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Studie von Innofact & EY Parthenon Über die Hälfte der Deutschen freuen sich auf das Shoppingerlebnis in der Innenstadt nach der Corona-Krise

Nachdem viele Handelsgattungen durch die Corona-Krise von Schließungen betroffen waren, schlug die Stunde des Online-Handels. Zumindest vermuteten das viele Experten. Die Auswirkungen auf die Veränderung des zukünftigen Kaufverhaltens könnten aber weitaus schwächer sein als vermutet, wie die aktuelle Untersuchung des Corona-Handelstrackers von EY Parthenon und Innofact feststellt. Nur 14 Prozent der deutschen Konsumenten glauben, dass sie nach der Wiedereröffnung der Geschäfte mehr online kaufen werden als vorher. Ganz im Gegenteil: Die Mehrheit der 1.049 Befragten freut sich mit knapp 54 Prozent darauf, wieder in den Innenstädten einkaufen gehen zu können.
Kaum eine Veränderung beim Online-Shopping
Seit drei Wochen misst der Handelstracker jede Woche das zurückliegende, aktuelle und zukünftige Einkaufsverhalten für mehrere Warengruppen sowie in Bezug auf stationären und Online-Handel. Dabei fällt auf: Der Anteil derer, die aktuell den Online-Kanal nutzen, ist in allen Warengruppen wie Lebensmittel, Drogerie, Medikamente, Tierbedarf, Baumärkte, Bekleidung, Bücher, Elektronik, Sport und Freizeit sowie Möbel im Vergleich zum stationären Standbein noch recht gering. Aber noch eklatanter: Der Anteil an Online-Käufern ist über die vergangenen drei Wochen des Shut downs nahezu unverändert geblieben. Das bedeutet: Ein zusätzliches Ausweichmanöver auf das Internet hat für diese Warengruppen auch in der akuten Phase der Krise bisher kaum stattgefunden.
Eine Ausnahme macht die Kategorie Bekleidung, Schuhe und Accessoires. Hier scheint sich ein Trend zu verstetigen. Die Online-Käufe sind hier bereits in der zweiten Woche angestiegen. Der Bedarf scheint doch so akut zu sein, dass die Kunden vermehrt Online-Angebote nutzen. Bei anderen Warengattungen wie Sport-, Freizeit- und Spielwarenprodukten sowie Elektronikgeräte deutet sich eine Zunahme an, könnte aber auch ein Effekt aus dem Ostergeschäft sein.
Zu lange Lieferzeiten, ein Showstopper vieler Deutschen
Warum aber tun sich die Kunden mit dem Online-Kanal so schwer? Gerade jetzt wäre die Chance für den Handel, den Online-Channel viel stärker zu erschließen. Nicht zuletzt im Lebensmittelbereich gab es immer wieder Anläufe, Homedelivery in Verbindung mit Online-Bestellungen zu etablieren. Aber der Deutsche scheint zu ungeduldig: Zu lange Lieferzeiten sind in nahezu allen Branchen ein Showstopper. Bei Lebensmittel-Lieferungen monieren immerhin 35 Prozent derer, die zumindest überlegt hatten, online zu bestellen, dass ihnen die Zustellung zu lange dauert. Verfügbarkeiten und Lieferkosten sind ebenso ein Thema sowie der Preis der Onlineware an sich. Wird also Online in den genannten Waren wirklich nach der Krise einen deutlichen Sprung machen? Fest steht, dass der Online-Kanal kein Selbstläufer für den Handel ist.
sh
Methodik
Erhebungsmethode | Wöchentliche Online-Befragung (CAWI) |
Grundgesamtheit | Bevölkerung in Deutschland über 18 Jahre |
Stichprobe | Männer und Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren |
Quotierung der Stichprobe | Nach Geschlecht, Alter und Bildungslevel |
Wie wurde die Zielgruppe rekrutiert? | INNOFACT-Consumerpanel |
Stichprobengröße | 1049 |
Feldzeit | KW 13 - KW 15 |
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