Umfrage: Natürliche Snacks ohne Gentechnik bevorzugt

Frankfurt - Bei dem Begriff "Snack" denken viele an Schokoriegel, Chips, Salzgebäck und weitere kalorienhaltige, wenig gesunde Produkte. Doch dieser erste Verdacht täuscht. Der Deutschen liebste Zwischenmahlzeit ist: frisches Obst. 69 Prozent der von Nielsen für eine Studie befragten deutschen Verbraucher gaben an, in den letzten 30 Tagen Äpfel, Bananen & Co. genascht zu haben. Damit liegen die Bundesbürger mit 7 Prozentpunkten über dem europäischen Durchschnitt. Gesnackt wird aber vor allem auch variantenreich: 64 Prozent der Befragten haben in den letzten 30 Tagen zum Schokoriegel gegriffen, während auch Käse (60 Prozent) und Joghurt (57 Prozent) gerne genascht wurden. Mit ihrer Vorliebe zu Obst sind die Deutschen jedoch nicht alleine: In neun weiteren Ländern Europas ist Obst der Snack, auf den in den vergangenen 30 Tagen am häufigsten zurückgegriffen wurde. So entschieden sich etwa 72 Prozent der österreichischen und 73 Prozent der tschechischen Befragten für frisches Obst als Zwischenmahlzeit.

Auf die Frage, welcher Snack den deutschen Verbrauchern generell am liebsten ist, lautet die eindeutige Antwort Obst: Für mehr als ein Drittel (37 Prozent) ist frisches Obst die Zwischenmahlzeit schlechthin. Nur 12 Prozent der Befragten sagten dasselbe über Schokolade. Brot beziehungsweise Sandwiches, Joghurt und Käse vervollständigen die Top 5 der beliebtesten Snacks, kommen aber nicht an den bunt gemischten Obstkorb heran. Im europäischen Durchschnitt liegt Obst ebenfalls auf dem ersten Platz auf der Beliebtheitsskala, mit lediglich 22 Prozent allerdings ganze 15 Prozentpunkte unter dem deutschen Wert.

Demgegenüber stehen die Schokoladenliebhaber: Einen besonders süßen Zahn haben die Einwohner in Kroatien und Slowenien, wo 78 bzw. 77 Prozent der Befragten angaben, in den vergangenen 30 Tagen Schokolade gesnackt zu haben. Es folgen die Türkei (75 Prozent), Serbien (74 Prozent), Irland (69 Prozent) und die Schweiz (68 Prozent). Eine Außenseiterrolle nehmen Portugal und Finnland ein, wo weder der Obstkorb noch der Schokoriegel bevorzugt wird: Portugiesen knabbern am häufigsten Cracker (64 Prozent) und die Finnen lieben Brot oder Sandwiches (71 Prozent).

Nielsen wollte von den Verbrauchern außerdem wissen, wie wichtig ihnen die Faktoren Gesundheit, Nährwert und Nachhaltigkeit sind. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass dies für die Deutschen eine eher untergeordnete Rolle spielt. Zwar bevorzugt die Mehrheit der Befragten möglichst natürliche Produkte oder solche, die frei von künstlichen Farb- und Geschmacksstoffen sind. Allerdings liegt Deutschland damit rund 10 Prozentpunkte sowohl unter dem europäischen als auch dem weltweiten Durchschnitt. Mit am wichtigsten ist den Verbrauchern hierzulande, dass die Snacks ihrer Wahl frei von gentechnisch veränderten Zutaten sind. Für 67 Prozent der Befragten ist dieser Punkt zumindest wichtig. Am besorgtesten über gentechnisch veränderte Lebensmittel sind die Verbraucher in der Ukraine (90 Prozent), Griechenland (89 Prozent) und der Türkei (88 Prozent).

Häufig wird vermutet, dass der Genuss von Zwischenmahlzeiten auf Stress hindeutet. Ein anderes Vorurteil sagt, dass die kleinen Snacks als Ersatz für eine "richtige" Mahlzeit herhalten müssen. Die Studie von Nielsen kann dies für Deutschland so nicht bestätigen. Lediglich 27 Prozent der Befragten gaben an, manchmal aufgrund von Stress zu naschen. Dagegen stehen 64 Prozent, die selten oder nie gestresst zu Zwischenmahlzeiten greifen. 41 Prozent der Befragten würden eine Hauptmahlzeit niemals durch einen Imbiss ersetzen. Die Gründe für eine kleine Zwischenmahlzeit sind dagegen emotionaler Natur: Für 43 Prozent der befragten Verbraucher in Deutschland steht oft Genuss im Mittelpunkt, wenn sie Snacks verzehren; für 41 Prozent trifft dies manchmal zu. Und weitere 72 Prozent greifen immerhin manchmal als Belohnung zu einem kleinen leckeren Snack.

Zur Studie: Die Nielsen Global Survey über Snacking-Trends wurde vom 17. Februar bis 7. März 2014 durchgeführt. Dabei hat Nielsen mehr als 30.000 regelmäßige Internetnutzer in 60 Ländern der Regionen Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Nordamerika befragt. 

ah

 

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