- marktforschung.de
- Marktforschung
- Vertrauen in Wirtschaftsführer weltweit gestört – geteilte Meinung über Notwendigkeit stärkerer staatlicher Einmischung - Ipsos-Studie „Global@dvisor“ ermittelt Meinungsbild in 22 Ländern
Vertrauen in Wirtschaftsführer weltweit gestört – geteilte Meinung über Notwendigkeit stärkerer staatlicher Einmischung - Ipsos-Studie „Global@dvisor“ ermittelt Meinungsbild in 22 Ländern
Hamburg/Mölln - Wirtschaftsführer stoßen aktuell in allen Regionen dieser Welt auf Skepsis. Nur ein knappes Drittel der Weltbevölkerung signalisiert Zustimmung zu dem Statement: „Die Geschäftsführer großer Unternehmen sind in der Regel vertrauenswürdig und sagn die Wahrheit, wenn sie Aussagen über ihr Unternehmen oder ihre Branche treffen.“ Das lässt die Lenker der Weltwirtschaft in keinem guten Licht erscheinen.
Einzig in Indien (60% Zustimmung) und China (59%) vertraut die Mehrheit den Wirtschaftsbossen. In Brasilien, Mexico und der Türkei auf den Folgeplätzen beträgt die Zustimmung nur noch 47 bzw. 40 Prozent.
Größte Skepsis herrscht in Frankreich, den USA, Deutschland und Italien. Nur weniger als 20 Prozent sprechen jeweils den Bossen ihr Vertrauen aus. Angesichts zahlreicher öffentlich diskutierter Skandale sicherlich keine unerwartete Bewertung.
Dies ist eines der Ergebnisse des Ipsos Global@visor, einer Beteiligungsuntersuchung, die Ipsos seinen Kunden weltweit zur Risikoidentifizierung der Unternehmensreputation anbietet.
Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser?
Die Studie ermittelt außerdem, ob die jeweilige Landesbevölkerung meint, es sei im Interesse ihres Landes, dass die Großindustrie staatlich gelenkt werde – etwa vor dem Hintergrund mangelnden Vertrauens in die Wirtschaftsetagen. So unterschiedliche Länder wie Russland (79% Zustimmung), die Türkei (76%), China (70%) und die Niederlande (68%), gefolgt von Frankreich und Belgien (je 65%), stimmen einer staatlichen Lenkung mit großen Mehrheiten zu.
Die Deutschen sehen das anders. Das Vertrauen in die Bosse der Industrie mag dahin sein, für den Staat als Retter findet sich dennoch keine Mehrheit (47%). Die Verbraucher und Bürger setzen also (noch) auf die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft – ebenso in den USA und Italien. Aber auch umgekehrt kann ein Schuh daraus werden: Dort wo die Skepsis am größten ist wird der Ruf nach einem starken Staat laut: Bei den Franzosen bestätigt sich diese Hypothese: das Vertrauen ist am geringsten ausgeprägt, mit der Forderung nach mehr Staat sind sie vorne mit dabei. Bei Ländern wie der Türkei und China wiederum, die ihren Wirtschaftsbossen überdurchschnittlich vertrauen, könnte man vermuten, dass das Vertrauen auf der bereits bestehenden und der Umfrage zufolge mehrheitlich akzeptierten größeren staatlichen Lenkung beruht.
Steckbrief:
Global@dvisor – Reputation Risk Identifier:
Für den Global@dvisor werden in 22 Ländern rund um den Globus zweimal jährlich 22.000 Interviews online als Beteiligungsuntersuchung durchgeführt. Die Studie ist repräsentativ für die ‚Online-Population’ der jeweiligen Länder.
Feldzeit der vorliegenden Welle: April 2008
Befragungsländer: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Niederlande, Polen, Russland, Schweden, Spanien, Süd Korea, Tschechien, Türkei, USA
Quelle: Ipsos GmbH
Kommentare (0)
Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden