Konsum in der Inflation Weniger und bewusster: Preissteigerungen beeinflussen das Einkaufsverhalten in Deutschland

Entertainer Thomas Gottschalk, hier im Rahmen einer Charity-Aktion der Lidl-Stiftung, gehört sicherlich zum Personenkreis, der die aktuellen Preissteigerungen verschmerzen kann. Die Mehrheit der Konsumierenden sah sich indes bereits gezwungen, ihr Einkaufsverhalten umzustellen. (Bild: picture alliance/dpa | Armin Weigel)
Infolge der wachsenden Besorgnis haben viele Menschen ihr Einkaufsverhalten bereits auf die Inflation umgestellt.
65 Prozent der Befragten führen nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Monaten vermehrt Preisvergleiche durch, 62 Prozent greifen bevorzugt auf Angebote zurück und 52 Prozent wägen größere Anschaffungen ab. Weitere Reaktionen sind die intensivere Planung des Einkaufs, die Wahl günstigerer Produktalternativen, die Verteilung des Einkaufs auf mehrere Geschäfte und der Gang in den Discounter statt zum Supermarkt. 15 Prozent haben sogar inflationsbedingt die eigene Ernährung umgestellt.
Weiteres Ergebnis: Dreiviertel der Befragten haben die Einkaufsfrequenz und das -volumen angepasst. Dabei zeigen sich mehrere unterschiedliche Strategien: „Ich kaufe seltener ein, kaufe dabei weniger Produkte“, sagen 29 Prozent der Befragten. 27 Prozent geben an, seltener einzukaufen, dafür aber mehr auf einmal, und 23 Prozent machen in den vergangenen zwei Monaten eher mehrere kleinere Einkäufe. Nur 21 Prozent beobachten keine Änderung ihres Einkaufsverhalten.
Zudem zeigt der „Inflationsreport“, dass die Inflation stärker beeinflusst, wie eingekauft wird, als wo. 51 Prozent der Befragten frequentieren weiterhin die gewohnten Geschäfte. 24 Prozent gehen dorthin, wo die Preise grundsätzlich niedriger sind. Und 21 Prozent kaufen dort ein, wo es die meisten Angebote gibt.
Darüber hinaus wertete epap über 450.000 Kassenbelege aus den Jahren 2021 und 2022 aus. Dabei zeigt sich: Die Konsumierenden in Deutschland kauften in Q1-Q3 des laufenden Jahres deutlich seltener ein als im Vorjahr. Von diesem Rückgang waren Supermärkte (minus 12,2 Prozent) und Discounter (minus 12,3 Prozent) gleichermaßen betroffen, in Hypermärkten fiel er mit einem Minus von 48 Prozent deutlich höher. Einzig Biomärkte verzeichneten keinen Rückgang in der Häufigkeit der Einkäufe.
Methodik
Erhebungsmethode | Mobile Befragung sowie Auswertung von > 450.000 Kassenbelegen aus den Jahren 2021 und 2022 (Zeitraum jeweils: Januar bis September) |
Befragte Zielgruppe | alles App-User |
Rekrutierung | Über die epap-App / incentivierte Befragung |
Stichprobengröße | n = 501 |
Länder | Deutschland |
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