GfK-Studie Virtueller Kontakt oder lieber persönlich?
International findet man die höchsten Zustimmungswerte mit 28 beziehungsweise 27 Prozent bei Befragten im Alter von 20 bis 29 Jahren und 30 bis 39 Jahren. Damit liegen diese Altersgruppen noch vor den 15- bis 19-Jährigen. Hier geben nur 22 Prozent an, virtuelle Interaktionen genauso gut zu finden wie persönliche Kontakte.
Je älter die Befragten, desto weniger stimmen sie der Aussage zu. Jeder Fünfte der 50- bis 59-Jährigen (20 Prozent) und fast ein Drittel (27 Prozent) der über 60-Jährigen gibt an, virtuelle Begegnungen mit Menschen oder Orten nicht genauso gut zu finden wie ein persönliches Treffen oder einen Besuch vor Ort.
Brasilianer und Türken sind offen für virtuelle Interaktionen
Internetnutzer in Brasilien und der Türkei geben im Ländervergleich am häufigsten an, virtuelle Interaktionen genauso gut zu finden wie den persönlichen Kontakt mit Menschen oder Orten (jeweils 34 Prozent). Auf Platz 3 rangiert Mexiko (28 Prozent), gefolgt von China (27 Prozent) und Russland (24 Prozent). Im Gegensatz zum internationalen Durchschnitt sind in Brasilien und der Türkei virtuelle Kontakte auch unter älteren Befragten akzeptiert. Rund 29 Prozent der 50 bis 59-Jährigen Internetnutzer in Brasilien beziehungsweise 35 Prozent der gleichaltrigen Internetnutzer in der Türkei finden virtuelle Kontakte mit Menschen oder Orten genauso gut wie persönliche Begegnungen.

Deutsche empfinden virtuelle Interaktionen als nicht gleichwertig
Im internationalen Vergleich führt Deutschland das Ranking der Länder an, die virtuelle Interaktion nicht als gleichwertig zu persönlichem Kontakt bewerten. Das gilt für fast ein Drittel der deutschen Internetnutzer (32 Prozent), nur 13 Prozent hierzulande halten beide Interaktionsformen für gleichwertig. Sowohl zwischen den Geschlechtern als auch über alle Altersgruppen hinweg herrscht in Deutschland Einigkeit bei dem Thema. Auf Platz 2 der Länder mit der größten Ablehnung rangiert Schweden (29 Prozent), gefolgt von Belgien und Tschechien (26 Prozent) sowie den Niederlanden und Großbritannien (23 Prozent).
Neben 22 Prozent der 20- bis 29-Jährigen, stimmen auch über ein Viertel der Befragten in den Altersgruppen 15 bis 19 Jahren (26 Prozent), 30 bis 39 Jahren (25 Prozent) und 40 bis 49 Jahren (29 Prozent) der Aussage nicht zu. Die Online-Befragten im Alter zwischen 50 und 59 Jahren sowie über 60 Jahre halten virtuelle Interaktionen zu 40 beziehungsweise 41 Prozent ebenfalls für nicht genauso gut, wie den persönlichen Kontakt mit Menschen oder Orten.
Zur Studie:
In der GfK-Online-Umfrage wurden mehr als 27.000 Internetnutzer ab 15 Jahren in 22 Ländern befragt. Die Befragung fand im Sommer 2015 in folgenden Ländern statt: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande, Polen, Russland, Südkorea, Spanien, Schweden, Tschechische Republik, Türkei, Großbritannien und USA. In Deutschland wurde die Umfrage unter 1.500 Personen online durchgeführt.
dr
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