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Studie von JAKO-O und TNS Emnid: Eltern wünschen sich sechs Jahre Grundschule
Bielefeld - Sollen Kinder schon nach der vierten Klasse auf verschiedene Schulen gehen? Oder sogar bis zur neunten Klasse miteinander lernen? Eltern in Deutschland haben dazu eine ganz klare Meinung: Gerade einmal ein Viertel der Mütter und Väter findet die in den meisten Bundesländern übliche Trennung nach vier Schuljahren gut, so das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid. Lediglich 26 Prozent halten diesen Zeitpunkt für ideal, heißt es in der Umfrage, die vom Unternehmen JAKO-O in Bad Rodach in Auftrag gegeben wurde. Für sechs oder sogar neun Jahre gemeinsames Lernen sprachen sich dagegen 72 Prozent der Eltern aus.
Der gerade in Hamburg über die Bühne gegangene Volksentscheid bedeutet dort zwar erst einmal das Aus für die sechsjährige Primarschule. Politiker sollten sich davon aber nicht abschrecken lassen und sich weiterhin intensiv um das längere gemeinsame Lernen kümmern, denn dieses Thema liegt Eltern bundesweit am Herzen, wie die Umfrage zeigt.
Reicht es für’s Gymnasium oder doch nur zur Hauptschule? Die Weichen für die weitere Bildungskarriere werden in Deutschland früh gestellt. Zu früh, warnen Experten immer wieder. Und Familien leiden unter dem Leistungsdruck, der immer häufiger gleich mit der Einschulung beginnt. TNS Emnid und JAKO-O fragten in einer repräsentativen Studie deshalb 3.000 Eltern mit Kindern zwischen 3 und 16 Jahren: „Was halten Sie persönlich für die richtige Klasse, ab der die Aufteilung erfolgen sollte?“ Mit der derzeit in den meisten Bundesländern üblichen frühen Trennung ist demnach gerade einmal ein Viertel der Eltern zufrieden. 26 Prozent sprachen sich in der Studie für eine Trennung nach der vierten Klasse aus. 57 Prozent finden einen Wechsel nach der sechsten Klasse am besten. 15 Prozent würden es bevorzugen, wenn die Schüler erst nach der neunten Klasse aufgeteilt werden.
Unter den Eltern in Ostdeutschland sehen sogar 29 Prozent 9 Jahre gemeinsames Lernen als die beste Lösung an. Die vierjährige Grundschule finden hier lediglich 17 Prozent gut. 51 Prozent sind für 6 Jahre Grundschule. Im Westen ist das für 58 Prozent der Eltern das favorisierte Modell. 27 Prozent sprachen sich für 4 Jahre Grundschule aus, lediglich 13 Prozent für 9 Jahre.
Eine wichtige Rolle für die persönliche Einstellung spielt nach den Studienergebnissen der Bildungsgrad der Eltern. Die JAKO-O-Umfrage widerlegt dabei den Vorwurf, der in Hamburg laut wurde: Vor allem die sogenannten bildungsnahen, besser situierten Eltern würden sich für eine frühe Aufteilung der Schüler einsetzen. Bundesweit gaben nur 23 Prozent der Eltern mit Abitur oder Fachabitur an, für eine Trennung bereits nach der vierten Klasse zu sein. Bei den Eltern mit Volksschul- oder Hauptschulabschluss waren es 33 Prozent. Für eine Aufteilung nach der sechsten Klasse sprachen sich 54 Prozent der Eltern mit höherem Schulabschluss und 56 Prozent der Eltern mit niedrigerem Schulabschuss aus. 22 Prozent der Eltern mit (Fach-)Hochschulreife würden 9 Jahre gemeinsames Lernen bevorzugen. Bei den Eltern mit Volks- oder Hauptschulabschluss sehen das nur 9 Prozent als die beste Variante an.
Für die repräsentative Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Emnid im Auftrag von JAKO-O 3.000 Eltern mit Kindern zwischen 3 und 16 Jahren. Befragt wurden Eltern aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Interviews erfolgten per Telefon von Mitte Juni bis Anfang Juli 2010.
Quelle: JAKO-O
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