Tourismusbranche Städtereisen sind das am schnellsten wachsende Segment
Berlin – Trotz zahlreicher Unruhen in 2014, in einer Reihe auch für den Tourismus wichtigen Regionen der Welt, kam es nicht zu einem Rückgang der internationalen Reisetätigkeit. Im Gegenteil, der Tourismus erwies sich wieder einmal als sehr krisenresistent. Reisen und Urlaub machen ist mittlerweile ein unverzichtbarer Teil des Konsumverhaltens nicht nur in Europa und Nordamerika sondern in zunehmendem Maße auch in Asien und Lateinamerika. So wurden 2014 fast eine Milliarde Auslandsreisen unternommen, was eine neue Höchstmarke darstellt. Ebenfalls angestiegen um +2%, auf mittlerweile 1.750 USD pro Auslandsreise, sind auch die Ausgaben. Die Kombination aus mehr Reisen und höheren Ausgaben führte in 2014 zu einem Umsatzplus von 6% im Hinblick auf den internationalen Tourismus, so die Ergebnisse des World Travel Monitor von IPK International.
Auch in 2014 verzeichnen die Asiaten den stärksten Anstieg bei Auslandsreisen (+8%), gefolgt von den Südamerikanern (+5%) und Nordamerikanern (+5%). Afrika und der Mittlere Osten wuchsen jeweils um +2% und die Auslandsreisen der Europäer um solide 3%. Geht man jedoch nach dem absoluten Nachfragevolumen, so zeigt sich eine nach wie vor hohe Konzentration in Bezug auf Europa: 55% der Auslandsreisen weltweit wurden 2014 von Europäern unternommen und nur etwa 20% von Asiaten. Auch im Hinblick auf die wichtigsten Quellmärkte liegt Deutschland nach wie vor an erster Stelle als der weltweit größte Nachfragemarkt für Auslandsreisen, gefolgt von USA, Großbritannien und China.
Im Rahmen der Auslandsreisen ist der Urlaubsanteil in den letzten fünf Jahren weltweit stetig angestiegen. Unterschiedliche Trends zeigen sich jedoch im Hinblick auf die Urlaubsarten. Basierend auf den World Travel Monitor Daten stieg der Sun&Beach Urlaub in den letzten fünf Jahren um +31% und Rundreisen um +28%. Die mit Abstand stärkste Dynamik zeigen jedoch Städtereisen mit einem globalen Anstieg von +72% in den letzten fünf Jahren. Betrachtet man aber die Marktanteile, so ist der Sun&Beach Urlaub mit einem Anteil von 29% nach wie vor die weltweit häufigste Urlaubsart, gefolgt von Rundreisen mit einem Anteil von 23% und den Städtereisen mit 21%. Im Hinblick auf den internationalen Geschäftsreisemarkt haben die sogenannten MICE-Reisen, auch „promotable Reisen“ genannt (Meetings, Incentives, Conferences, Events, Exhibitions) mit einem Anteil von 60% die klassischen Geschäftsreisen volumenmäßig überholt. Konferenzen/Seminare (32%), der Besuch von Messen/Ausstellungen (25%) sowie Events (18%) sind die den MICE-Markt dominierenden Segmente.
Der Trend online zu buchen hat sich in 2014 weiter verstärkt, auf mittlerweile weltweit 66%. Trotzdem zeigt sich zumindest in den traditionellen Reisemärkten, dass bei etwa 70% eine gewisse Sättigungsgrenze erreicht wird. Auf der anderen Seite scheint aber auch der rückläufige Trend bei Reisebürobuchungen (in 2014 26%) gestoppt zu sein. Ein zwar noch kleines aber stark wachsendes Segment sind dagegen Buchungen via Smartphone. China (mit einem Anteil von 8%) liegt dabei auf Rang 1, gefolgt von den USA (6%) und Japan (5%). Im Gegensatz dazu genießen Blogs und Foren sowie Bewertungsportale im Internet bereits eine sehr hohe Popularität in der Phase der Reiseplanung mit einem weltweiten Nutzeranteil bei Auslandsreisen von über 60%. Auch der wachsende Trend “Sharing Economy” beeinflusst den Tourismus. Sei es in Bezug auf den Transport oder auf das Unterkunftswesen, der Kreis jener, die Angebote wie zum Beispiel airbnb nutzen, steigt international und schlägt sich in den Zahlen der sogenannten Para-Hotellerie bereits nieder.
Basierend auf den Trendumfragen des World Travel Monitors prognostiziert IPK für 2015 einen globalen Anstieg von +4% bei internationalen Reisen. Wachstumstreiber wird wie im Vorjahr Asien sein mit einem Anstieg der Auslandsreisen um +7%, gefolgt von Europa, Nord- und Südamerika mit jeweils +3%.
Zur Studie: Der World Travel Monitor basiert auf 500.000 Interviews die jährlich in 63 Ländern weltweit durchgeführt werden.
ah
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