Konsum in der Inflation Weniger und bewusster: Preissteigerungen beeinflussen das Einkaufsverhalten in Deutschland

Wo, wieviel und wie oft haben Konsumierende in Deutschland in den vergangenen Monaten eingekauft? Wie reagieren sie auf die Inflation? Diesen und weiteren Fragen ist epap in seinem „Inflationsreport“ nachgegangen. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie die Menschen ihre Shopping-Strategien angepasst haben.

Entertainer Thomas Gottschalk, hier im Rahmen einer Charity-Aktion der Lidl-Stiftung, gehört sicherlich zum Personenkreis, der die aktuellen Preissteigerungen verschmerzen kann. Die Mehrheit der Konsumierenden sah sich indes bereits gezwungen, ihr Einkaufsverhalten umzustellen. (Bild: picture alliance/dpa | Armin Weigel)

Konsumierende in Deutschland spüren die aktuelle Inflation deutlich im Portemonnaie. 97 Prozent geben an, in den letzten zwei Monaten Preissteigerungen beim Einkaufen wahrgenommen zu haben. 37 Prozent zeigen sich angesichts dieser Entwicklung sogar „sehr besorgt“. Das geht aus einer Befragung von 501 Personen im Rahmen des „Inflationsreport“ hervor, in dem der Marktforschungsdienstleister epap untersuchte, was Konsumierende aktuell bewegt und welchen Einfluss steigende Preise auf das Einkaufsverhalten haben.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist angesichts der aktuellen Preissteigerungen besorgt. Zum Vergrößern anklicken. (Grafik: epap)

Infolge der wachsenden Besorgnis haben viele Menschen ihr Einkaufsverhalten bereits auf die Inflation umgestellt.

65 Prozent der Befragten führen nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Monaten vermehrt Preisvergleiche durch, 62 Prozent greifen bevorzugt auf Angebote zurück und 52 Prozent wägen größere Anschaffungen ab. Weitere Reaktionen sind die intensivere Planung des Einkaufs, die Wahl günstigerer Produktalternativen, die Verteilung des Einkaufs auf mehrere Geschäfte und der Gang in den Discounter statt zum Supermarkt. 15 Prozent haben sogar inflationsbedingt die eigene Ernährung umgestellt.

Der Großteil der Konsumierenden in Deutschland hat in den vergangenen zwei Monaten sein Einkaufsverhalten umgestellt. Zum Vergrößern anklicken. (Grafik: epap)

Weiteres Ergebnis: Dreiviertel der Befragten haben die Einkaufsfrequenz und das -volumen angepasst. Dabei zeigen sich mehrere unterschiedliche Strategien: „Ich kaufe seltener ein, kaufe dabei weniger Produkte“, sagen 29 Prozent der Befragten. 27 Prozent geben an, seltener einzukaufen, dafür aber mehr auf einmal, und 23 Prozent machen in den vergangenen zwei Monaten eher mehrere kleinere Einkäufe. Nur 21 Prozent beobachten keine Änderung ihres Einkaufsverhalten.

Zudem zeigt der „Inflationsreport“, dass die Inflation stärker beeinflusst, wie eingekauft wird, als wo. 51 Prozent der Befragten frequentieren weiterhin die gewohnten Geschäfte. 24 Prozent gehen dorthin, wo die Preise grundsätzlich niedriger sind. Und 21 Prozent kaufen dort ein, wo es die meisten Angebote gibt.

Darüber hinaus wertete epap über 450.000 Kassenbelege aus den Jahren 2021 und 2022 aus. Dabei zeigt sich: Die Konsumierenden in Deutschland kauften in Q1-Q3 des laufenden Jahres deutlich seltener ein als im Vorjahr. Von diesem Rückgang waren Supermärkte (minus 12,2 Prozent) und Discounter (minus 12,3 Prozent) gleichermaßen betroffen, in Hypermärkten fiel er mit einem Minus von 48 Prozent deutlich höher. Einzig Biomärkte verzeichneten keinen Rückgang in der Häufigkeit der Einkäufe.

Methodik

Erhebungsmethode Mobile Befragung sowie Auswertung von > 450.000 Kassenbelegen aus den Jahren 2021 und 2022 (Zeitraum jeweils: Januar bis September)
Befragte Zielgruppe alles App-User
Rekrutierung Über die epap-App / incentivierte Befragung
Stichprobengröße n = 501
Länder Deutschland
 

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Hannover

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epap verwandelt alltägliche Kassenbons in wertvolles Wissen für Marken im stationären Einzelhandel. Indem Zielgruppen anhand durch…

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