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Zusammenschluss NielsenIQ und GfK Raimund Wildner: „Das Geschäft wird gesichert und weiterentwickelt“

Um den GfK Standort Nürnberg macht sich Raimund Wildner keine Sorgen. (Bild: Um den GfK Standort Nürnberg)
Raimund Wildner fing direkt nach seiner Promotion bei der GfK-Gruppe an. Danach blieb er dem Institut bis 2018 treu. Jetzt ist er Vorsitzender des Rats der deutschen Markt- und Sozialforschung. Er sieht den Zusammenschluss entspannt und kann dem Vorgang sogar Positives abgewinnen. „Insgesamt sehe ich den Zusammenschluss sehr positiv und habe als Mitglied im Präsidium des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) nach reiflicher Überlegung dem gerne zugestimmt. Sehr positiv sind auch die bisherigen Erfahrungen mit den Kolleginnen und Kollegen von NielsenIQ. Hier zeichnet sich eine gemeinsame Entwicklung ab, die Freude macht", meint Wildner.
„Verlust der Selbständigkeit tut im ersten Moment weh“

Wenn jemand mit GfK vertraut ist, ist es Raimund Wildner. (Bild: GfK VErein)
Mit NielsenIQ habe GfK nun einen Partner, der ebenfalls überwiegend im Tracking-Geschäft tätig ist. Trotzdem sei die Überschneidung gering. Im Handelspanelbereich habe sich NielsenIQ auf tägliche Verbrauchsgüter, GfK auf technische Gebrauchsgüter konzentriert. Im Verbraucherpanelbereich gebe es nur wenig Überschneidungen bei einzelnen Ländern. Dass die GfK nun aufgrund der Entscheidung der europäischen Wettbewerbsbehörde ihr gesamtes Verbraucherpanelgeschäft verkaufen musste, schmerze Wildner schon.
„Starke globale Präsenz und Branchenabdeckung“
„Da jedoch auch NielsenIQ Verbraucherpanels hat, wird auch die neue gemeinsame Firma Zugang zu Verbraucherpaneldaten haben, was für das Verständnis der Verbraucher und der Märkte zentral ist.
Das kombinierte Unternehmen wird über eine starke globale Präsenz und Branchenabdeckung verfügen und hat einen Umsatz von über vier Milliarden US-Dollar und mehr als 30.000 Kunden in über 100 Ländern.
Die gemeinsame Firma NIQ/GfK hat aufgrund dieser Größe nun ganz andere Möglichkeiten, die bestehenden Instrumente weiterzuentwickeln und so zu wachsen“, so Wildner.
Um den GfK Standort Nürnberg, wo Wildner selbst eine lange Zeit seines Lebens verbracht hat, macht sich der Vorsitzende des Rats der deutschen Markt- und Sozialforschung keine Sorge wegen des Zusammenschlusses. „Das fusionierte Unternehmen will am Standort Nürnberg festhalten und Nürnberg wird ein Zentrum für wichtige Geschäftsbereiche im gemeinsamen Portfolio bleiben. Es wird auch eine bedeutende Rolle haben, um die wichtigsten GfK Produkte international weiter auszubauen“, erwartet Wildner. „Ich gehe davon aus, dass auch der Käufer des Verbraucherpanels am Standort Nürnberg festhalten wird. Denn für beide gilt, dass das Know-How der dort arbeitenden Menschen zentral für den Erfolg ist.
Am Standort Nürnberg sind also statt bisher einem großen internationalen Player in der Marktforschung - nämlich GfK - künftig zwei tätig, nämlich NielsenIQ/GfK und Yougov.
Weitere Pluspunkte
Auch im Wirtschaftsstandort Nürnberg sorgt der Zusammenschluss für keine Unruhe. marktforschung.de hat bei der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken nachgefragt. „„Die Übernahme war ja seit Langem angekündigt, es fehlte nur noch die Zustimmung der Kartellbehörden. Deshalb kommt die Nachricht nicht überraschend. Die GfK ist als renommiertes Marktforschungsinstitut und bedeutender Arbeitgeber von großer Bedeutung für unsere Wirtschaftsregion. Deshalb setzen wir darauf, dass das Bekenntnis von Nielsen IQ zum Standort Nürnberg auch langfristig eingehalten wird“, so Hartmut Beck, Pressesprecher der IHK Nürnberg für Mittelfranken.
Und in der Stadtverwaltung wird die Fusion ebenfalls mit Wohlwollen betrachtet. "Nürnberg und Markt- und Meinungsforschung sind eng verbunden. Nicht nur deshalb ist die zukunftsfähige Weiterentwicklung der GfK SE ein elementarer Faktor für den Wirtschaftsstandort Nürnberg. Der strategische Zusammenschluss von NielsenIQ und GfK macht aus zwei Global Playern einen führenden globalen Anbieter. Somit sind die Unternehmen gut für die Transformation aufgestellt und können neue Märkte erschließen. Das kann zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Nürnberg und somit zur Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen", sagt Michael Fraas , Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent der Stadt Nürnberg, auf Anfrage von marktforschung.de.
Wildner findet bei dem Zusammenschluss noch weitere Pluspunkte:
Auch für das NIM ergeben sich durch den Zusammenschluss Vorteile. Denn durch die Transaktion fließen dem NIM Barmittel zu, die ihm langfristige Liquidität und Planungssicherheit geben, um seinen Satzungsauftrag noch viel besser gerecht zu werden und um seine Entwicklung zu einem führenden Forschungsinstitut weiter voranzutreiben. Weiter bleiben wir als großer Einzelaktionär dem neuen Unternehmern NielsenIQ/GfK verbunden und sind mit zwei Sitzen im Aufsichtsrat der Firma vertreten.“
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

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