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Karsten Polthier, CEO / Sprecher des Vorstands INNOFACT AG „Wir bieten in stürmischen Zeiten einen sicheren Hafen für die Entwicklung neuer Ideen“

Innofact bietet Gründungswilligen verschiedene Modelle an, die weniger stürmisch sind als das alleinige Gründen (Bild: picture alliance / Zoonar | Stefan Ernst).
Ihr bietet bei Innofact ein etwas ungewöhnliches Modell der Unternehmensgründung an. Ihr nennt das ein Unternehmen in Partnerschaft zu gründen. Was verbirgt sich genau dahinter?

Karsten Polthier, Innofact
Ihr habt damit bereits erste Erfahrungen gemacht. Erzähl doch bitte mal!
Karsten Polthier: Wir haben bereits zu allen Modellen gute Erfahrungen gemacht. Schon in der Vergangenheit haben wir zum Beispiel mit GapFish und Panelbiz zwei Online-Acccess-Panelgesellschaften mit Partnern gegründet. Das waren eigenständige und bewusst von INNOFACT abgekoppelte Einheiten, die nicht nur uns vom ersten Tag an als stabilen Kunden hatten, sondern sich vor allem im Wettbewerb am freien Markt bewähren sollten – was in unserer Einschätzung übrigens jeweils sehr gut gelungen ist.
Vor zwei Jahren haben wir dann ein ganzes Team übernommen, was innerhalb unserer Firma agiert, aber quasi selbständig seine Geschicke managt. Es läuft unter INNOFACT Kommunikationsforschung. Wir kümmern uns um Funktionen wie Personal, IT, Buchhaltung und Marketing, der Rest wie beispielsweise Produktentwicklung und Vertrieb kommt vom Team. Und es läuft sehr erfolgreich.
Und auch für die INNOFACT Schweiz in Zürich haben wir ein Modell gefunden, gemeinsam mit unserem Schweizer Partner Mirco Marrone ein rechtlich eigenständiges und unabhängiges Unternehmen zu etablieren.
Worin seht Ihr die Vorteile ein Unternehmen in Partnerschaft zu gründen?
Karsten Polthier: Aus unseren eigenen Anfängen als Gründer, die ja schon gut 20 Jahre zurückliegen, wissen wir sehr gut, was für junge Unternehmen oder StartUps besonders erfolgsrelevant ist. Für die Gründungswilligen ist es weitaus risikoärmer, da sie unter dem Dach eines gesunden Unternehmens gut aufgehoben sind.
Und sie sind nicht allein. Sie partizipieren von vielfältigen Erfahrungen, einer Gemeinschaft und beispielsweise auch davon, dass andere INNOFACT-Mitarbeitenden Station in ihrem Team oder Unternehmen machen. Dazu können wir die Leistungen des neuen Unternehmens bzw. der neuen Unit oft sehr gut inhouse nutzen – sind also sofort ein stabiler Kunde, der die Leistungen zu marktgerechten Preisen einkauft. Und wir geben vertriebliche Unterstützung, in dem wir die neuen Tools oder Services auch in unserem breiten bestehenden Kundennetzwerk anbieten.
Für wen ist das Vorgehen besonders interessant? Welche Zielgruppe habt Ihr damit im Blick?
Karsten Polthier: Das Modell ist interessant insbesondere für zwei Zielgruppen: Einmal für Menschen, die schon einige Stationen in der Marktforschung auf Arbeitnehmerseite durchlaufen haben und nun unternehmerisch durchstarten möchten. Uns begegnen immer wieder Experten, die bereits ein großes Wissen aufgebaut haben und eine neue Heimat suchen, in der sie dieses Wissen mit mehr Freiheitsgraden weiterentwickeln und natürlich auch besser monetarisieren können. Die zweite Gruppe sind Menschen mit unternehmerischer Energie, die eine spannende Gründungsidee haben, denen aber die Ressourcen fehlen.
Es gibt noch ein zweites Modell bei Euch: Hineingründen (auch mit einem eigenen Team) ins Unternehmen ohne eigene Entity. Ist der Gründende dann nicht einfach ein Angestellter von Innofact, vergleichbar mit einem Teamleiter, der einen relativ großen variablen Gehaltsanteil hat?
Karsten Polthier: Sicherlich sind die Grenzen fließend, aber die Freiheitsgrade sind doch extrem hoch und die Möglichkeiten, eigene Ideen umzusetzen, sind nicht vergleichbar mit bestehenden Arbeitnehmerstrukturen. Unternehmerische Freiheit bedeutet nicht nur einen großen variablen Gehaltsbestandteil zu haben. Insbesondere Marktforschende aus großen Organisationen haben nicht das Problem, dass die Bezüge nicht passen, sondern dass die Gestaltungsmöglichkeiten zentralseits immer wieder deutlich beschnitten werden. Das versuchen wir, anders zu machen.
Gerade bei Team-Hirings stellt sich immer die Frage, ob die Kulturen zusammenpassen. Auf was legt Ihr dabei besonderen Wert?
Karsten Polthier: Das ist in der Tat eine entscheidende Frage: Genau das muss passen. Insofern sind die Gespräche im Vorfeld zu einer gemeinsamen Zusammenarbeit weniger von Pitches bestimmt als vielmehr vom Abgleich der Kultur. Hier legen wir besonders viel Wert auf die Gründungspersönlichkeiten. Welche Werte finden sie bei uns vor? Wir sind pragmatisch, unkompliziert, berechenbar, haben kurze Wege im Unternehmen und mögen keine politischen Spielchen in der Organisation.
Ihr seid ja bereits ein recht großes Institut mit diversen Schwerpunkten. In welche Felder oder Branchen möchte sich Innofact auf diese Weise noch erweitern?
Im Moment bauen wir die Kommunikationsforschung deutlich aus. Und das haben unsere Kunden bereits in starkem Maße wahrgenommen. Ansonsten arbeiten wir natürlich derzeit intern an verschiedenen Themen. Ohne da zu viel verraten zu wollen: Alles rund um das Thema Onlinepanels hat uns schon immer interessiert.
KI-basierte Marktforschungslösungen sind für uns nicht nur das momentane Branchen-Buzzword, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor für die Weiterentwicklung.
Und es gibt verschiedene Branchensegmente bzw. Industrien auf Kundenseite, bei denen wir das Gefühl haben, dass hier für uns noch viel mehr möglich wäre, wenn ein entsprechender Experte das Feld gezielt bearbeitet. Grundsätzlich sind wir hier aber sehr offen – es gibt somit viele Möglichkeiten, bei uns anzudocken.
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

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