Virtual Private Network Wie VPN-Dienste die Welt des E-Commerce verändern

Die Nutzung von VPN hat neben der Sicherheit noch weitere Vorteile. Insbesondere im E-Commerce können Unternehmen hiervon profitieren. (Bild: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Rafael Henriquepicture alliance / ZUMAPRESS.com | Rafael Henrique)
Vielseitige Vorteile durch Verwendung eines VPN-Tools
Ein „Virtual Private Network“ (VPN) gilt als absolutes Grundrüstzeug für den Schutz der Privatsphäre im Internet. Bei einer Suchanfrage verbindet sich das Endgerät nicht mit der eigenen IP-Adresse, sondern wird über den Server vom VPN-Anbieter umgeleitet. Von außen betrachtet entspricht dies einem Verbindungsaufbau von einem anderen Standort aus. Die Rückverfolgung der ursprünglichen IP ist so kaum möglich und aufgrund der Verschlüsselung bleiben die ausgetauschten Daten vor den Augen Dritter verborgen. Allerdings ist der Gebrauch eines VPN nicht nur im privaten, sondern auch im unternehmerischen Kontext überaus sinnvoll. Auch hier steht natürlich die Sicherheit im Fokus. Durch die Möglichkeit der anonymisierten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ergeben sich abseits der Cybersicherheit viele Situationen, in denen VPN-Tools für die Entwicklung von Marketingstrategien oder der tiefergehenden Suchmaschinenoptimierung nützlich ist. Von folgenden Vorteilen können Onlineshops und Co. bei einer VPN-Einrichtung profitieren:
- Nutzung verschlüsselter Kommunikationskanäle
- Keine Geschwindigkeitseinbußen beim Verbindungsaufbau
- Sichere Integration von Home-Office-Arbeitsplätzen
- Möglichkeit zur umfassenden Marktanalyse
- Verbesserung der eigenen SEO- und SEM-Strategie durch standortspezifische Recherchen
Einfluss der VPN-Technologie auf das Kundenverhalten
VPNs werden allerdings auch von Kundenseite aus genutzt, um sich gezielt gewisse Vorteile zu verschaffen. Besonders interessant ist das Umgehen von Geoblocking-Maßnahmen. Durch den vorgetäuschten Standortwechsel lassen sich manche Produkte oder Service-Leistungen günstiger oder zu anderen Konditionen erstehen. Diese Vorgehensweise ist nicht verboten, stellt vor allem international agierende Marktteilnehmer jedoch vor ganz spezielle Herausforderungen. Viele Anbieter beugen mittlerweile vor und kommunizieren diese Strategie als Verstoß gegen die eigenen Geschäftsbedingungen. Eine klare technische Antwort gibt es auf dieses Problem nicht, weshalb die Lösung in den Zuständigkeitsbereich der Unternehmenspolitik fällt.
Geschäfts- und Kundendaten lassen sich besser schützen
Zum optimalen Schutz von Geschäfts- und Kundendaten ist ein VPN unerlässlich. Die beste Strategie zur Cybersicherheit ist schließlich die, von der Kunden am Ende gar nichts bemerken. Somit geht es in erster Linie darum zu verhindern, dass technische Komplikationen, Sicherheitslücken und potenzielle Cyberangriffe die Customer-Journey trüben. Bei mangelndem Unternehmens- und Kundenschutz leidet das Vertrauen und die daraus resultierenden Vorbehalte sind oft nur schwer wieder zu beseitigen. Die Vorsorge beginnt bereits bei der B2B-Kommunikation. Häufig werden im Zuge von anhaltenden Geschäftsbeziehungen sensible Daten und Informationen ausgetauscht, die es mit allen Mitteln zu schützen gilt. Eine verschlüsselte VPN-Verbindung hält nicht nur Hacker davon ab, den Datenverkehr mitzulesen, sondern ist auch eine wichtige Maßnahme gegen Unternehmensspionage. Da der Server des VPN-Clients als Ursprung der IP-Adresse erscheint, ist der Kanal von außen deutlich schwerer zu identifizieren.

Durch eine verschlüsselte VPN-Verbindung können Cyberangriffe abgewehrt werden (Bild: picture alliance / ROBIN UTRECHT | ROBIN UTRECHT)
Marktanalyse und Linkaufbau
Abseits des Sicherheitsaspekts sind VPN-Tools mittlerweile sehr gefragte Hilfsmittel im Bereich Suchmaschinenmarketing (SEM) und Suchmaschinenoptimierung (SEO). Ein VPN dient so zum Beispiel zur diskreten Überwachung der Aktivitäten von direkten Konkurrenten. Durch die Standortumleitung beim Verbindungsaufbau können Suchergebnisse länderspezifisch aufgerufen werden. Außerdem lassen sich die Lokalisierungsmaßnahmen von Mitbewerbern prüfen. Gleichzeitig verschleiert der VPN-Client den eigentlichen Ursprung der Suchanfrage oder eines Website-Aufrufs. Im Kontext der Suchmaschinenoptimierung und im Content-Marketing spielt der Linkaufbau eine entscheidende Rolle. Anhand der Verlinkungen bewerten Suchmaschinen wie Google die Relevanz für den Nutzer, weshalb Linkbildung einen direkten Einfluss auf die „Search Engine Result Page“ (SERP) hat. Manche Webseiten lassen jedoch nicht mehr als eine bestimmte Zahl an Verlinkungen zu. Mit einem VPN kann diese Einschränkung elegant und sicher umgangen werden.
Klare Vorteile beim Monitoring der eigenen PPC-Kampagne
Mit einem VPN lassen sich auch Unregelmäßigkeiten bei teuren Pay-Per-Click-Kampagnen vermeiden. Eigentlich steht für das Überwachen von PPC-Adds Googles „Add Preview Tool“ zur Verfügung. Leider entsprechen die Rankings in der Applikation nicht denen der realen organischen Rankings. Derartige Ungenauigkeiten sind selbstverständlich überaus ärgerlich und können im schlimmsten Fall zu vollkommen falschen Implikationen in Bezug auf die laufende Marketingstrategie führen. Durch den Zugriff über einen VPN-Client lässt sich dieses Problem jedoch sehr leicht beheben. Nach dem vorgetäuschten Standort- und IP-Wechsel erscheinen die Einträge anschließend in der korrekten und für die Nutzer sichtbaren Reihenfolge.
Welche Anforderungen ein VPN-Anbieter für SEM- und SEO-Zwecke erfüllen sollte
Während Privatnutzer bei der Auswahl eines VPN-Anbieters häufig zuallererst auf den Preis und das Bezahlmodell achten, sollten für Unternehmen andere Aspekte im Vordergrund stehen. Besonders bei einer Nutzung als Hilfsmittel im SEO- und SEM-Bereich sind spezielle Ansprüche zu stellen. An erster Stelle steht selbstverständlich immer die Funktion als Sicherheits-Tool, weshalb die Stärke der Verschlüsselung von Bedeutung ist. Als Standard im kommerziellen Bereich gilt aktuell die 256-Bit-Verschlüsselung, welche daher vorausgesetzt werden muss. Anbieter mit einer geringeren Verschlüsselungsstärke von nur 128 Bit sind in der Regel ungeeignet. Da bei Recherchen für Markt- und Konkurrenzanalysen der flexible Standortwechsel per VPN wichtig ist, sollten ausreichend viele Server zur Auswahl stehen. Ein Überblick verschafft die Serverliste des Anbieters. Für den professionellen Einsatz ist auch die Verbindungsgeschwindigkeit bedeutend. Gedrosselte Bandbreiten kommen für SEM- und SEO-Zwecke nicht infrage. Über die praktische „Split-tunneling“-Funktion kann der Nutzer außerdem bestimmen, welche Daten über den Provider und welche über den VPN-Client gesendet werden sollen.
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