Quartalsergebnisse Ipsos Umsatz sinkt bei Ipsos im ersten Quartal

Kurz vor der Veröffentlichung der Zahlen stand der Aktienkurs von Ipsos an der Pariser Börse bei 55,05 Euro und somit mit 0,90 Prozent leicht im Minus im Vergleich zum Vortag. (Bild: picture alliance / Ulrich Baumgarten | Ulrich Baumgarten)
Nur noch ein Umsatz von 532 Millionen Euro nach 547,8 Millionen Euro im ersten Quartal 2022: Das ist ein Minus von 2,9 Prozent. Und auch organisch ging es bei Ipsos um 2,8 Prozent zurück, nachdem das erste Quartal 2022 hier noch eine deutliche Steigerung von 12,3 Prozent verzeichnete. Diese Zahlen teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit.
Jetzt betont das französische Marktforschungsunternehmen zurecht, dass das starke Wachstum im letzten Jahr auch aufgrund von dem generellen Aufschwung nach der Corona-Pandemie getragen war und dass zusätzlich "Corona-Verträge“ auch bis März 2022 liefen. Aber dennoch:
Das Unternehmen sieht auch bei vielen Kunden eine eher abwartende Haltung, gerade die US-Technologieriesen reorganisieren sich.
Und die Entwicklung in China zeige eine deutliche Verzögerung; hier war man erst sehr spät von der Null-Covid-Strategie abgewichen. Das Orderbuch sei hier mit einem Anstieg von 13 Prozent aber gut gefüllt.
Ukraine-Krieg sorgt für Einbruch
Schon im letzten Jahr wurde der Ukraine-Krieg von Ipsos als ein großer Unsicherheitsfaktor in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) genannt. Und tatsächlich sank hier der Umsatz sehr deutlich um 8,7 Prozent auf nun 229,8 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 251,7 Millionen Euro, organisch: sechs Prozent). Gerade die "Corona-Verträge" konzentrierten sich auch auf diese Region. EMEA ist mit einem Anteil von 43 Prozent am Unternehmensumsatz weiterhin mit leichtem Abstand die wichtigste Region.
Aber: "Americas" holt auf.
Hier stieg der Umsatz auf 211,6 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 201,6 Millionen Euro) um fünf Prozent (organisch: ein Prozent). Das ist zwar deutlich von der enormen Steigerung von 30,4 Prozent vom ersten Quartal 2021 auf das erste Quartal 2022 entfernt. Aber der Anteil am Gesamtumsatz liegt hier mittlerweile bei 40 Prozent. Grund: Eine sehr starke Performance in Südamerika und eine generell stabile Tätigkeit in Nordamerika. Temporär sorgen hier die Restrukturierungen der Tech-Riesen aber auch für Einschnitte.
"Asia Pacific" hingegen verzeichnet ebenfalls ein deutliches Minus beim Umsatz. Hier erwirtschaftete Ipsos im ersten Quartal 2023 nun 90,6 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 94,4 Millionen Euro). Das ist ein Rückgang von 4,1 Prozent (organisch: zwei Prozent). Sah Ipsos im ersten Quartal 2022 noch keine großartigen Einflüsse der Null-Covid-Strategie in China auf das eigene Geschäft, so sieht das dieses Jahr anders aus. Allerdings steigen hier die Auftragseingänge gerade deutlich. Am Gesamtumsatz hat diese Region einen Anteil von 17 Prozent.
Auch in den Unternehmenssegmenten viel Rückgang
"Consumers" ist weiterhin mit einem Anteil von 47 Prozent am Umsatz mit Abstand das wichtigste Unternehmenssegment. Hier setzte das Unternehmen nun 251 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 257,1 Millionen Euro) um. Zwar weist Ipsos in diesem Segment die nominellen Umsatzsteigerungen nicht aus, aber es ist leicht ersichtlich, dass dieser zurück ging. Organisch hingegen ist es hier eine Steigerung von ein Prozent gewesen.
Auch der Bereich "Clients and Employees" konnte sich bei weitem nicht mehr so stark behaupten. Hier betrug der Umsatz 117,3 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 105,0 Millionen Euro), es gab also eine reale Steigerung. Organisch war es hingegen aber ein Nullsummenspiel mit null Prozent Wachstum. Der Anteil am Gesamtumsatz beträgt hier 22 Prozent.
Der Bereich "Citizens", der noch im ersten Quartal 2021 mit einer eindrucksvollen Steigerung von organisch 49 Prozent aufwarten konnte, sackte bereits im ersten Quartal 2022 um organisch sieben Prozent ab. Und das setzte sich nun im ersten Quartal 2023 noch fort mit einem organischen Rückgang von 13 Prozent. Hier betrug der Umsatz 85,9 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 94,6 Millionen Euro).
Und auch "Doctors and Patients" ließ mit einem Umsatz von 77,9 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 91,1 Millionen Euro) deutlich Federn. Organisch war es ein Rückgang von fünf Prozent. Beide Bereiche kommen auf 16 bzw. 15 Prozent Anteil am Gesamtumsatz.
Dennoch optimistisch beim organischen Wachstum
„Obwohl wir den Unwägbarkeiten der globalen Unsicherheiten ausgesetzt sind und trotz des harten Rückgangs im Vergleich zum ersten Quartal 2022, sind wir weiterhin zuversichtlich, in diesem Jahr ein organisches Wachstum von fünf Prozent und eine operative Marge von rund 13 Prozent zu erreichen“, sagt Ipsos in seiner Pressemitteilung.
Man hofft dabei auch darauf, dass die abwartende Haltung insbesondere in den USA aufhört und sich auch in China nach dem Ende der Null-Covid-Strategie das Geschäft positiv entwickelt.
Zum Börsenschluss in Paris und somit kurz vor der Veröffentlichung der Zahlen stand der Aktienkurs von Ipsos bei 55,05 Euro und somit mit 0,90 Prozent leicht im Minus im Vergleich zum Vortag. Zum Vergleich: Etwa vor einem Jahr notierte die Aktie bei etwas knapp unter 46 Euro, konnte sich also insgesamt steigern. Ipsos stellt neben der Pressemitteilung auch eine Investorenpräsentation zur Verfügung. Die nächsten Zahlen werden am 25. Juli 2023 bekanntgegeben.
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

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