Was sonst noch war: Disclosure-Verträge, Verpackungswahn, Eis-Erotik

In unserer Kolumne "Was sonst noch war" wollen wir Ihnen ans Herz legen, was die anderen schreiben. Denn manches gerät aus dem Blick – wir fangen es wieder ein mit unserer Presseschau.

 

Was tun, wenn der Produkttester nach erfolgter Gruppendiskussion nichts Besseres zu tun hat, als die Details des unveröffentlichten Prototypen via Facebook in alle Welt hinauszuposaunen? Viele Teststudios und Marktforschungsunternehmen versuchen ihren Probanden klarzumachen, dass sie doch bitte keine Details der Forschung nach außen tragen. Wie man es aber auch schriftlich fixiert, erläutert Maya Middlemiss vom US-Forschungsinstitut Saros in einem Videovortrag (YouTube). Darin kommen auch tatsächliche Studienteilnehmer per Webcam zu Wort und beschreiben ihre Erfahrungen mit Disclosure-Vereinbarungen.

Auch zwei weitere Videovorträge aus dem April sind einen Blick wert: Jeffrey Henning (Researchscape) und Pete Cape (SSI) erläutern, wie man die Repräsentativität und die Gestaltung von Online-Fragebögen optimiert. Beide nehmen sich viel Zeit für konkrete Praxisbeispiele. Sehenswert!

Ich kann mich noch gut an ein Weihnachten in meiner Kindheit erinnern, bei dem meine Eltern auf das herkömmliche Geschenkpapier verzichteten und stattdessen die Gaben in wiederverwendbaren Leinensäcken eintüteten. Die Begeisterung bei uns Kindern hielt sich doch deutlich in Grenzen. Nichtsdestotrotz gibt es nun laut aktuellen Medienberichten den Trend, dass der Einzelhandel auf die Verpackung gänzlich verzichtet. Klingt seltsam? Details haben "Spiegel Online" und "Süddeutsche.de".

Bereits vor einigen Wochen haben wir über den Trend zum Online-Einkauf bei Lebensmitteln berichtet. Nun testet Amazon derzeit in der Region um San Francisco einen neuen “Registrierstab”, mit dem sich Kunden den Essensnachschub quasi “just in time” via Internet bestellen können. Klingt ein bisschen nach GfK-Konsumpanel. Doch ob das Produkt auch zur Marktreife taugt? Lesen Sie am besten selbst.

Im Laden um die Ecke die kostenlose Beratung mitnehmen, im Internet anschließend das empfohlene und ausprobierte Produkt günstiger kaufen. Dies ist für viele Konsumenten zum dreisten Alltag geworden. Viele Einzelhändler wollen sich das nun nicht mehr bieten lassen. Sie machen ihre Beratungsleistungen kostenpflichtig. Die FAZ weiß mehr darüber.

Erst jahrzehntelang sparen, dann das Alter genießen. Dieses Lebenskonzept ist vielen Menschen zuwider - zu unsicher scheinen die Zeiten. Die “Süddeutsche” hat dem neuen Lebensgefühl des “Hier und jetzt” nachgespürt - und den Folgen für unsere Konsumgesellschaft.

Langsam aber sicher werden die Schlangen vor den Eisdielen länger. Darüber, wie man Eis-Innovationen an den Kunden bringt, hat “Spiegel Online” ein lesenswertes Interview mit Heinz Leopold, einem ehemaligen Produktmanager von Unilever, geführt. Inklusive tiefenpsychologischer Erotik-Analyse. Guten Appetit!

Ein schönes Wochenende wünscht

Nils Glück, marktforschung.de

Übrigens: Meistgeklickte Links von letztem Mal waren die Eye-Tracking-Folien von moweb und die Folien zur Werbewirkungsstudie der GfK.

 

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