GfK Stimmung der Verbraucher bleibt verhalten optimistisch

Die Konsumenten sehen die gesamtwirtschaftlichen Aussichten laut GfK zum zweiten Mal in Folge optimistischer. Die Einkommenserwartung stabilisiert sich nach zwei deutlicheren Rückgängen in Folge mit sehr geringen Einbußen. Das Konsumklima zeigt demnach geringe Zuwächse.

Die Erhebung der Verbraucherstimmung fand allerdings zum überwiegenden Teil vor den US-Präsidentschaftswahlen statt, sodass mögliche Auswirkungen der Wahlen kaum einen Einfluss auf das aktuelle Konsumklima haben.

Nach einem Plus von 2,3 Punkten steigt die Konjunkturstimmung auf 15,3 Zähler. Damit liegt der Indikator nun mehr als zwanzig Zähler über seinem entsprechenden Vorjahreswert. Nach kürzlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Ergebnissen ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal allerdings lediglich um 0,2 Prozent gegenüber dem zweiten Vierteljahr gestiegen. Im ersten und zweiten Vierteljahr 2016 betrugen die Wachstumsraten noch 0,7 beziehungsweise 0,4 Prozent. Dabei wurde das Wachstum vor allem durch leicht rückläufige Exporte gebremst, während der private Konsum nach Aussage der Statistikbehörde positive Impulse beisteuerte. Für das vierte Quartal sagen die Experten wieder eine dynamischere Entwicklung für das BIP voraus. 

Einkommenserwartung stabilisiert sich

Nach einem minimalen Minus von 0,3 Zählern weist der Indikator aktuell 44,5 Punkte auf. Damit liegt er nahezu exakt auf Vorjahresniveau (November 2015: 44,4 Punkte). Steigende Preise belasten die Kaufkraft – also die Summe der Haushaltsnettoeinkünfte – und entsprechend werden die Einkommensaussichten etwas weniger optimistisch eingeschätzt. Ein wesentlicher Grund für die höhere Inflation ist, dass die Energiepreise langsam wieder anziehen. Dennoch sind die Konsumenten nach wie vor in Hochstimmung, wie das Niveau des Indikators belegt. Und die weiteren Aussichten, dass die Einkommensstimmung ihr gutes Niveau auch künftig behaupten kann, sind nicht schlecht. Vor allem eine stabile Beschäftigungssituation wird laut GfK dafür sorgen, dass auch die Einkommen im nächsten Jahr steigen werden.

Anschaffungsneigung mit leichten Gewinnen

Steigende Konjunkturaussichten sowie eine stabilisierte Einkommenserwartung sorgen dafür, dass die Anschaffungsneigung im November leicht zulegen kann. Nach einem Plus von 1,3 Zählern steigt der Indikator auf 51,2 Punkte. Im Vorjahresvergleich steht ein kleines Plus von 2,3 Zählern zu Buche.

Nicht nur die Anschaffungsneigung verzeichnet leichte Gewinne. Deutlich mehr als zwei Drittel der Deutschen stimmen laut einer aktuellen GfK-Umfrage der Aussage zu, dass es derzeit ein guter Moment ist, um sich auch einmal die kleinen Freuden des Lebens zu gönnen (86 Prozent). Dabei spielt die aktuelle Lebenslage der Verbraucher keine Rolle.

Für Dezember 2016 prognostiziert der Gesamtindikator 9,8 Punkte nach 9,7 Zählern im November. Damit hat der Indikator nach mehreren Rückgängen in Folge gerade noch rechtzeitig vor dem anstehenden Weihnachtsgeschäft wieder leicht zulegen können. Ob der für viele überraschende Ausgang der US-Wahlen die Stimmung nachhaltig beeinflussen wird, bleibt abzuwarten. Mögliche Effekte werden frühestens in der Dezember-Erhebung zu messen sein.

Zur Studie:

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. Das Konsumklima bezieht explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch – je nach Abgrenzung – lediglich etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich.

GfK prognostizierte für das Jahr 2015 einen Anstieg des privaten Konsums von mindestens 1,5 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der private Konsum im Jahr 2015 real um 1,9 Prozent. Auch hierbei geht es nicht um die Einzelhandelsumsätze, sondern um die gesamten Konsumausgaben der Verbraucher.

dr

 

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