Aus dem Nähkästchen Wenn das Teststudio zum TV-Star wird

Von Sylla Magnus, Projektkoordination, quotapoint

Besondere, schwierige und durchaus kuriose Anfragen erreichen unsere Teststudio-Mitarbeiter täglich, aber im vergangenen Jahr brachte eine Anfrage förmlich Leben in die Bude: Unsere Räumlichkeiten in Köln sollten die Kulisse einer Unitymedia-Online-Werbespotreihe werden.

Und wie bei jeder Anfrage gingen wir die üblichen Fragen bezüglich der Realisierbarkeit durch. Doch dieses Mal stellte sich vor allem die Frage nach dem "wie". Würde ein solcher Drehtag unsere sonstige Arbeit zum Erliegen bringen? Würden mögliche Maßnahmen im Studio die normale Arbeit zu sehr beinträchtigen? Können und wollen wir den Mehraufwand stemmen?

Frei nach dem Motto "Geht nicht, gibt’s nicht", stellten wir uns dieser besonderen Herausforderung. Wir sind schließlich Dienstleister. Dass die Neugier ein zusätzlicher, treibender Faktor war, muss an dieser Stelle vermutlich nicht weiter erwähnt werden – wir wollten einfach gerne einmal  hinter die Kulissen einer Werbeaufzeichnung  gucken.

Wenn das Teststudio zum TV-Star wird
Wenn das Teststudio zum TV-Star wird

Versteckte Kamera im Teststudio

Unser Arbeitsplatz sollte also zum TV-Star werden. Das Konzept des Werbespots überzeugte uns auch sofort: In einer besonderen Marktforschungs-Diskussionsrunde zum Thema „Technik“ sollten von uns speziell nach Milieu-Kriterien rekrutierte Studienteilnehmer lustige und ungeahnte Ereignisse erleben.  Es sollte ein Spot nach dem Prinzip der versteckten Kamera werden. Moderator, Lockvögel und Gadgets erwarteten die völlig ahnungslosen Mafo-Teilnehmer. Kameras wurden überall im Raum so platziert, dass die zusätzlichen Aufbauten nicht weiter auffielen. Die Lockvögel und Moderatoren wurden selbstverständlich von uns gebrieft – schließlich haben wir ausreichend Erfahrung in puncto Moderation und im Umgang mit Probanden.

Interessant gestaltete sich bereits die Auswahl und Suche nach den geeigneten Teilnehmern: Diese wurden von unserer hausinternen Kontakterin nämlich ausnahmsweise nicht nach ihrer bevorzugten Shampoo-Marke oder Waschmittelpräferenz, sondern tatsächlich nach Milieu-  und Typkriterien rekrutiert. Wir brauchten unter anderen die nette Oma, den "normalen" älteren Herren oder den aufstrebenden Jungunternehmer. Auch unser Gruppenraum mit Dom-Blick wurde für die geplanten Drehtage umgestaltet. Kameras und Mikrofone wurden platziert und Dekorationen sowie Werbemittel in Stellung gebracht. Im Empfangsbereich hingegen sollte alles so unauffällig wie möglich, und dabei so gewöhnlich wie immer, weiterlaufen.

Am Drehtag war es dann an uns, die Teilnehmer wie üblich in Empfang zu nehmen, ein Rescreening durchzuführen, und nach entsprechender Aufforderung in den präparierten Raum zu bringen. Im Alltag der qualitativen Marktforschung werden wir stets mit einer Unbekannten konfrontiert, und zwar, wie viele der rekrutierten Teilnehmer tatsächlich zum vereinbarten Termin auftauchen, beziehungsweise  trotz Einladungs-E-Mail und Erinnerungsanrufen nicht erscheinen. Was unsere Nerven dieses Mal ein wenig strapazierte, war, dass wir bei diesem Dreh keine „10 für 8“ in Angriff genommen haben, sondern wir haben genau eine Person pro Typ und pro Slot rekrutiert! Unsere Sorge war also erfahrungsgemäß nicht ganz unberechtigt: Kommt der Teilnehmer? Kommt er zeitig? Und bitte lass ihn auch nicht zu früh kommen. Wer nämlich zu früh das Teststudio betrat, sah einen Haufen vielbeschäftigter Leute umherlaufen; darunter Visagisten, Dekorateure, Techniker, viele weitere aufgeregte Mitarbeiter der Produktion und selbstverständlich noch meine Teststudio-Kollegen und mich. Bei dem Treiben wäre das Vorhaben „Versteckte Kamera“ bestimmt aufgeflogen, noch bevor es beginnen konnte.

Aber alle Teilnehmer sind zum gewünschten Zeitpunkt erschienen und hatten offensichtlich sehr großen Spaß an unserer Aktion. Alle waren begeistert an einer solchen Online-Werbekampagne teilnehmen zu dürfen. Besonders wir als Team haben sehr viel bei dieser Aktion gelernt. Es waren spannende Tage mit  viel positiver Energie und Einblicken, die wir so noch nie hatten.

Und seien wir doch mal ehrlich: Es sind diese verrückten Anfragen, die unser kleines Dienstleisterherz erfreuen. Es ist ja sogar schon so, dass unser Allgemeinwissen mittlerweile "Wer wird Millionär"- tauglich ist. In Freundeskreisen sind wir vom Teststudio als Alleswisser bekannt,  da wir nicht nur jedes neue Produkt kennen, nein, wir kennen auch die technischen Daten dahinter und wissen, welche Zielgruppe welches Gerät favorisiert. Ich persönlich habe in meiner beruflichen Karriere an vielen Orten und in den unterschiedlichsten Branchen gearbeitet, aber kein Job war je so spannend, wie die Mitarbeit im quotapoint -Teststudio in Köln.

Die Teststudios:

Informationen zu den Teststudios von quotapoint finden Sie in unserem Teststudioverzeichnis.

 

 

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