werden, ohne die Interaktivität und die Verbindung zur Datenquelle zu verlieren. Über die ChartViews teilt iCharts seinen Kunden mit, wie oft ein Chart auf der originären Seite angeschaut wurde, wo das Chart über den Embed-Code hin transportiert und wie häufig das Chart auf den transportierten Webseiten betrachtet wurde.
marktforschung.de: Wo sehen Sie die besonderen Mehrwerte bei der Verwendung interaktiver Charts?
Yorck von Obernitz: Unsere Technologie ermöglicht es unseren Kunden neue Informationsprodukte zu entwickeln, wie z.B. Management-Dashboards mit Zahlen und Fakten für unterschiedliche Hierarchie-Ebenen. Der Vorstand eines Unternehmens bekommt Key Performance Indicators (KPIs), also die für ihn relevanten Unternehmenskennzahlen, in einer anderen Form präsentiert als sein Regionalleiter.
Die iCharts können direkt in das Intranet beim Kunden eingespielt werden – in Echtzeit und in dessen eigenem Design. Für den Einsatz der iCharts-Technologie sind keine Programmierung und kein Softwaredownload notwendig.
marktforschung.de: Die Weiterverbreitung von Studien-Ergebnissen ist in der Marktforschungsbranche ja nicht immer gewünscht – speziell bei kundenindividuellen Studien. Wo sehen Sie den besonderen Nutzen von Icharts speziell für die Marktforschung?
Yorck von Obernitz: Speziell in der Marktforschung gibt es mehrere Ansatzpunkte für den sinnvollen Einsatz von iCharts - zunächst einmal in der Eigenvermarktung. Einige unserer Kunden nutzen iCharts z.B. für "Chart of the Day" oder "-of the month". Andere verwenden die iCharts in Blogs zu aktuellen Markt- und Meinungsforschungs-Themen. Die iCharts sind über Suchmaschinen wie Google auffindbar und werden gerne von Journalisten verwendet, die einen Artikel über das betreffende Thema schreiben und anschließend den Artikel durch das Einbinden des gleichen Charts illustrieren. Durch die Verwendung einer verlinkten Quellenangabe oder einem verlinkten Logo kann zusätzlichem Traffic bzw. neue Leads auf seiner Seite generieren.
Bei Kundenaufträgen, die nicht für die Öffentlichkeit und ausschließlich für den Kunden bestimmt sind, gibt es ebenfalls mehrere Einsatzmöglichkeiten. Die interaktiven Charts lassen sich in Powerpoint, Word und pdf-Dokumente einbinden und bleiben weiterhin interaktiv. Langzeit-Studien, bei denen die Kunden über eine zugangsbeschränkte Webseite die aktuellsten Zwischenergebnisse in Form von Datentabellen abrufen, können solche Tabellen in ein interaktives Chart dynamisch umwandeln und dem Kunden zur individuellen Weiterverarbeitung anbieten.
Weiterhin sehen wir auch einen enormen Markt im Bereich des Verkaufs von Studienergebnissen. Hier arbeiten wir an einer Lösung, die es dem Marktforscher erlaubt, neben der ganzen Studie auch Teilergebnisse in Form einzelner Charts in interaktiver Form zu vermarkten. Damit eröffnet sich dem Marktforscher über die Technologie und dem Vertriebskanal Internet ein zusätzliches neues Kundenpotential.
marktforschung.de: Denken Sie, dass die Marktforschungsbranche in der Aufbereitung bzw. Darstellung von Daten noch Nachholbedarf hat?
Yorck von Obernitz: Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass die Marktforscher sich besser positionieren können und Ihren Kunden einen Mehrwert anbieten. Der Einsatz der iCharts-Technologie lässt sich nutzen, neue Ideen zu entwickeln und auch in der Marktforschungsbranche Daten moderner und sicher zu präsentieren.
Für unseren Advisory Network Board, eine Art Beirat aus namhaften Branchenspezialisten, konnten wir Wolfgang Dittrich gewinnen, der uns durch seine langjährigen Erfahrungen in der Marktforschungs- und Medienbranche inhaltlich bei der Produktentwicklung speziell für Ihre Branche unterstützt.
marktforschung.de: Virale Verbreitung, Interaktivität – Sie setzen mit iCharts sehr stark auf das Medium Internet. Ist das Web aus Ihrer Sicht auch für die Marktforschung das Medium der Zukunft – oder vielleicht sogar schon der Gegenwart?
Yorck von Obernitz: Ich denke, kein Marktforschungsinstitut kann sich heute mehr den Möglichkeiten, die ihm das Internet als wertvolles modernes Handwerkzeug bietet, vollständig verschließen. Es kommt aber vielmehr darauf an, was genau Ihre Kunden wünschen, oder besser, wie Sie für Ihre Kunden durch innovative Verwendung des Internets Mehrwert schaffen können. Neben der Darstellung von Zahlen in Form von interaktiven Charts gibt es ja auch viele andere neue Entwicklungen, die Ihnen Ihr Handwerk zukünftig erleichtern. Das Spannende ist, dass man diese anderen Technologien auch sehr synergetisch mit iCharts verbinden kann.
marktforschung.de: Herr von Obernitz, vielen Dank für das Interview!
Mehr zu diesem Thema:
marktforschung.de hat iCharts bei der Umfrage "Stimmungsbarometer betriebliche Marktforschung " eingesetzt. Die Charts können Sie durch einen Klick auf nachfolgende Grafik aufrufen:
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