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Schutzmaßnahmen der Internetnutzer: Standardsysteme werden bevorzugt
Nürnberg - Knapp 70 Prozent der Deutschen sorgen sich um den Schutz ihrer persönlichen Daten und ihrer Privatsphäre. Dementsprechend nehmen auch Internetnutzer den Schutz der eigenen Daten ernst. Beinahe jeder setzt mindestens eine Schutzmaßnahme ein. Allerdings zeigt sich auch eine Art Bequemlichkeit: Bevorzugt werden Anwendungen, die zum Standard verbreiteter Betriebssysteme oder Mailprogramme gehören. Dazu zählen Virenschutzprogramme/-scanner (72 Prozent), Firewall (59 Prozent) und Spam-Filter (49 Prozent). Zudem halten sich viele Befragte an elementare Regeln wie „Löschen bzw. Ignorieren von E-Mails unbekannter Absender“ (59 Prozent) und „Passwörter, Pins etc. nicht auf der Festplatte speichern“ (46 Prozent). Das ergab die Studie „Daten & Schutz 2013“ des GfK Vereins.
Weniger verbreitet sind Maßnahmen, bei denen die Surfer aktiv werden müssen, beispielsweise regelmäßiges Löschen von Cookies (29 Prozent), Nutzung komplizierter Passwörter (25 Prozent) oder regelmäßiges Ändern der Passwörter (23 Prozent). Wenig verwendet werden auch falsche Angaben / Fake-Daten (12 Prozent) oder separate E-Mailadressen für Spiele oder Gewinnspiele (10 Prozent). Und kaum jemand setzt derzeit Verschlüsselungsprogramme für E-Mails ein, verwendet zur Online-Recherche alternative Suchmaschinen oder verwendet eine Software zum anonymen Surfen.
Das Verhalten von Viel- und Wenignutzern weist einige Unterschiede auf. Wer täglich im Internet surft, ist insgesamt vertrauter mit dem Einsatz von Schutzmechanismen: Beispielsweise setzen 77 Prozent der täglichen Nutzer Virenscanner ein, bei den monatlichen Nutzern sind es 55 Prozent (Monatsnutzer: Personen, die das Internet ein- oder mehrmals im Monat nutzen). Die Vielsurfer verwenden verstärkt auch komplexere Maßnahmen. So ändert gut ein Viertel regelmäßig seine Passwörter, aber nur 15 Prozent der monatlichen Nutzer tun dies. Dafür schränkt sich rund ein Drittel von ihnen bewusst bei der Häufigkeit der Nutzung des Internets ein. Von den täglichen Surfern ziehen diese Lösung nur 5 Prozent in Erwägung.
7 Prozent der Deutschen waren schon von Datenmissbrauch betroffen. Diese Personen treffen dementsprechend häufiger Maßnahmen, um sich vor einem erneuten Missbrauch zu schützen. Insbesondere bei E-Mails von unbekannten Absendern sind sie misstrauisch: 75 Prozent geben an, solche Nachrichten nicht zu öffnen oder sofort zu löschen. Auch Anti-Spyware und komplizierte Passwörter setzen diese Surfer deutlich häufiger als der durchschnittliche deutsche Internetnutzer.
Drei Viertel der deutschen Internetnutzer verzichten aus Datenschutzgründen auf die Nutzung von mindestens einer der abgefragten Online-Aktivitäten (siehe Tabelle unten). Knapp die Hälfte aller Surfer sieht in Online-Gewinnspielen eine große Gefahr für Datenmissbrauch und entsprechend viele verzichten deshalb auch auf diese Angebote (55 Prozent). Anders verhält es sich bei den sozialen Netzwerken: Rund 40 Prozent der Befragten sehen in sozialen Netzwerken zwar eine große Gefahr für Datenmissbrauch, auf deren Nutzung verzichten aber dennoch nur 22 Prozent.
Ein ebenfalls beachtlicher Teil der Befragten verzichtet aus Datenschutzgründen auf Online-Banking (37 Prozent) und Online-Bezahlverfahren (29 Prozent). Hier liegt der Anteil der Surfer höher, die das Internet nur ein- oder mehrmals im Monat nutzen. Bei täglichen Internetnutzern hingegen sind die Anteile derer, die auf finanzielle Transaktionen im World Wide Web verzichten, um etwa 10 Prozentpunkte niedriger als beim Durchschnitt.
Zur Studie: Diese Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „Daten & Schutz 2013“ des GfK Vereins. Sie basieren auf rund 2.000 Verbraucherinterviews (deutsche Bevölkerung), die im September 2013 durchgeführt wurden.
ah
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