Studie von YouGov Deutschland Trinkgeld-Kultur in der Schweiz und in Deutschland

Bekanntermaßen gehören Kellner und Kellnerinnen nicht zu den bestbezahlten Arbeitnehmern. Daher ist Trinkgeld für Gastro-Mitarbeiter ein wichtiger Zusatzverdienst, vor allem seit die Inflation das reale Einkommen schrumpfen lässt. YouGov hat untersucht, ob Schweizer oder Deutsche mehr Trinkgeld geben.

Vor allem in der Gastronomie werden Trinkgelder gegeben. Aber in der Schweiz und Deutschland gibt es Unterschiede, wenn es um die „Belohnung“ für Kellner und Kellnerinnen geht. (Bild: picture alliance / Picvario LLC | Konstantin Kokoshkin)

Restaurant-Kellnerinnen und -Kellner sind im Vergleich verschiedener Service-Dienstleister jene, die am ehesten Trinkgeld erhalten. Dies ist nicht nur in Deutschland der Fall, sondern auch beim deutschen Nachbarn, der Schweiz. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts YouGov geben 65 Prozent der befragten Schweizer an, üblicherweise Trinkgeld im Restaurant zu geben.

Bei den Deutschen ist dieser Wert etwas höher. Dort geben 72 Prozent der Gesamtbevölkerung an, üblicherweise im Restaurant ein Trinkgeld zu geben.

Dies zeigen Daten einer aktuellendurchgeführten Umfrage von YouGov und der zur YouGov-Gruppe gehörenden LINK Marketing Services AG in der Schweiz im Vergleich zu erhobenen Daten für Deutschland.

Trinkgeld gehört zum guten Ton

Das Trinkgeld entsteht aus der persönlichen Beziehung zwischen Gast und dem Kellner oder der Kellnerin. Trinkgeld kann es in den verschiensten Serviceberichen geben. Die R&V Versicherung gibt einige Tipps zu diesem Thema.

Wieviel Trinkgeld sollten es im Restaurant sein?

In Restaurants sollten Servicekräfte ein Trinkgeld von etwa zehn Prozent der Gesamtrechnung bekommen, bei mehreren hundert Euro reichen rund fünf Prozent aus. Der Taxifaher oder die Taxifahrerin sollte ebenfalls ein Trinkgeld von zehn Prozent des Gesamtpreises erhalten.

Wieviel Trinkgeld sollten es im Hotel sein?

Im Hotel erhalten Kofferträger ein bis zwei Euro pro Gepäckstück,die Mitarbeiter im Bereich Zimmerservice sollten zwei bis fünf  Euro bekommen. Für den Service an der Gardrobe einer Veranstaltung schlägt die R&V 50 Cent vor. Und wenn mit der Kreditkarte gezahlt wird, empfiehlt sich, das Kreditgeld seperat in bar zu vergeben, so dass es nicht durch Abzüge seitens der Kreditkartengesellschaft geschmählert wird.

Deutliche Differenz in allen Branchen

Doch nicht nur in der Restaurant-Gastronomie geben Deutsche etwas häufiger als Schweizer ein Trinkgeld. Mitarbeitern in Kneipen und Bars geben 44 Prozent der Schweizer Trinkgeld, in Deutschland tut dies eigenen Angaben zufolge die Hälfte der Bevölkerung (50 Prozent). Friseuren und Barbern geben 40 Prozent der Schweizer regelmäßig Trinkgeld, in Deutschland machen das 56 Prozent.

Aber auch bei Taxifahrern ist der Unterschied vorhanden: In der Schweiz gibt rund jeder Vierte (27 Prozent) einem Taxifahrer (ausgenommen Mitfahrdienste, wie zum Beispiel Uber) Trinkgeld, in Deutschland sind es zwei von fünf (40 Prozent). Dem Automechaniker wird in der Schweiz am seltensten ein Trinkgeld gegeben: Jeder zehnte Schweizer (zehn Prozent) tut dies üblicherweise.

In Deutschland sind es Uber- und andere Mitfahrgelegenheits-Fahrer, die am seltensten Trinkgeld bekommen (13 Prozent).

Schweizer geben fünf, Deutsche zehn Prozent

Unter jenen Schweizern, die manchmal oder üblicherweise im Restaurant ein Trinkgeld geben, sagen 38 Prozent, dass sie rund fünf Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld geben. Im Vergleich dazu geben 26 Prozent der Deutschen rund fünf Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld, das sind zwölf Prozent weniger als in der Schweiz.

Die Studie zeigt jedoch, dass in Deutschland der durchschnittliche Trinkgeldbetrag höher ist als in der Schweiz.

Von den befragten Deutschen, die zumindest manchmal Trinkgeld geben, sagt rund jede zweite Person (52 Prozent), dass sie rund zehn Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld gibt. In der Schweiz machen dies nur 43 Prozent der Befragten.

Kein Trinkgeld bei schlechtem Service

Bei einer Sache sind sich Schweizer und Deutsche aber einig: Schlechter Kundenservice wird nicht mit Trinkgeld belohnt: 62 Prozent der Schweizer geben bei schlechtem Service im Restaurant kein Trinkgeld. In Deutschland sagen dies 50 Prozent. In beiden Ländern sagen jeweils zwei Drittel der Befragten, dass sie außerordentlich guten Service mit einem Trinkgeld belohnen.

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Methodik

Erhebungsmethode Umfrage
Befragte Zielgruppe Bevölkerung ab 18 Jahren
Stichprobengröße Deutschland: 2.054; Schweiz: 1.049
Feldzeit 19. bis 23. Mai 2023
Länder Deutschland und Schweiz
 

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