Studie zur Jobzufriedenheit: Arbeitgeber gelten selten als familienfreundlich
Frankfurt am Main - Nur etwa ein Viertel der Unternehmen in Deutschland sind nach Meinung ihrer Mitarbeiter familienfreundlich. Den meisten Arbeitgebern gelingt es nicht, sich auf die Bedürfnisse von Müttern und Vätern einzustellen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Jobzufriedenheit 2013" der ManpowerGroup, für die YouGov im Zetraum vom 02. bis 04. April 2013 1.060 Personen ab 18 Jahren befragte. 65 Prozent der Befragten geben demnach beispielswiese an, dass in ihrem Unternehmen keine flexiblen Arbeitszeitmodelle angeboten werden. Flexible Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit oder Gleitzeit werden laut der Studie nur von 35 Prozent der Firmen angeboten. Die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, haben sogar nur 17 Prozent aller Befragten. Lange galt die IT-Branche als Vorreiter in Sachen flexible Arbeit. Unternehmen anderer Branchen folgten ihrem Beispiel. Doch seit Yahoo-Chefin Marissa Meyer im Februar ein Homeoffice-Verbot ausrief, scheint die Präsenzpflicht wieder salonfähig zu sein.
"Niemand sollte vor der Wahl stehen müssen: Job oder Kind", sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. "Doch viele deutsche Arbeitgeber machen es Müttern und Vätern immer noch sehr schwer. Sie riskieren dadurch, dass gute Fachkräfte nur deswegen abwandern, weil sie eine Familie gründen möchten beziehungsweise feststellen, dass sie zu wenig Zeit für ihren Nachwuchs haben."
Mitarbeiter machen kaum Werbung für ihr Unternehmen
Die mangelnde Familienfreundlichkeit ist auch ein Grund dafür, dass die Arbeitnehmer sehr zurückhaltend für ihre Firma werben: Nur 30 Prozent der Beschäftigten würden ihr Unternehmen als Arbeitgeber einem Freund weiterempfehlen, so ein weiteres Ergebnis der ManpowerGroup-Studie. Weitere Gründe sind zu viele Überstunden (59 Prozent) und nicht leistungsgerechte Bezahlung (58 Prozent).
cl
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