Studie "Maklerpools und Servicegesellschaften aus Maklersicht": Potenzial von Maklerpools bislang nicht voll ausgeschöpft
Köln - Maklerpools haben in den letzten Jahren durch starken Zulauf deutlich an Bedeutung gewonnen und erzielen mittlerweile eine enorme Reichweite. 81 Prozent aller deutschen Finanz- und Versicherungsmakler haben 2008 bereits mit zumindest einem Maklerpool zusammengearbeitet. Problematisch aus Poolsicht: Die Geschäftsverbindungen zu ihren Vertriebspartnern besitzen nur selten Exklusivitätscharakter. Im Schnitt haben Makler zu 2,7 Maklerpools eine aktive Geschäftsbeziehung und stehen darüber hinaus weiterhin direkt mit Versicherungsgesellschaften in Kontakt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Maklerpools und Servicegesellschaften aus Maklersicht" des Marktforschungsinstituts YouGovPsychonomics in Kooperation mit dem Beratungs- und Lösungshaus C1 FinCon.
Demnach arbeitet lediglich jeder fünfte Makler mit Poolanbindung exklusiv mit einem Pool zusammen, knapp jeder Zweite (46 Prozent) dagegen mit mindestens drei Pools. Und 15 Prozent des gesamten Umsatzes deutscher Finanz- und Versicherungsmakler werden aktuell über Maklerpools realisiert. Insbesondere bei größeren umsatzstarken Maklerbüros konnten sich die Pools bislang nicht etablieren. Auch wird die aktuelle Finanzkrise sicherlich nicht an jedem Maklerpool spurlos vorüberziehen: Denn für etwa die Hälfte des Maklervermittlungsgeschäfts mit Fonds und Investmentprodukten wird über Maklerpools abgewickelt. Mögliche Nachfrageeinbrüche dieser Produkte können kaum durch die geringeren Umsatzanteile für Versicherungsprodukte, die in etwa bei 20 Prozent des gesamten Versicherungsgeschäfts liegen, kompensiert werden. Eine Konsolidierung des Maklerpool-Marktes wird daher bei weiterer Verschärfung der Finanzkrise nicht ausbleiben.
Aus Maklersicht gibt es große Unterschiede in der Qualität der einzelnen Maklerpools. Während es einige Pools schaffen, ihre Vertriebspartner durchgängig in allen untersuchten Leistungsbereichen von der Betreuung, über die IT-Anbindung bis zur Abrechnung zu begeistern, offenbaren diverse Maklerpools Schwächen, insbesondere in der Unterstützung der angebundenen Makler. So schwankt die Gesamtnote einzelner Pools zwischen 77 (von 100 möglichen Indexpunkten) und 32 Indexpunkten. Eine Gesamtnote von über 60 Indexpunkten erreichen dabei (in alphabetischer Reihenfolge): ARUNA, ASG AssekuranzService, Fonds Finanz, FondsKonzept, germanBroker.net, INVERS und pma. Sehr kritisch aber gleichzeitig von hoher Relevanz für die erfolgreiche Geschäftsbeziehung beurteilen Makler die Themen Unterstützung bei komplexen Deckungsanfragen und bei der Auseinandersetzung mit Versicherungsgesellschaften. Im Schnitt fühlt sich nur jeweils ein Viertel der Makler bei diesen Themen bei ihrem Maklerpool gut aufgehoben. Die Top 5 Gesellschaften (in alphabetischer Reihenfolge) beim Thema "Unterstützung bei komplexen Deckungsanfragen" sind Apella, ARUNA, Fonds Finanz, Midema und pma. Bei der "Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit dem Versicherer" können vor allem CHARTA, Fonds Finanz, germanBroker.net, INVERS und Jung, DMS & Cie. bei ihren Maklern punkten.
"Wenn Makler individuelle und flexible Lösungen für ihre Kunden suchen, haben die Mehrzahl der Pools bisher noch keine adäquaten Angebote und Prozesse. Dann bevorzugen Makler den direkten Kontakt zu Versicherern, der für sie dann insbesondere Vorteile in der Transparenz und Lösungsorientierung hat", so Axel Stempel (Studienleiter).
Quelle: YouGovPsychonomics
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