Interview zum Web-Seminar am 17.03.2022, 11:00 Uhr „Wir sprechen von einem recht beeindruckenden Potenzial, welches man nicht außer Acht lassen sollte.“

Am 17. März 2022 wird Jessica Ruiz Ribota von NORDLIGHT research das Webinar mit dem Titel "Senioren: Wie erwachsene Kinder ihre alternden Eltern im Verbraucheralltag und bei Konsumentscheidungen unterstützen und beeinflussen" halten und erklären, wie diese Unterstützung genau aussieht und wie erwachsene Kinder ihre Eltern im Alltag wahrnehmen. Lesen Sie im Interview auch, was diese Ergebnisse für Werbetreibende bedeuten und worin sich die ältere und jüngere Zielgruppe unterscheidet.

Ribota Interview (Bild: Ribota)

Unsere Gesellschaft wird älter, das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt. Was bedeutet das für Werbetreibende? 

Jessica Ruiz Ribota: Werbetreibende fokussieren sich häufig auf jüngere, vermeintlich „gewinnbringendere“ Zielgruppen, obwohl ein Blick auf die aktuelle Altersverteilung in Deutschland zeigt, dass etwa jede fünfte Person bereits jetzt älter als 65 Jahre ist – Tendenz steigend. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt dank des medizinischen Fortschritts kontinuierlich, während die Geburtenrate seit langem deutlich unter 2 liegt. Diese Entwicklung ist freilich auch nicht komplett am Markt vorbei gegangen – es gibt zahlreiche Studien zu den Lebenswelten von „Best Agern“, „Silver Surfern“ oder Zielgruppe „50plus“. Diese haben gezeigt, dass die Zielgruppe gar nicht so einfach zu fassen bzw. werblich anzusprechen ist, da sie sich in ihren Ansprüchen und Lebensweisen stark unterscheidet.  Viele Werbeansprachen in der Vergangenheit sind vielleicht daran gescheitert, dass sich ältere Verbraucher selten als „alt“ im traditionellen Sinn wahrnehmen möchten und man sich selbst ungern eingestehen mag, dass das Alter die eigenen Ansprüche und Möglichkeiten verändert. 

In vielen Bereichen unterstützen Kinder ihre alternden Eltern, so dass eine rein auf das Individuum bezogene Sicht der Lebenswelt nicht gerecht wird. In unserer Studie „Trendmonitor Deutschland“ haben wir uns daher für einen hoffentlich interessanten Perspektivenwechsel entschieden: Wir haben über 500 Bundesbürger mit Eltern aus den Altersgruppen "Junge Senioren" (65 bis 74 Jahre) und "Alte Senioren" (75plus) zur Lebenslage ihrer Eltern und zum Unterstützungsbedarf im Verbraucheralltag befragt. Durch diesen „nahestehenden Blick von außen“ ergeben sich zahlreiche neue Ansatzpunkte für Unternehmen.  

Sie werden in Ihrem Webinar darauf eingehen, wie erwachsene Kinder ihre Eltern bei Konsumentscheidungen unterstützen. Wie groß ist der Einfluss? Muss man letzten Endes dann doch wieder die Werbung an die jüngere Generation adressieren, weil sie entscheidet, zu welcher Bank Mama und Papa wechseln? 

Jessica Ruiz Ribota: Unsere Ergebnisse zeigen, dass zwei von drei erwachsenen Kindern ihre Eltern im Alter ab 65 Jahren bei Kaufentscheidungen und in Vertragsangelegenheiten aktiv unterstützen. Da bleibt es nicht aus, dass davon auch die Kaufentscheidungen der Elterngeneration beeinflusst werden. Unter anderem haben wir die Themen Telekommunikationsverträge, Versicherungsangelegenheiten, Banking, Geldanlagen und Vermögensverwaltung, Energieversorgung und Krankenkassenangelegenheiten thematisiert. Besonders das Alter der Eltern macht hier noch einmal einen bedeutenden Unterschied.  

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Was macht denn die ältere Zielgruppe aus? Worin unterscheidet sie sich im Vergleich zur jüngeren? 

Jessica Ruiz Ribota: Wie bereits angedeutet handelt es sich um eine stark heterogene Zielgruppe mit zahlreichen Unterschieden in ihrer Mediennutzung, im Konsumverhalten, im Aktivitätslevel und im Unterstützungsbedarf. Mit steigendendem Alter der Eltern nimmt aber generell die durchschnittliche Häufigkeit und Intensität der Unterstützungsleistungen durch die erwachsenen Kinder zu. Inwieweit Kinder dabei unterstützen, hängt sehr stark vom Thema und der Art der Produkte und Dienstleistungen ab. 

Wie groß schätzen Sie das Potential ein, dass Werbetreibende liegen lassen, wenn Sie die Senioren unserer Gesellschaft nicht konkret mit ihren Maßnahmen adressieren? 

Jessica Ruiz Ribota: Laut Prognosen des statistischen Bundesamts wird die Zahl der Personen im Alter ab 65 in den nächsten 13 Jahren um weitere 22% von 16 Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen steigen. Wenn Sie nun noch die Kinder dieser Zielgruppe dazu rechnen, sprechen wir von einem recht beeindruckenden Potenzial, welches man nicht außer Acht lassen sollte.  

Wie kamen Sie auf das Webinar-Thema? Warum liegt Ihnen die Studie am Herzen? 

Jessica Ruiz Ribota: Für unsere regelmäßig durchgeführte Studie „Trendmonitor Deutschland“ sind wir immer wieder auf der Suche nach neuen Trends, aber auch nach Themen, die aus unserer Sicht noch unzureichend beleuchtet wurden. Wir fanden die Idee spannend, diese Zielgruppe aus einer neuen Perspektive zu beleuchten und anders als sonst in der Forschung nicht den Konsumenten direkt, sondern einmal die Kaufentscheidung beeinflussende Personen zu befragen. 

Auf welche Fragen geben Sie Antworten in Ihrem Webinar? Für wen ist das Webinar gedacht? Und: braucht es für die Teilnahme ein Mindestalter?  

Jessica Ruiz Ribota: Das Webinar soll vor allem einen Überblick über das Beziehungssystem von erwachsenen Kindern und ihren Eltern liefern und dabei Fragen klären wie „Wie kompetent und konsumorientiert erleben erwachsene Kinder ihre Eltern?“, „In welchen Bereichen unterstützen erwachsene Kinder ihre Eltern? Wie stark wird unterstützt?“, „In welchen Bereichen fragen Senioren nach Hilfe? (Bspw. Abschluss von Energieverträgen oder Versicherungen, Bankangelegenheiten, alltägliche Einkäufe, größere Anschaffungen, etc.)“. Natürlich freue ich mich über alle Teilnehmenden, die sich für dieses spannende Thema interessieren, ganz ohne Mindestalter. 

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