Studie von One8y und Dynata Sport und Corona: Immer mehr Menschen fürchten Großveranstaltungen

Die Sportmarketing-Agentur One8y und Dynata haben Sportfans in fünf Ländern zu ihrer Einstellung in Bezug auf das Coronavirus befragt. Nur jeder vierte Sportfan glaubt danach, einem hohen Ansteckungsrisiko zu unterliegen. Dennoch haben die meisten Fans höhere Bedenken, wenn es um den Besuch einer Großveranstaltung geht.

Auf die Frage, ob sich die Angst oder die Bedenken, am Coronavirus zu erkranken erhöhen, wenn sie zu einer Großsportveranstaltung gehen, bejahen dies die Italiener mit 61 Prozent am stärksten, gefolgt von den Schweizern (47%), den Deutschen (44%), den Franzosen (41%) und den Österreichern (33%). Ungeachtet den Absagen von Veranstaltungen planen 50 Prozent der deutschen Sportfans, 67 Prozent der Italiener, 61 Prozent der Schweizer und 53 Prozent der Franzosen "ja, eher schon" oder "ja, ganz sicher", weniger zu Großsportevents zu gehen.

One8y-CEO Hendrik Fischer dazu: "Die Auswirkungen des Coronavirus sind jetzt schon deutlich spürbar und werden erstmal noch zunehmen. Zudem zeigt sich eine gewisse "German Angst" in der Differenzbetrachtung der Ergebnisse. Während der deutsche Sportfan das Risiko, selbst zu erkranken, im Vergleich zu den anderen Ländern sogar eher niedrig einschätzt (24%), zeigen sich bei deutschen Sportfans überproportional erhöhte Bedenken, durch den Besuch einer Großsportveranstaltung am Coronavirus zu erkranken (44%).

Jüngere machen sich mehr Sorgen

Interessanterweise schätzen junge deutsche Sportfans (unter 25 Jahren) ihr Risiko, sich selbst mit dem Coronavirus zu infizieren, signifikant höher ein (32% ggü. 24%) als der Durchschnitt der deutschen Sportfans. Im Vergleich zwischen Männern und Frauen zeigen sich ebenfalls Unterschiede: Frauen schätzen ihr eigenes Risiko höher (26%) ein als Männer (21%). 

Bei den Besuchern von Großsportveranstaltungen in den letzten 10 Tagen nahmen mehr als ein Viertel der deutschen Sportfans noch keinerlei Hinweise vor Ort wahr, wie man Ansteckungsgefahren durch das Coronavirus minimiert (bspw. durch häufiges Händewaschen). Anders sieht es hier bei den Veranstaltungen in Italien (11%; keinerlei Hinweise) und der Schweiz (12%) aus. Hier werden die Besucher bereits umfangreicher zur Präventionsmaßnahmen informiert.

ts

Methodik

Erhebungsmethode Online-Umfrage
Befragte Zielgruppe Sportfans ab 18 Jahren
Wie wurde die Zielgruppe rekrutiert? Online-Panel
Stichprobengröße 3.750
Feldzeit 02.03.-05.03.2020
Land Deutschland, Italien, Frankreich, Schweiz, Österreich
 

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  1. Andreas Voigt am 11.03.2020
    Das Coronavirus stellt uns alle vor neue Situationen. Was mir an Ihrem Artikel (und wahrscheinlich auch an der durchgeführten Umfrage - obwohl ich die Details und die exakte Fragestellungen natürlich nicht kenne!) nicht gefällt ist die Vermischung von vernünftiger und rationalen Gedanken geprägter Vorsicht auf der einen Seite und der Emotion Angst auf der anderen Seite. Wenn wir momentan Massenveranstaltungen meiden sollten, dann nicht aus Angst uns anzustecken (der Logik folgend, dass derjenige der zuhause bleibt generell versucht einen Ansteckung zu vermeiden), sondern um den Zeitpunkt der individuellen Infizierung zeitlich zu verzögern. Die Mehrheit von uns wird früher oder später infiziert werden. Der Grund für für das Absagen von Großveranstaltungen ist somit nicht die Idee dass man sich so nicht ansteckt, sondern um einen sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen zu vermeiden. Wenn wir als Gesellschaft "langsamer erkranken", so ist die medizinische Versorgung der schwer erkrankten besser zu leisten. Angst ist daher beim durchschnittlichen Stadion- oder Konzertbesucher sicher nicht notwendigerweise die Motivation zuhause zu bleiben. Ich hoffe, dass dies in dieser und zukünftigen Umfragen eine höhere Trennschärfe bekommt.

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