Studie von Grass Roots Performance zu Konsumeinschränkungen durch die Finanzkrise: Deutsche verhalten optimistisch
Köln - Ein halbes Jahr nach dem Ausbruch der Finanzkrise blicken die Deutschen verhalten optimistisch in die Zukunft: Ein deutlich höherer Anteil als noch vor einem halben Jahr gibt an, Geld durch die Finanzkrise verloren zu haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Folgestudie zur Beurteilung der Finanzkrise. Das Kölner Beratungsunternehmen hatte diese erstmals vor sechs Monaten erhoben. Zwar geht heute die Mehrheit davon aus, dass sich ihre finanziellen Verluste nicht weiter erhöhen werden, – gleichwohl geben die Befragten an, sich bei Reisen, Mode und Elektroartikeln stärker einschränken zu wollen. Dies könnte sich weiter verschärfen, rechnen doch mittlerweile mehr als 70 % der Befragten damit, dass die Krise zwei Jahre oder länger andauern könnte. Lichtblicke zeigen die Umfrageergebnisse für die Bankenbranche: So sind die Vertrauenswerte gegenüber den eigenen Banken nicht weiter gesunken.
Geldverlust jetzt spürbar
Der Geldverlust wird zunehmend im Portomonaie der Menschen spürbar: Deutlich mehr Befragte als noch vor sechs Monaten geben an, durch die Finanzkrise bereits Geld verloren zu haben. Vor allem ältere Anleger machen Verluste – nur noch gut die Hälfte kam unbeschadet davon (57 %). Im Oktober 2008 waren dies noch 74 %. Gleichwohl bleiben die Konsumenten für die Zukunft verhalten optimistisch: So geht fast die Hälfte der Befragten davon aus, in den kommenden zwölf Monaten wahrscheinlich kein weiteres Geld durch die Finanzkrise zu verlieren.
Einschränkungen bei Reise, Kleidung und Elektroartikeln
Insgesamt ist die Bereitschaft sich stärker einzuschränken im vergangenen halben Jahr nur geringfügig gestiegen. 18 % der Befragten schlossen im Oktober 2008 Einsparungen kategorisch aus. Ein halbes Jahr später ist dieser Anteil geringfügig auf 14 % gefallen. Bemerkenswert: Gerade jüngere Menschen sind mittlerweile deutlich vorsichtiger geworden. Fragt man genauer nach, wo gespart werden soll, fallen die geplanten Einschränkungen jetzt deutlich stärker aus, als noch im Oktober des vergangenen Jahres. Rund 60 % der Befragten mit Sparabsichten geben heute an, insbesondere bei Reisen, Kleidung und Elektroartikeln kürzer treten zu wollen. Im Jahr 2008 lagen diese Werte noch bei rund 40 % für Elektroartikel und Kleidung sowie bei 30 % für Mode.
Verbraucher glauben an ihre Hausbank
Die Umfrage von Grass Roots zeigt auch, dass sich ein Großteil der deutschen Verbraucher nicht von den täglichen Hiobsbotschaften im Hinblick auf das Vertrauen in ihre Bank verunsichern lassen: „Das ist eine gute Nachricht für die deutsche Bankenbranche“, so Guido Kiell, Finanzpsychologe bei Grass Roots. Und in der Tat belegt die Studie: Trotz der andauernden Finanzkrise bleibt die Einstellung der Deutschen gegenüber der eigenen Hausbank recht stabil. So ist das Vertrauen in die Beratung zu finanziellen Risiken von Oktober 2008 zu März 2009 insgesamt unverändert. Darüber hinaus sind 66 % der Befragten davon überzeugt, dass ihr Geld bei der Hausbank sicher angelegt ist, 21 % glauben sogar, dass es sehr sicher angelegt ist. Und: Trotz mancher Unzufriedenheit mit der Informationspolitik zur Finanzkrise plant die Mehrheit der Kunden, ihrer Bank treu zu bleiben.
"Die Studie zeigt, dass trotz der anhaltenden weltweite Finanzkrise weiterhin viele Deutsche Vertrauen in die Wirtschaft insgesamt und zu ihrer Hausbank haben – das ist ein wichtiges Signal auf dem Weg aus der Krise", konstatiert Guido Kiell.
Grass Roots hat für die Studie 1598 Bankkunden im Alter zwischen 18 und 80 Jahren befragt. Die Stichprobe wurde nach demografischen Kriterien wie Alter und Geschlecht repräsentativ gewichtet.
Quelle: Grass Roots Performance
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