Watchever, Lovefilm und itunes: Video-on-Demand ist stark gefragt

Berlin – Immer mehr Menschen möchten selbst entscheiden, wann und wo sie Fernsehserien und Filme anschauen: Video-on-Demand (VoD) wird auch in Deutschland immer stärker nachgefragt. Im Jahr 2013 nutzten vier Millionen Deutsche kommerzielle Online-Videotheken. Im Schnitt haben sie acht Filme geliehen und sechs Filme gekauft. Bis 2018 wird sich der Umsatz mit VoD-Angeboten auf 449 Millionen Euro nahezu verdreifachen (ohne Einnahmen aus werbefinanziertem VoD und Mediatheken). Davon geht die Studie „Video-on-Demand Forecast  2018“ von Goldmedia aus. 

Anfang 2014 gibt es in Deutschland bereits rund 50 VoD-Anbieter, die mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen arbeiten. 2013 lag der Gesamtumsatz der Branche bei 163 Millionen Euro. Mit 73 Millionen Euro ist der Umsatzanteil für Bezahlvideos, der sogenannte T-VoD-Markt (Transactional Video-on-Demand), heute am größten. Hier leihen die Nutzer Filme gegen Bezahlung im Einzelabruf online aus. 57 Millionen Euro stark ist das Segment Download-to-Own (DtO), bei dem der Kunde für den Download des Videos auf seine Festplatte bezahlt und den Film dann besitzt. Derzeit noch das kleinste Marktsegment ist Video-on-Demand auf Abo-Basis, das sog. S-VoD (Subscription VoD) mit einem Umsatz von 33 Millionen Euro in 2013. Hinzu kommen werbefinanzierte Angebote, der sog. A-VoD-Markt.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von VoD-Diensten: So bieten die Öffentlich-Rechtlichen Videos, Serien und Filme in der ARD- bzw. ZDF-Mediathek an. Daneben gibt es Dienste wie maxdome von ProSieben, RTL now, iTunes von Apple, Lovefilm von Amazon, Videoload von der Deutschen Telekom, Snap von Sky oder Watchever vom französischen Konzern Vivendi. Hinzu kommen eine Reihe kleiner bzw. spezialisierter VoD-Plattformen.

Alle versprechen den schnellen und kostengünstigen Abruf attraktiver Filme, Serien und Videos. Die Leistungspakete sind jedoch für den Nutzer oft schwer zu differenzieren. Unklar ist zudem oftmals, auf welcher Plattform man seine Lieblingsinhalte finden kann. Die Anzeichen verdichten sich, dass womöglich neue große Anbieter den deutschen Markt intensiv bearbeiten wollen.

Goldmedia hat in einem Prognose-Szenario unterstellt, dass sich in Deutschland ein großer Anbieter mit einer breiten Palette attraktiver Angebote per Abonnement etabliert. Dadurch käme es zum Siegeszug der Abonnement-Modelle (S-VoD) und zu einer Marktkonsolidierung. Zugleich stiege die Verfügbarkeit der Angebote über viele neue Plattformen und Spielekonsolen.

Dadurch würde sich der deutsche VoD-Markt stark verändern: S-VoD würde bis 2018 mit knapp 300 Mio. Euro schon zwei Drittel des gesamten VoD-Marktes ausmachen. T-VoD, DtO und das Pay-TV-Segment würden hingegen verlieren.

jw

 

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