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"Umparken im Kopf"-Kampagne: Positiveres Markenimage bei Opel-Besitzern
Wallenhorst – Opel will wieder zu einer Top-Automarke werden und propagiert seit Anfang dieses Jahres mit seiner Kampagne „Umparken im Kopf“ ein neues Image. Tatsächlich geht es mit dem Rüsselsheimer Autobauer aufwärts. Das Unternehmen konnte im zweiten Halbjahr gute Nachrichten vermelden: Die Zahl der verkauften Autos sowie der Marktanteil von Opel in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2014 gestiegen. Die zentrale Botschaft der Plakatkampagne „Umparken im Kopf“ scheint also angekommen zu sein. Doch wie stark hat sich das Bild von Opel und seinen Modellen in den Köpfen der Konsumenten tatsächlich verändert?
Produkt + Markt hat im Juni 2014 im Rahmen einer Online-Befragung 1.000 Bürgerinnen und Bürger ab 15 Jahren unter anderem dazu befragt, welches Image die Marke und Modelle innehaben, also: Wie stehen die Vorzeigemodelle Adam, Mokka und Ampera im Vergleich zur Konkurrenz dar?
Obwohl bei 40% der Befragten das Opel-Image durch die Kampagne verbessert werden konnte, rangiert Opel im Vergleich mit den anderen deutschen Automobilherstellern weiter hinter seiner Konkurrenz in Bezug auf Attraktivität und Interessantheit. Auf einer 10-stufigen Skala von „sehr langweilig“ bis „überhaupt nicht langweilig“ liegt Opel (M = 6,0) zwar vor den ausländischen Konkurrenten Fiat (M = 4,3), Citroen (M = 4,5) und Ford (M = 5,5), muss sich jedoch deutlich Mercedes (M = 6,9), Volkswagen (M = 7,1), BMW (M = 7,4) und Audi (M = 7,7) geschlagen geben.
Ein Vergleich der aktuellen Rüsselsheimer Vorzeigemodelle mit dem jeweiligen Hauptkonkurrenten zeigt ähnliche Tendenzen. Im wachsenden Segment der City-Cars kann der Opel Adam (M = 5,9) gegenüber dem italienischen Konkurrenten Fiat 500 (M = 4,9) überzeugen. Ähnlich zeigt es sich im B-Segment MPV: den Citroen Picasso bewerten die Befragten als deutlich langweiliger (M = 4,5) als den Opel Meriva (M = 5,8).
Dagegen rangiert im SUV-Segment der aktuelle Mokka von Opel (M = 6,1) hinter dem deutschen Konkurrenzmodell von Volkswagen, dem Tiguan (M = 6,7). Interessanterweise kann im Bereich Elektrofahrzeuge der Opel Ampera gut mit dem deutschen Konkurrenzmodell BMW i3 mithalten – beide sind auf dem gleichen Niveau (M = 6,5).
Ein Blick auf die erhobene Variable „Besitz Opel“ zeigt, dass ein (bisheriger oder aktueller) Autobesitz eines Opels zu einer positiveren Einstellung gegenüber der Marke und den Modellen resultiert als bei Personen, die sich bisher durch einen Autobesitz noch nicht von der Marke und ihren Modellen überzeugen lassen konnten: Die „Opelanern“ (Personen, die schon einmal ein Auto von der Marke Opel besessen haben) bewerten die Marke Opel faktisch positiver (M = 6,8).
Bei der Bewertung der einzelnen Modelle zeigt sich ein ähnliches Bild: Laut Opelaner hängt Opel seine ausländischen Konkurrenten in Bezug auf Langweile deutlich ab. Gegenüber der deutschen Konkurrenz hingegen muss sich der Rüsselsheimer Autobauer wieder geschlagen geben: Der Opel Mokka verliert knapp gegen den VW Tiguan hinsichtlich Attraktivität und Interessantheit (Mokka: M = 6,7; Tiguan: M = 6,8).
Der Rüsselsheimer Hersteller gilt aufgrund der guten Verkaufszahlen und stärkeren Marktanteils derzeit als der „Top-Aufsteiger“ des Jahres 2014. Opel setzt sich damit laut den Ergebnissen der Befragung zwar deutlich von den ausländischen Konkurrenten ab. Die Daten zeigen allerdings auch, dass es Opel trotz positivem Trend nicht schafft, den anderen deutschen Automobilbauer gefährlich zu werden – Opel gilt selbst bei den Opelkäufern und -fahrern immer noch als langweiliger als Mercedes, Volkswagen, BMW und Audi.
ah
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