GfK Spürbarer Aufwind für Konsumklima

Ähnlich positiv sieht es sowohl für die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung aus. Aus Sicht der Verbraucher wird die deutsche Wirtschaft in den nächsten Monaten weiterwachsen. Allerdings dürfte der Aufschwung eher moderat verlaufen. Davon gehen auch führende Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrer kürzlich veröffentlichten Gemeinschaftsdiagnose aus. Demnach soll das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 1,6 Prozent steigen, nach 1,7 Prozent im vergangenen Jahr. Für 2017 gehen die Institute derzeit von einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent aus.
Vor allem geopolitische Unsicherheiten sowie die Konjunkturschwäche in einer Reihe von Schwellenländern scheinen gegenwärtig die wichtigsten Hemmnisse für eine schwungvollere Erholung der deutschen Wirtschaft zu sein. Vor allem die Investitionen seitens der Wirtschaft fallen deutlich schwächer aus, als es angesichts der äußerst günstigen Finanzierungsbedingungen zu erwarten wäre.
Neun-Monats-Hoch für Einkommenserwartung
Auch die Einkommenserwartungen der deutschen Konsumenten legen deutlich zu. Nach einem Plus von 7 Zählern klettert der Indikator auf 57,5 Punkte. Zuletzt wurde vor neun Monaten, im Juli 2015, mit 58,6 Zählern ein besserer Wert gemessen.
Dies liegt wohl an den guten Konjunkturaussichten der positiven Situation am Arbeitsmarkt. Als Folge der anhaltend hohen Nachfrage nach Arbeitskräften wird auch die gerade begonnene Tarifrunde für einen beträchtlichen Teil der Arbeitnehmer zu erfreulichen Einkommenszuwächsen führen.
Von der Entscheidung der Europäischen Zentralbank im März den Leitzins auf 0 Prozent abzusenken, kann die Anschaffungsneigung offenbar profitieren: Der Indikator gewinnt im April 5,4 Zähler hinzu und steigt auf 55,4 Punkte. Zuletzt verzeichnete der Indikator im Juli 2015 mit exakt 56 Punkten einen höheren Wert.
Für Mai 2016 prognostiziert der Gesamtindikator 9,7 Punkte nach 9,4 Zählern im April. Das Konsumklima legt somit spürbar zu. Diese Entwicklung bestätigt die zu Jahresbeginn veröffentlichte Prognose von GfK, wonach der private Konsum in diesem Jahr um etwa 2 Prozent zulegen wird. Für das vergangene Jahr wurden 1,9 Prozent gemessen. Angesichts eines zu erwartenden gesamtwirtschaftlichen Wachstums von etwa 1,6 Prozent wird somit die Binnennachfrage die wesentliche Stütze der Konjunktur in Deutschland bleiben. Dafür werden in erster Linie die inländischen Rahmenbedingungen, wie steigende Beschäftigung, wachsende Einkommen und eine sehr moderate Inflation, verantwortlich sein.
Zur Studie:
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden.
dr
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