Studie von VICO Research & Consulting Weg von den Ursachen und hin zu den Folgen - Fokus-Shift in Sachen Klimawandel

Am Thema Klimaschutz ist letztes Jahr wohl kaum jemand vorbeigekommen. Die Klimadebatte beherrschte die Medienberichterstattung maßgeblich, rückte 2020 jedoch etwas in den Hintergrund. Wie und worüber die Nutzer im Social Web über das Thema diskutieren, untersuchte VICO Research & Consulting in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik in Stuttgart.

Fokus-Shift in Sachen Klimadebatte

Während im Jahr 2003 noch 98 Prozent der Nutzer darüber diskutierten, ob der Klimawandel menschengemacht ist, machen die Diskussionen um die Ursache des Klimawandels im Jahr 2020 nur noch vier Prozent des gesamten Kommunikationsvolumens aus. Der Diskussionsfokus in Sachen Klimawandel rückt demnach von den Ursachen ab und hin zu dessen Folgen. Im Vergleich ist zu sehen, dass vor 17 Jahren lediglich neun Prozent der Online-Beiträge Maßnahmen gegen den Klimawandel thematisiert wurden. Heute umfassen sie knapp drei Viertel der Diskussionen (73 Prozent). Auch das eigenverantwortliche Handeln der Nutzer gewinnt maßgeblich an Bedeutung, wohingegen die Durchsetzung von Maßnahmen 2007 noch der Wirtschaft und Politik zugeschrieben wurden.

Nationale Folgen im Vordergrund

Der Klimawandel stellt ein globales Problem dar, dennoch befassen sich 69 Prozent der untersuchten Beiträge ausschließlich mit den Auswirkungen für Deutschland. Außerdem wird ersichtlich, dass 79 Prozent der Nutzer hinsichtlich des Klimawandels ängstlich in die Zukunft schauen. Lediglich vier Prozent sind demgegenüber positiv gestimmt. Nutzer sorgen sich dabei in 83 Prozent der Beiträge um die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Umwelt. Weniger diskutiert werden hingegen nachteilige Effekte für die Wirtschaft (3 Prozent).  In Folge des heißen Aprils konnte allerdings ein Anstieg der veröffentlichten Kommentare bezüglich des Suchbegriffs Dürre verzeichnet werden, was als Sorge um die hiesige Landwirtschaft interpretiert werden könnte.

Auch die beliebtesten Hashtags in Sachen Klimadebatte beziehen sich auf nationale Projekte. Zu den Top-Hashtags zählten der Hambacher Forst, das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 sowie die Abwrackprämie.

Emotionale Debatten überwiegend faktenbasiert

Hitzige Diskussionen zum Thema Klimawandel sind nicht nur in politischen Debattenvorzufinden. Auch im Netz ist eine erhöhte Diskussionsbereitschaft zum besagten Thema vorzufinden. 27 Prozent der Nutzer äußerten sich impulsiv zur Thematik, während sachliche Kommentare nur halb so oft verfasst werden (13 Prozent). Trotz emotionaler Debatten legen die Nutzer Wert auf die Berücksichtigung von Fakten.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier!

sh

Methodik

Erhebungsmethode Textanalyse
Ursprung untersuchter Beiträge Blogs, Microblogs, Foren, News-Outlets, Q&A-, Video- und Bildportale sowie sozialen Netzwerken
Anzahl untersuchter Beiträge 1.162.337 deutschsprachige Beiträge
Erhebungszeitraum 14. Februar bis 14. Juli 2020
 

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