Nielsen Warum Bücher online gekauft werden

Laut einer Studie von Nielsen kauft jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr 8,8 Mal Bücher, Musik und Schreibwaren im stationären Handel ein. Im Netz sieht die Kaufhäufigkeit ähnlich aus und beläuft sich auf 8,4 Mal – doch was genau motiviert die Käufer?

Etwa ein Fünftel der Deutschen (22 Prozent) gibt an, dass sie sich über Bücher, Musik und Schreibwaren zunächst im stationären Handel informiert und das Produkt dann online gekauft haben. Bei Unterhaltungselektronik passiert das etwas öfter (33 Prozent). "Beim Onlinekauf von Büchern stehen Aspekte wie Zeitersparnis, Convenience und eine größere Auswahl im Vordergrund – nicht günstigere Preise wie bei anderen Kategorien. Denn dies lässt die Buchpreisbindung kaum zu. Außerdem ist, anders als zum Beispiel bei Lebensmitteln, der nächste Buchladen nicht gleich um die Ecke und die Regalfläche endlich", erläutert Nina Gemkow, Handelsexpertin und Director Consumer & Shopper bei Nielsen Deutschland.

Rund ein Drittel der Befragten (31 Prozent) gibt bei Büchern, Musik und Schreibwaren an, dass sie sich vor dem Kauf im Geschäft online über das Produkt informiert haben. Das sogenannte Webrooming ist bei Büchern, Musik und Schreibwaren jedoch seltener als bei Unterhaltungselektronik (59 Prozent) oder bei IT und Mobile (50 Prozent). „Die Verbraucher unterscheiden immer weniger zwischen Online- und Offlinehandel. Ausschlaggebend für die Verbraucher ist nicht mehr die Frage ob online oder offline, sondern vielmehr ein integriertes Einkaufserlebnis. Das trifft auch auf den stationären Buchhandel zu“, so Nina Gemkow. „Allerdings ist das Recherche-Verhalten bei Büchern im Vergleich zu Elektronik generell nicht so ausgeprägt. Elektronik ist in der Regel teurer und wird auch seltener gekauft. Daher informieren sich die Käufer grundsätzlich ausführlicher vor dem Kauf.“

Motivationen für digitalen Bücherkauf

Die treibende Motivation für den Onlinekauf von Büchern, Musik und Schreibwaren ist für die Deutschen die Zeitersparnis (73 Prozent). Auf Platz zwei kommt der Spaß am Einkauf im Internet (67 Prozent). 66 Prozent kaufen lieber online, da sich dies besser mit ihrem Tagesablauf vereinbaren lässt. Auf den Plätzen vier und fünf folgt, dass die Verbraucher online kaufen, wenn die Geschäfte lokal nicht in der unmittelbaren Umgebung sind (65 Prozent) oder die Verbraucher nach Produkten suchen, die sie im Geschäft nicht finden (64 Prozent).

Weniger als die Hälfte der Deutschen (45 Prozent) nehmen allerdings den Onlinekauf von Büchern, Musik und Schreibwaren als persönliches Einkaufserlebnis wahr. Darüber hinaus geben nur ein Drittel an, dass sie das Einkaufen im stationären Handel als anstrengend und hektisch empfinden.

Zur Studie:
Die Nielsen Global Connected Commerce Survey wurde im Zeitraum vom August bis Oktober 2015 durchgeführt. Dabei hat Nielsen mehr als 13.000 Verbraucher in 26 Ländern der Regionen Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Nordamerika befragt.

dr

 

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