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Werte der Internet-Nutzer: Gesundheit, Freiheit und Erfolg ganz oben im Ranking
Berlin – Gesundheit, Freiheit und Erfolg sind den Deutschen unter den sich wandelnden gesellschaftlichen Werten aktuell besonders wichtig. Das geht aus dem Werte-Index 2014 hervor. Der Werte-Index, alle zwei Jahre erhoben von Peter Wippermann (TRENDBÜRO) und Jens Krüger (TNS Infratest), zeigt, wie häufig und in welchen Kontexten zwölf grundlegende Werte im deutschsprachigen Web besprochen werden. 53,7 Millionen Bundesbürger ab 14 Jahre waren im Untersuchungszeitraum aktive Internet-Nutzer (76,5 Prozent).
Für den Werte-Index wurden 1,7 Millionen Postings der populärsten deutschen Websites, Communities und Blogs quantitativ und qualitativ daraufhin analysiert, wie User grundlegende gesellschaftliche Werte im deutschen Web diskutieren. In die Untersuchung der Beiträge auf die Werte Freiheit, Gesundheit, Natur, Ehrlichkeit, Familie, Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Anerkennung, Sicherheit, Einfachheit, Erfolg, Selbstverwirklichung und Transparenz flossen ausschließlich Beiträge ein, die im Zeitraum zwischen dem 1. März 2012 und dem 28. Februar 2013 veröffentlicht online gingen.
49 Prozent der User diskutieren im Web über Diagnosen und Therapien von Krankheiten. Gesundheit wird damit für viele immer erstrebenswerter, da sie als Grundlage für gelebte Freiheit, Autonomie und Eigenverantwortung gilt. Somit hat die Gesundheit den Wert Freiheit von Platz 1 aus 2012 verdrängt. Auch wenn die praktische Sorge um die eigene Gesundheit im Alltag relevanter ist als die Frage nach der eigenen Freiheit, bleibt diese jedoch zentral und damit auf Platz zwei: Autonomie und Selbstbestimmung stellen dabei die wichtigsten Aspekte dar.
Der Wert Erfolg feiert mit Platz 3 im Ranking ein Comeback. Die Notwendigkeit von finanziellem Erfolg zum Status-Erhalt wird offenbar wieder selbstverständlicher. Hinzu kommt, dass ideelle Motive die eigenen Erfolgsziele ergänzen. Einen ebenfalls deutlichen Anstieg verzeichnet der Wert Natur. Diesen stilisieren Nutzer zur Sphäre des Ursprünglichen, Wahren und Spirituellen. Sie steht für Erholung, Entschleunigung und Regeneration. So lautet das Motto 2014: Vollgas im Beruflichen bei gleichzeitigem Rückzug in der Freizeit.
Immer weniger Onliner verbinden Staat und Politik mit den Werten Vertrauen und Sicherheit. Nur 12 Prozent der Beiträge stellen diesen Zusammenhang her. Das sind 11 Prozentpunkte weniger als 2012. Die individuell gefühlte Unsicherheit nimmt zu. Jedes vierte Posting zum Wertekomplex Sicherheit (24 Prozent) handelt davon. Das entspricht einem Anstieg von fünf Prozentpunkten gegenüber 2012. Sicherheit suchen und finden die Deutschen zunehmend und vor allem in Form von Vertrauen zu nahe stehenden Personen, wie Familie und Freunden. 62 Prozent der Kommentare – und damit dem größten Anteil zum Wertekomplex Sicherheit – handeln davon. Das entspricht einem Plus von 18 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Die Werte-Diskussion des Werte-Index 2012 prägten die steigende Komplexität unserer Welt und das Misstrauen gegenüber Eliten sowie Politik und Wirtschaft. Skandale – beispielsweise der durch den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff verursachten -, die Zuspitzung der Euro-Finanzkrise und Affären waren prominent vertreten. Im Werte-Index 2014 hingegen scheinen diese Rahmenbedingungen zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein. Im Fokus steht heute noch stärker als 2012 die Eigenverantwortung als Folge auf diese äußerlichen Unsicherheiten. Praktische Konsequenzen im Alltag sowie Handlungs- und Lösungsorientierung stehen im Mittelpunkt. Das zeigt sich unter anderem in den Diskussionen des neuen Spitzenwertes für den Wertekomplex Gesundheit.
ah
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