Studie von GfK Verbraucher werden in Zukunft noch bedarfsorientierter einkaufen

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben sich sowohl erheblich auf die Stimmung der Verbraucher als auch deren Kaufkraft ausgeübt. Das zeigte zwar schon das GfK-Konsumklima, aber auch die neueste Studie "COVID-19 Consumer Pulse" verdeutlicht die Auswirkungen: So gehen ein Drittel der Befragten nach wie vor davon aus, dass sich die finanzielle Situation innerhalb der nächsten 12 Monate verschlechtern wird. Aber wie hat sich das gesamte Konsumverhalten in den letzten Monaten entwickelt und verändert?
Phase 1 – die Panikphase
In der ersten Phase der Pandemie kauften die Menschen vor allen Dingen das, was sie unbedingt benötigten. Vor allem auf Ausstattung für das Homeoffice, wie Monitore oder Webcams war ein Ansturm. Auch Kühl- und Gefrierschränke zum Lagern von Lebensmitteln waren von großer Beliebtheit.
Phase 2 – die Anpassungsphase
In der zweiten Phase, in der sich alle an die neue Situation angepasst haben, gab es auch einen Wechsel im Konsumverhalten. So waren vor Allem Produkte für das Entertainment zuhause äußerst beliebt und die Nachfrage für Spielekonsolen und Gaming Computer stieg an.
Das Online Shopping boomt
Laut GfK kauften im April 70 Prozent der Befragten viele Produkte online. Betrachtet man die Altersgruppe der 16- bis 29-jährigen, waren es sogar 81 Prozent. Doch wie wird Phase 3 aussehen, nachdem nun die stationären Geschäfte langsam wieder öffnen und wie beeinflusst das das Kaufverhalten?
Der Trend des Online Shoppings wird auch weiterhin bei vielen Warengruppen bestehen bleiben, besonders, was Elektronikartikel und Gartenwerkzeuge betrifft. GfK-Daten aus China zeigen, dass sich der Handel zwar nach Ende der Krise langsam erholt, aber weiterhin 23 Prozent weniger als im Vorjahr sein wird.
"Das neue Normal"
Laut Petra Süptitz, GfK-Expertin im Bereich Consumer Insights wird das "neue Normal" durch knappere Verbraucherbudgets und ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld geprägt sein. So die Verbraucher zwar zukünftig äußerst bedarfsorientiert einkaufen. Allerdings werden aufgeschobene und Käufe, die weiterhin notwendig sind, nachgeholt. Darunter fallen Kategorien, wie beratungsintensive Elektrogroßgeräte und Einbaugeräte, aber auch Klein-Elektronik, wie Smartphones Fernseher und Kaffeevollautomaten.
Urlaub und Luxusgüter stehen hinten an
Ein Viertel der Befragten geben an, dass sie auf ihren geplanten Urlaub verzichten werden. Ein Drittel will die Ausgaben für langlebigerer Produkte, wie beispielsweise Autos, Möbel oder Fernsehen reduzieren. Auch auf den Kauf von Kleidung und Luxusgütern wollen sieben Prozent erstmals verzichten.
Das Potenzial der Digitale Services ausschöpfen
Während vom stationären Handel das Einhalten von Hygienekonzepten erwartet werden, müssen auch deren Service-Angebote angepasst werden: Click & Collect, Lieferservices, Online-Beratung, sowie verschiedene Zahlungsmethoden müssen auf die Bedürfnisse der Verbraucher ausgerichtet sein.
Große Chancen für Händler liegen auch in digitalen Apps und Medien für die Kundenkommunikation. Beispielsweise könnten Verkäufer die Verbraucher über Zeiten mit wenig Kundschaft beziehungsweise über Stoßzeiten informieren, sodass die Abstandsregeln beim Einkauf besser gewährleistet werden kann. Dadurch kann die Krise auch eine Chance sein, um Geschäftsmodelle und Konzepte neu zu überdenken, so Süptitz.
cb
Methodik
Methode | Online-Umfrage |
Region | Deutschland |
Anzahl der Befragten | wöchentlich 500 Personen |
Stichprobe | In Deutschland lebenden Personen ab 16 Jahren |
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