Dr. Bertram Barth (INTEGRAL) & DI Peter Bruckmüller (SPECTRA) "Wir haben einen der größten österreichischen Onlinepools ins Leben gerufen"

Die österreichischen Marktforschungsinstitute INTEGRAL und SPECTRA machen künftig gemeinsame Sache. Mit AUSTRIAN ONLINEPOOL haben sie zusammen ein Online-Panel ins Leben gerufen, das nun zu den größten des Landes zählt. Dr. Bertram Barth von INTEGRAL und DI. Peter Bruckmüller von SPECTRA verraten Details zu dem Panel und wie es zu der Kooperation kam.

Barth und Bruckmüller im Interview

Dr. Bertram Barth von INTEGRAL (links) und DI. Peter Bruckmüller von SPECTRA

Integral und Spectra machen zukünftig gemeinsame Sache beim Online-Panel. Wie kam es dazu? Was ist der Hintergrund?

Bertram Barth: WIr arbeiten mit SPECTRA seit vielen Jahren gut zusammen, wir sind befreundete Institute. Eine Kooperation dieser Art erfordert ein sehr gutes Vertrauensverhältnis, das zwischen uns gegeben ist. Und mit gebündelten Kräften können wir unser Angebot noch weiter optimieren. Wir haben nun einen der größten österreichischen Onlinepools ins Leben gerufen.

Peter Bruckmüller: Unser Anspruch ist, ein rein österreichisches Produkt anzubieten. Damit bleibt die Wertschöpfung im Land und wir sind kein “Anhängsel” eines internationalen Pools. Wenn man in einem so kleinen Land einen großen Onlinepool mit hohen Qualitätsansprüchen betreiben möchte, lässt sich das über zwei Institute einfach besser bewältigen. Wir haben uns gemeinsam mit einer offenen Gesprächsbasis auf diesen Weg eingelassen und sind froh, ihn bis zum Ziel gegangen zu sein.

Wem wird zukünftig das Panel gehören? Wurde dafür eine neue Gesellschaft gegründet?

Peter Bruckmüller: Das Panel, von uns Austrian Onlinepool genannt, gehört beiden Instituten gemeinschaftlich. Die Fusion wurde auf Basis fundierter Verträge geregelt. Die Institute bleiben weiterhin eigenständige Gesellschaften.

Der Markt für Online-Access-Panels in Österreich ist gut besetzt. Was ist der qualitative Anspruch des AUSTRIAN ONLINEPOOL im Vergleich zu den anderen Anbietern?

Peter Bruckmüller: Der wichtigste Vorteil ist, dass wir beide als Full Service Institute agieren und alle Methoden anbieten können. Damit haben wir zum einen vielfältige Möglichkeiten der Offline-Rekrutierung. Zum anderen unterscheidet uns der sorgfältige Einsatz des Onlinepools: Zu unserer Beratung gehört es untrennbar dazu, je nach Zielsetzung und Zielgruppe die richtige Methode zu empfehlen. In vielen Fällen ist dies eine Online-Erhebung. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen eine repräsentative Abdeckung eine Hybridstichprobe – also die Kombination einer Onlinebefragung mit einer telefonischen oder persönlichen Befragung – erfordert. In manchen wenigen Fällen muss man auch im Jahr 2022 noch sagen, dass eine Onlinebefragung nicht das geeignete Instrument ist.

Bertram Barth: Diese Empfehlung treffen wir auf der Basis jahrzehntelanger Erfahrung mit allen Befragungsmethoden. Wir betreiben gemeinsam intensive Methodenforschung und arbeiten laufend an der Qualitätsverbesserung des Panels.

Der AUSTRIAN ONLINEPOOL ist außerdem der einzige österreichische Pool, der die Nutzung des beliebten Zielgruppenansatzes der Sinus-Milieus anbietet.

Ist es geplant, das Panel auch von der Größe her auszubauen?

Peter Bruckmüller: Bereits jetzt können wir mit 30.000 Mitgliedern auch Zielgruppen mit geringer Inzidenz gut abdecken. Doch Stillstand bedeutet Rückschritt. Mit vereinten Kräften arbeiten wir laufend am weiteren Ausbau unseres Pools. Mit den beiden Standorten in Wien und Linz können wir eine noch bessere Regionalstreuung erreichen.

Wird das Panelmanagement zukünftig aus Linz oder aus Wien heraus erfolgen?

Bertram Barth: Zum Panelmanagement zählt auch der direkte Kontakt mit unseren Mitgliedern, wenn es einmal Fragen oder Wünsche gibt. Unsere Poolmitglieder können bereits seit Jahren auf ein umfassendes Portal zurückgreifen, in dem man etwa den Punktestand abfragen oder Punkte auszahlen lassen kann oder einfach Einblicke in ausgewählte Umfrageergebnisse erhält. Dieses etablierte Portal nutzen wir nun gemeinsam. Das technische Panelmanagement erfolgt vorerst von Wien aus.

Das Online-Access-Panel ist ja nicht der einzige Überschneidungsbereich zwischen den Angeboten von Integral und Spectra. Sind weitere Schritte in der Zusammenarbeit bereits in der Planung?

Peter Bruckmüller: Völlig richtig. Wir haben teils ähnliche Spezialisierungen, wie etwa die Kundenzufriedenheitsforschung, in der es oft Gemeinschaftsprojekte gibt. Im Sinne der Qualitätssicherung und der Abwicklungsgeschwindigkeit wird dabei die Feldarbeit zwischen uns aufgeteilt. INTEGRAL und SPECTRA sind aber eigenständige Institute, die ausgezeichnet zusammenarbeiten, aber weiterhin eigenständig bleiben werden.

 

Über die Personen

Dr. Bertram Barth ist geschäftsführender Gesellschafter von INTEGRAL Markt- und Meinungsforschung. Er studierte Psychologie und Völkerkunde. Seine berufliche Laufbahn als Marktforscher begann 1985, seit 1992 ist er bei INTEGRAL und seit 1996 in seiner heutigen Position tätig. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen u.a. Lebensstilforschung und die Weiterentwicklung der Sinus-Milieus, Marktprognosen und Marktentwicklung.

DI Peter Bruckmüller ist Geschäftsführer und Inhaber von Spectra Marktforschung (Gründungsgesellschafter 1992). Nach dem Studium der Informatik mit Schwerpunkt Statistik begann er 1985 seine Marktforschungskarriere. Peter Bruckmüller ist leidenschaftlicher Full Service-Marktforscher qualitativ und quantitativ seit 37 Jahren.

Diskutieren Sie mit!     

Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!

Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.

Anmelden

Weitere Highlights auf marktforschung.de