Studie der University of California Studie zeigt: Warum Beziehungen halten - und warum nicht

Was genau eine stabile Beziehung ausmacht und welche Faktoren darüber entscheiden, ob eine Beziehung hält, haben Forscher der University of California untersucht. Ein hohes romantisches Interesse ist weniger wichtig als andere Faktoren.

 

In der Studie, die kürzlich im Journal of Experimental Psychology: General erschien, zeigt sich, dass es auf den ersten Blick sehr schwierig ist, den Unterschied zwischen einer kurzen und einer langen Beziehung zu identifizieren. 

Ein hohes romantisches Interesse ist kein eindeutiges Zeichen für eine lange Beziehung

Sowohl in kurzen als auch in langen Beziehungen zeigt sich, dass das romantische Interesse anfangs ungefähr gleich stark wächst. Das heißt: Die Studienteilnehmer hatten zu Beginn ihrer Beziehungen ähnliche Gefühle erlebt - völlig unabhängig davon, wie lange die Beziehung am Ende hielt. Eine "kurze Beziehung" bezeichnete im Fragebogen eine Affäre oder einen One-Night-Stand, während "lange Beziehung" für eine dauerhafte und feste Partnerschaft stand.
Ab einem gewissen Punkt stagnierte das romantische Interesse in kurzen Beziehungen — bis es dann stark nachließ. In Langzeitbeziehungen jedoch stieg das Interesse weiter an. Auch wenn das romantische Interesse zu Beginn einer Beziehung hoch ist, heißt das also nicht, dass die Beziehung halten wird. 

Ausschlaggebend für lange Beziehungen: guter Sex

Auf die Frage, was der Grund für eine stabile Beziehung ist, haben die Forscher dagegen eine klare Antwort: Sex. Der Studie zufolge versuchen Paare, die anfangs guten Sex hatten, die Bekanntschaft zu einer dauerhaften Beziehung zu vertiefen. Paare, die mit ihrem Sexualleben weniger zufrieden waren, haben sich nach kurzer Zeit wieder getrennt. 

Zur Studie: Die Wissenschaftler befragten 800 Personen zu ihren vorherigen Beziehungen.

 

Diskutieren Sie mit!     

  1. Dieter Korczak am 29.05.2018
    Diese Studie ist ein typisches Beispiel dafür, zu welchen Ergebnissen man gelangt, wenn man zu wenige Variablen berücksichtigt. Für wirklich stabile Beziehungen, d.h. Beziehungen, die sich darauf eingelassen haben, Verantwortung für Kinder zu übernehmen, ist weder die Romantik noch der Sex entscheidend. Entscheidend für die Stabilität einer Beziehung sind zwei Faktoren: Konsensus über die Art und Weise der Kindererziehung und kein Stress in finanziellen Angelegenheiten. Das sind Erkenntnisse, die bereits aus den 80er Jahren stammen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Dieter Korczak
    Former ESOMAR Präsident

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