Studie von conceptm Tiefenpsychologische Studie zur Impfskepsis

Die Impfbereitschaft stagniert bei 60 bis 70 Prozent (Bild: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Sachelle Babbar)
In tiefenspychologischen Interviews des Forschungsinstituts concept m mit 20 deutschen Impfskeptischen sowie zehn Impfskeptischen aus Frankreich, Spanien und Italien wurden neue Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Impfkampgne gefunden.
Laut diesen wurde die natürliche Impfbereitschaft und Akzeptanz für die COVID-Impfung überschätzt. Die Stagnation der Impfbereitschaft bei 60 bis 70 Prozent war von Anfang an zu erwarten.
Die Impfkommunikation in den Massenmedien, die auf Mobilisierungsappelle und auf Aufklärung gesetzt hat, erreicht die Impfskeptiker kaum, weil sie keine Vertrauensbasis aufbaut, sondern eher eine implizite Ausgrenzung der Impf-Unwilligen anbahnt. Es konnten drei verschiedene Gruppen von Impf-Unwilligen identifiziert werden:
- Die Impfvorsichtigen,
- die Impfskeptiker, sowie
- die Impfoppositionellen.
Der tiefenpsychologische Hintergrund für die Impf-Vorbehalte besteht in einer tief verankerten instinkthaften Abwehr gegen ein unheimliches Übergriffsgeschehen. Diese instinkthafte Abwehr wird – analog zur Flugangst – mit rationalen Argumenten nicht entkräftet. Diesem Übergriffsbild steht das Verantwortungsbild gegenüber. Dem Verantwortungsbild zufolge ist man bereit, ein Restunbehagen, das mit der letztlich undurchschaubaren Impfung einhergeht, zu überwinden und den Wissenschaftlern und Behörden zu vertrauen, die den Impfstoff als gut verträglich einschätzen. Man nimmt den kleinen Piks auf sich, um Verantwortung für die eigenen Gesundheit aber auch Verantwortung für die ganze Gemeinschaft zu übernehmen.
Die deutsche Impfkommunikation aus dem Jahr 2021 scheitert bei der Ansprache der Impf-Unwilligen insbesondere aus den folgenden Gründen:
Bei der ersten Welle der Impfkampagne „Deutschland krempelt die Ärmel hoch“ wurde vor allem die Anerkennung für die Geimpften und damit eine implizite Ausgrenzung der Nicht-Geimpften kommuniziert.
Durch die Kampagne "Hello Again - Wir gewinnen die Freiheit zurück" gewannen viele Impf-Skeptiker den Eindruck der Manipulation und Erpressung.
Auch sachliche Aufklärungskampagnen konnten und können, dadurch, dass sie als behlehrend empfunden werden, den Grundansatz der tief sitzenden Ängste nicht abbauen.
Positivszenario für die weitere Impfkampagne
In der weiteren Impfkampagne sind Teilgruppen der Impf-Unwilligen noch für die Impfung gewinnbar. Die Strategie dafür sollte jedoch viel stärker als bisher auf Empathie und Verständnis bauen und Anfeindung vermeiden. In Zukunft scheint es sinnvoll, stärker auf persönliche Dialogangebote zu setzen. Und dabei insbesondere auf ein dialogisches Aushandeln der Perspektiven und Konflikte, wie Impf- Befürworter und Impf-Skeptiker Verantwortung für die Pandemie-Situation übernehmen.
Die gesamten Studienergebnisse von concept m finden Sie hier.
Methodik
Erhebungsmethode | Tiefeninterviews |
Befragte Zielgruppe | Impfskeptiker aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien |
Wie wurde die Zielgruppe rekrutiert? | Rekrutierung aus Datenbanken |
Stichprobengröße | n=30, davon 20 aus Deutschland |
Feldzeit | August bis Dezember 2021 |
Länder | Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien |
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