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Interview mit Marc Leimann "Wir haben in Deutschland und der Schweiz trotz starker Panels erheblichen Nachholbedarf"

Der Markt für Online-Panel ist umkämpft. Du kommst zu Talk Online Panel, um das nationale und internationale Wachstum voranzutreiben. Wie wollt Ihr das schaffen? Wie sieht Eure Strategie für 2021 aus?
Marc Leimann: Zunächst einmal ist es natürlich für mich sehr früh über Strategie zu sprechen, es ist mein siebter Tag an Bord und da wäre es vermessen mit diesem Wissensstand die Talk Online Panel Strategie neu zu formulieren. Grundsätzlich kann man allerdings mit Blick auf die aktuelle Strategie und das Länderportfolio und die Potenziale der Märkte sagen, dass wir sehr unterschiedliche Marktpositionen einnehmen. So nehmen wir in Österreich und Tschechien eine sehr starke Position ein, da haben wir im Gegensatz dazu in Deutschland und der Schweiz trotz starker Panels erheblichen Nachholbedarf. Und das betrifft sowohl die Kunden- wie auch die Produktperspektive.
Du kennst den Markt der Online-Panels sehr gut. Wie ordnest Du Talk Online-Panel im Vergleich zu den nationalen und internationalen Konkurrenten ein? Was differenziert Euch von anderen Panels?
Marc Leimann: Wie gesagt, ist mein Eindruck noch sehr frisch und sicher nicht komplett in vielen Bereichen. Dennoch sehe ich schon heute eine große Differenzierung in den technischen Kapazitäten. So ist beispielsweise mit reppublika (single source data management and audience activation) aus der Talk Gruppe heraus mittlerweile eine eigenständige Gesellschaft entstanden, die uns produktseitig gerade was das Thema Erhebung von Primär- und Sekundärdaten (z.B. bei Campaign Verification) betrifft national wie auch international völlig neue Ansatzpunkte für Kundenbedürfnisse liefert.
Und ein weiterer wichtiger Faktor ist für mich das entscheidende Kriterium für den Wechsel zu Talk Online Panel: Die Eigentümerstruktur und die damit gelebte Unternehmenskultur. Talk Online Panel ist vor 20 Jahren als Projekt von zwei Schulfreunden entstanden (Klaus Oberecker und Benjamin Zotter). Wenig später gründeten sie darüber hinaus die erste GmbH und über die Jahre hinweg ist hier eine Unternehmensfamilie in acht Ländern entstanden, die alle Spaß bei der Arbeit haben und total unabhängig von externen Shareholdern sind, trotzdem die unternehmerische Sicht nie aus den Augen verlieren. Gleichzeitig aber auch die soziale Verantwortung für die Angestellten und deren Familien abseits der klassischen HR-Effizienz-KPI Messungen sehen. Das fühlt sich einfach großartig an Teil des Teams zu sein und das gemeinsam weiterzuentwickeln.
Ihr habt in 24 Länder eigene Panels. Welche internationale Lücke wollt Ihr als nächstes schließen?
Marc Leimann: Nicht 24, sondern 25 im DACH-Raum und CEE. Das war sicher ein Test für mich (schmunzelt). Klar wollen wir weiter internationalisieren, aber gleichzeitig müssen wir uns auch um die Stärkung bereits existierender Panels kümmern. Und das wollen wir mit Augenmaß und Weitsicht tun - denn fokussieren wollen wir uns da in erster Linie auf Märkte, die für uns größeres Potenzial haben und langfristig ein eigenständiges Büro/Team rechtfertigen. Da könnte ich mir zum Beispiel Italien vorstellen, hat ja auch seinen lokalen Charme (lacht). Aber dazu gibt es zum aktuellen Stand wirklich keinerlei konkrete Pläne, das wird ein strategisches Thema für 2021 werden.
Du bist bereits Ende 2019 bei Norstat ausgeschieden, aber erst ein Jahr später bei Talk Online Panel wieder eingestiegen. Was hast Du dieses Jahr alles gemacht? Was hattest Du Dir vorgenommen, aber bis zum Ende nicht geschafft?
Marc Leimann: Um ehrlich zu sein wollte ich das Jahr wirklich nutzen, um fremde Länder und Kulturen kennenzulernen. Alles sollte mit Südafrika im März 2020 beginnen, dann kamen Covid und mein linkes Knie dazwischen. Am Ende wurde ich 5x operiert, habe viel Physiotherapie machen müssen in München und habe es dann tatsächlich in den 12 Monaten dank zwischenzeitlicher Covid-Lockerungen 2x für kurze Zeit nach Mallorca geschafft. Ein echt gebrauchtes Jahr...
Welche Rolle hat es für Deinen Wechsel gespielt, dass mit Sebastian Stahlhofen ein weiterer Ex-Norstat-Kollege bereits bei Talk Online-Panel in zentraler Rolle tätig war?
Marc Leimann: Natürlich freut es mich sehr, dass Sebastian an Bord ist und wir zukünftig ein Büro teilen werden. Aber es wäre falsch zu sagen, dass das der ausschlaggebende Grund für meinen Wechsel war. Vielmehr ging es mir persönlich um eine internationale Rolle über den deutschen Tellerrand hinaus. Und da ist die Verantwortung für die Talk Gruppe eine super Chance und Herausforderung
Zur Person:
CEO Talk Online Panel
/sh
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