WPP: Positive Entwicklung im dritten Quartal
Für marktforschung.de berichtet Jörg Stroisch
Der Umsatz stieg demnach auf 3,611 Milliarden Pfund (Vorjahresquartal: 2,927 Milliarden Pfund); der Nettoumsatz legte um 23,6 Prozent auf 3,114 Milliarden Pfund (Vorjahresquartal: 2,518 Milliarden Pfund) zu, teilte das Unternehmen mit.
Nach dem ohnehin schon starken ersten Halbjahr kletterte der Umsatz nun auf neun Monate gerechnet auf 8,708 Milliarden Pfund (Vorjahreszeitraum: 7,559 Milliarden Pfund) und somit um 15,2 Prozent. Interessant ist hier natürlich auch der Blick auf die Steigerung auf Basis konstanter Währungen: + 8,0 Prozent. 4,6 Prozent davon ergaben sich durch Unternehmenszukäufe.
Auch Data Investment Management steht gut da
Schon im vergangenen Halbjahr hatte es sich angedeutet; WPP steht laut ausführlicher Analystenpräsentation auch im dritten Quartal 2016 wieder in vielen Bereichen positiv da. Der wichtige Bereich "Data Investment Management" legte zu, nämlich um 12,1 Prozent auf 655 Millionen Pfund (Vorjahresquartal: 584 Millionen Pfund), wobei sich abzüglich der Währungsgewinne und der zugewonnenen Umsätze durch Unternehmensübernahmen ein Minus von 2,0 Prozent ergibt. Zu diesem Bereich gehört zum Beispiel das Tochterunternehmen Kantar.
Mit Abstand der wichtigste Bereich bleibt "Advertising, Media Investment Management" mit 1,619 Milliarden Pfund (Vorjahresquartal: 1,311 Milliarden Pfund) und somit einem Plus von 23,5 Prozent – durchaus auch substanziell, denn abzüglich der Währungsgewinne und der Umsätze durch Unternehmensübernahmen stieg hier der Umsatz immer noch um 5,5 Prozent. Die weiteren Zahlen: "Branding & Identity, Healthcare and Specialist Communications" mit 1,050 Milliarden Pfund (Vorjahresquartal: 803 Millionen Pfund, + 30,8 Prozent) und "Public Relations & Public Affairs" mit nun 287 Millionen Pfund (Vorjahresquartal: 229 Millionen Pfund, + 25,6 Prozent).
Westeuropa weiterhin stark
"Western Continental Europe" weist WPP als eigene Region aus, was auch die Wichtigkeit betont: 702 Millionen Pfund setzte das Unternehmen hier um, also ein Plus von 27,2 Prozent (Vorjahresquartal: 552 Millionen Pfund). Bereinigt um die Währungseinflüsse und die Unternehmenszukäufe sind es immer noch + 5,4 Prozent. In diesem Zusammenhang ist noch ein Blick auf die deutschen Zahlen interessant, die WPP erneut ausweist. Konnte WPP mit 7.000 Angestellten in Deutschland im dritten Quartal 2015 900 Millionen US-Dollar erzielen (der Gesamtumsatz betrug 4,9 Milliarden US-Dollar), so sind es im dritten Quartal 2016 ebenfalls 900 Millionen US-Dollar bei einem Gesamtumsatz von 5,1 Milliarden Dollar. In Deutschland arbeiten nun etwa 8.000 Angestellte. Es belegte im Ranking der wichtigsten Länder Platz 8 (nach Platz 7 im Jahr 2015); um 6,3 Prozent stieg hier der Umsatz auf die ersten neun Monate betrachtet.
Weit vorne beim Umsatzanteil liegt die Region "North America" mit 1,342 Milliarden Pfund nach 1,091 Milliarden Pfund im Vorjahresquartal (+ 23,0 Prozent). "United Kingdom" brachte mit 461 Millionen Pfund 5,9 Prozent mehr ein, als im Vorjahresquartal (435 Millionen Pfund). Und die Region "Asia Pacific, Latin America, Africa & Middle East and Central & Eastern Europe" trug mit 1,106 Milliarden Pfund zum Gesamtumsatz bei (Vorjahresquartal: 849 Millionen Pfund, + 30,3 Prozent).
Börse reagierte positiv
Dass Martin Sorrell, Chef von WPP, mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU nicht einverstanden ist, hatte er schon im Vorfeld des Referendums mehrfach betont. Auch jetzt kritisiert er das Verhalten der britischen Regierung. Theresa Mays "diplomatischer Krieg" mit der EU mache es sehr schwierig, ein Unternehmen zu betreiben, sagt er gegenüber der Agentur Bloomberg (unter anderem veröffentlicht im "Independent". Die Sorge um die Folgen des Brexits auch für sein Unternehmen treiben ihn also weiter um.
Deutlich im Tagesplus lag der Aktienkurs nach Bekanntgabe der Zahlen des britischen Unternehmens: 17,76 Pfund war den Anlegern die Aktie wert (Stand: etwa 16 Uhr am 31.10.), das ist ein Plus von deutlichen 4,00 Prozent. Am Freitag hatte WPP zum Börsenschluss in London noch leicht mit 0,05 Prozent und 17,08 Pfund Euro im Minus notiert. Damit erholte sich der Kurs stark von dem innerhalb des vergangenen Monats zu verzeichnenden Abwärtstrend der Aktie; Mitte Oktober stand das Unternehmen auch schon einmal bei 18,50 Pfund.
Seine nächsten Zahlen wird das britische Unternehmen voraussichtlich Anfang März 2017 präsentieren.
Kommentare (0)
Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden