Tobias Kauer: "Ich bin ein großer Fan von kleinen, spezialisierten Instituten, die sich in einer interessanten Nische positioniert haben"

Tobias Kauer ist Teamleiter Brand & Communication Research bei Deutsche Post World Net Market Research and Innovation. Im Rahmen des diesjährigen BVM Kongresses in Dresden stand er marktforschung.de zum Video-Interview zur Verfügung. Die Fragen für marktforschung.de stellte Sabrina Gollers.

Das Interview können Sie hier als Video-Podcast abrufen.

marktforschung.de: Herr Kauer, herzlich willkommen! Was erwarten Sie vom diesjährigen Kongress?

Tobias Kauer: Vom BVM Kongress erwarte ich mir einen interessanten Einblick in dieses Thema Mobilität - das ist ein absolut wichtiges, spannendes, aktuelles Thema. Der BVM Kongress dient aber auch dazu, alte bekannte Gesichter wieder zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen.

marktforschung.de: Was bedeutet es denn für Sie, mobil zu sein?

Tobias Kauer: Mobil zu sein bedeutet für mich, eine Flexibilität zu haben. Und es bedeutet für mich im privaten Bereich ganz konkret freundschaftliche Beziehungen, Beziehungen zur Familie weiter knüpfen zu können. Ich wohne nicht mehr an meinem Geburtsort, und viele Freunde wohnen sehr weit verstreut. Um das aufrechterhalten zu können, diese Beziehungen, muss man mobil sein.

marktforschung.de: Wie sind Sie persönlich zur Marktforschung gekommen?

Tobias Kauer: Ich habe an der Universität Mannheim Soziologie studiert. Da ist es dann nur noch ein kleiner Schritt zur Marktforschung, da ein Schwerpunkt dort in der empirischen Sozialforschung liegt. Durch ein Praktikum bei der BASF bin ich dann hängen geblieben.

marktforschung.de: Wenn Sie nicht Marktforscher geworden wären, welchen Beruf hätten Sie dann ergriffen?

Tobias Kauer: Wenn ich nicht Marktforscher geworden wäre - ich glaube, Sportreporter wäre eine Option gewesen, das wollte ich zumindest als Junge immer werden.

marktforschung.de: Und was begeistert Sie an der Marktforschung?

Tobias Kauer: An der Marktforschung begeistert mich die große Themenvielfalt - weil es im Grunde kein Thema gibt, zu dem man keine Marktforschung machen könnte. Die große Möglichkeit an unterschiedlichen Instrumenten - der häufig zitierte Werkzeugkasten, der auch immer größer wird und in dem man sich dann auch gut auskenne sollte. Und persönlich fasziniert mich an der Marktforschung, dass es kein klassisches Berufsbild des Marktforschers gibt, also keinen typischen Ausbildungsgang dahin und es von daher meiner Wahrnehmung nach eine sehr große Heterogenität der Personen dort gibt - ganz unterschiedlicher Disziplinen, Quereinsteiger, und das finde ich immer ganz spannend, mit solchen Typen dann zusammen arbeiten zu können.

marktforschung.de: Gibt es denn auch etwas, was Sie an der Marktforschung so ein Bisschen nervt?

Tobias Kauer: Klar, wenn unserer Empfehlungen nicht befolgt bzw. eingehalten werden, und dass die Marktforschung teilweise auch etwas als Alibi genutzt wird, um Entscheidungen, die im Grunde davor schon getroffen worden sind, noch mal zu bestätigen und sich dann teilweise auch über die Ergebnisse hinwegzusetzen und wir als Alibi, als Deckmantel missbraucht werden.

marktforschung.de: Welche Themen dominieren denn im Moment besonders das Market Research Service Center der Deutschen Post?

Tobias Kauer: Also, wir haben so bestimmte Themen die immer aktuell sind. Das ist das ganz große Thema Kundenzufriedenheit, das Thema Imagemessung – dadurch, dass wir eben auch sehr viel für DHL weltweit machen, ist das so ein wichtiger Bereich. Momentan dominiert sicher auch das Thema "Online" im Sinne von "Usability-Forschung" dadurch, dass die Deutsche Post sich immer mehr auch in den Bereich der digitalen Kommunikation hinein entwickelt und es da eine Reihe von sehr spannenden Anwendungen gibt, die wir so in letzter Zeit überprüft haben.

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