Interview mit Bernd Wachter, Psyma "Wir müssen in Berlin stattfinden"

marktforschung.de: Herr Wachter, noch einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl zum Vorsitzenden. Was waren für Sie die wichtigsten Gründe, sich zur Wahl stellen zu lassen?
Bernd Wachter: Einerseits bin ich seit 12 Jahren im ADM-Vorstand und somit am längsten dabei. Es ist bei unseren Themen, die meist sehr komplex sind, ein großer Vorteil, wenn man da schon etwas tiefer eingedrungen ist, und nicht ganz neu in den Vorstand dazukommt. Frau Klumpe und ich haben uns außerdem intern abgestimmt. Andererseits ist das Engagement im ADM für Psyma sehr wichtig und entspringt einer langen Tradition. Bereits der Gründer unseres Unternehmens, Klaus Haupt, war als ADM-Vorstand tätig. Bei Psyma war daher die Bedeutung der Verbandstätigkeit immer sehr hoch angesehen, sie ist sehr wichtig für unsere Branche und man kann auch viel bewegen. Außerdem sollten im ADM-Vorstand Unternehmen aller Größenklassen vertreten sein. Nicht nur die ganz großen oder die kleineren Unternehmen, sondern auch die mittelgroßen Institute wie wir.
marktforschung.de: Können Sie uns Angaben zum Wahlergebnis machen?
Bernd Wachter: Es war ja eine Wahl ohne Gegenkandidaten, aber auch wenn man das berücksichtigt, war das Ergebnis sehr, sehr eindeutig – davon würde jede Partei träumen.
marktforschung.de: Aus welchen Gründen wollte Herr Scheffler nicht mehr antreten?
Bernd Wachter: Herr Scheffler hat in den vergangenen 12 Jahren tolle Arbeit als Vorsitzender geleistet, er war extrem engagiert und mit sehr viel Herzblut dabei. Der Grund, warum er sich nicht mehr zur Wahl gestellt hat, ist allein die Tatsache, dass er wohl keine drei Jahre mehr im Arbeitsleben stehen wird. Und die Mitglieder des ADM sind Institute, keine Personen.
marktforschung.de: Welche Themen stehen ganz oben auf Ihrer Agenda, welche klassischen Aufgaben bleiben weiterhin wichtig?
Bernd Wachter: Unsere Themen und Aufgaben gibt unsere Satzung vor, das bedeutet, dass sich viele Themen natürlich ähneln und immer mal wieder auf der Agenda auftauchen. Ein immerwährend wichtiges Thema für uns ist zum Beispiel die Selbst- und Koregulierung, auch in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden. Es gibt viele Themen, die immer mitlaufen, bei denen wir laufend überprüfen müssen, ob wir auf dem aktuellen Stand sind oder ob Anpassungen vonnöten sind. Denken Sie etwa an unsere Qualitätsrichtlinien und Standesregeln. Selbstverständlich bleibt die Vertretung unser Interessen bei der Politik, der Gesetzgebung und Rechtsprechung wichtig, der Blick nach Berlin und Brüssel: Was passiert da gerade, betrifft es uns, sind "Kollateralschäden" möglich, an die der Gesetzgeber vielleicht nicht gedacht hat und so weiter …
marktforschung.de: Wie sieht die interne Aufgabenverteilung aus, welche Schwerpunkte decken Ihre Stellvertreter Frau Klumpe und Herr Götte ab?
Bernd Wachter: Das wird in jedem Fall aufgeteilt, das werden wir im Detail aber noch in einer konstituierenden Sitzung festlegen. Es gibt immer sechs bis acht Themen, zu denen sich die Vorstandsmitglieder überlegen, wer sich worum kümmert. Bislang hat zum Beispiel Frau Klumpe immer das Thema Ausbildungsberuf verantwortet und promotet, für die Öffentlichkeitsarbeit war bislang ich zuständig. Wir werden sicherlich an unserer Außendarstellung arbeiten müssen, möglicherweise übernimmt dies Herr Götte. Darüber hinaus gibt es neben den Kernaufgaben eines Verbands immer auch die rein administrativen Aufgaben eines Vereins, für die es Verantwortlichkeiten zu verteilen gibt.
marktforschung.de: 2018 zieht der ADM nach Berlin, freuen Sie sich schon auf die Hauptstadt?
Bernd Wachter: Ja, sehr! Zwar bin ich ein waschechter Franke, daher hätten wir natürlich die Geschäftsstelle gern nach Nürnberg verlegen können (lacht). Aber wir müssen einfach in Berlin stattfinden. Dort ist es für uns als Verband unserer Branche leichter, geeignetes Personal zu finden, das erfahren in der Verbandsarbeit ist. Zudem haben wir dort die benötigte Infrastruktur, denn unsere Geschäftsstelle in Frankfurt war in diesem Punkt nicht mehr ganz up to date. Und wir haben die Nähe zu den für uns wichtigen Personen, mit denen wir sprechen möchten, etwa wenn es um das Thema Datenschutz geht. In Berlin ist die Nähe zu Gesetzgebern und Parteien gegeben, sodass wir dort bestmöglich die Interessen unserer Branche vertreten können.
marktforschung.de: Erich Wiegand wird Ende des Jahres den Posten als Geschäftsführer aufgeben. Wie ist es um seine Nachfolge bestellt?
Bernd Wachter: Darum kümmert sich ausschließlich der Vorstand. Und wir bzw. noch der alte Vorstand haben sogar schon einen Nachfolger gefunden, eine wie ich meine sehr gute Lösung. Eine Bekanntgabe der Personalie wird es voraussichtlich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte geben.
marktforschung.de: Herr Wachter, haben Sie vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Ina Oberhoff.
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