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Zahlen zur Inflation Viele Europäer unzufrieden mit dem Krisenmanagement ihrer Regierung

Auch in Deutschland ist die Mehrheit nicht zufrieden über den Umgang der Regierung mit der Krise, hier Bundesfinanzminister Christian Lindner mit Bundeskanzler Olaf Scholz. (Bild: picture alliance / photothek | Florian Gaertner)
Aufgrund der Energiekrise steigen die Lebenshaltungskosten in ganz Europa. Eine jeweils eindeutige Mehrheit in sieben untersuchten Ländern in Europa ist in Anbetracht der Krise der Ansicht, dass ihre jeweilige Regierung das Thema Lebenshaltungskosten nicht gut handhabt. Am unzufriedensten sind Briten und Italiener: Jeweils 82 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihre jeweiligen Regierungen bislang nicht gut mit dem Thema umgehen. Bei den Deutschen sind 78 Prozent nicht zufrieden. Einschränkend ist anzumerken, dass die deutschen Daten vor der Ankündigung des 200-Milliarden-Entlastungspakets erhoben wurden. Unter Spaniern sind 74 Prozent und bei den Franzosen 72 Prozent der Bevölkerung dieser Ansicht. Im Unterschied dazu sind die Schweden mit 65 Prozent und die Dänen mit 62 Prozent noch etwas zufriedener mit dem Regierungshandeln.
Daten des Inflations-Trackers von YouGov zeigen ab September 2022 monatlich die Einstellungen zu Lebenssituation und Politik in den folgenden sieben europäischen Ländern in Zeiten der Krise: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, Schweden und Dänemark. (Grafik: YouGov)
Italiener müssen sich am meisten bei ihren Alltagsausgaben einschränken
Die jeweilige Mehrheit der sieben Länder ist bereits von Kürzungen bei ihren üblichen Ausgaben betroffen. Italiener sagen am häufigsten (56 Prozent), dass sie bereits Kürzungen bei ihren alltäglichen Ausgaben vornehmen mussten und damit rechnen, noch weitere Abstriche machen zu müssen. Weitere 13 Prozent in Italien haben Kürzungen vornehmen müssen, rechnen aber mit keinen weiteren. Damit waren in Italien insgesamt schon 69 Prozent von Einschränkungen betroffen. Die Italiener müsen sich damit im Vergleich der europäischen Länder bislang am meisten einschränken. In Spanien sind es 65 Prozent, in Frankreich 64 Prozent. Die Deutschen liegen mit 57 Prozent hierbei leicht unter dem Durchschnitt.
Insgesamt gehen die Befragten in allen sieben Ländern davon aus, dass sie mit weiteren Einschnitten rechnen müssen.
Knapp die Hälfte der Deutschen muss mit Ausgaben kämpfen
Mit Blick auf ihre persönliche finanzielle Situation sagen in Deutschland immerhin 47 Prozent, dass sie Probleme damit haben, sich ihre Ausgaben leisten zu können. In Italien sagen dies 48 Prozent, noch etwas häufiger treffen Franzosen diese Aussagen (52 Prozent). Dass sie finanziell relativ bis sehr gut aufgestellt seien, sagen im September hingegen 20 Prozent der Deutschen. Häufiger machen Briten, Schweden und Dänen diese Angabe.
Gleichzeitig sagen in Deutschland 23 Prozent, innerhalb der letzten drei Monate meistens oder immer Schwierigkeiten gehabt zu haben, ihre Energiekosten, beispielsweise Heiz- oder Stromkosten, zu begleichen. In Frankreich sagen dies die Befragten noch häufiger (30 Prozent), am häufigsten allerdings in Italien (41 Prozent). Schweden treffen diese Aussage am seltensten (15 Prozent).
Jeder fünfte Deutsche (20 Prozent) gibt an, es in den vergangenen drei Monaten schwer gehabt zu haben, sich Benzin bzw. Kraftstoff für ihr Fahrzeug leisten zu können. Auch diese Aussage treffen Italiener am häufigsten, die Skandinavier am seltensten.
Methodik
Erhebungsmethode | standardisierte Online-Interviews |
Befragte Zielgruppe | europäische Bevölkerung ab 18 Jahren |
Stichprobengröße | n = 8.771 |
Feldzeit | 6. bis 28. September 2022 |
Länder | Deutschland, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Dänemark, Schweden, Spanien, Italien |
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