Orkan Dolay | respondi Rückblick auf die "Printemps des Etudes"

Impression des Printemps des Etudes 2021 (Bild: respondi)
Der Veranstaltungsort, der "Printemps des Etudes", liegt mitten in der Stadt, zehn Minuten zu Fuss von der Opéra de Paris. Ein unüblicher Ort für eine Messe, der aber auch ihren Charme ausmacht. Hier fanden dieses Jahr 14 Konferenzen und 58 Workshops statt, 136 Aussteller fanden ihren Platz.
Die Printemps des Etudes ist die einzige Marktforschungsmesse in Frankreich und war somit die erste "physische" MaFo-Messe in Paris seit Beginn der Pandemie. Daher schaute die gesamte Branche diesem Event mit großer Neugier entgegen.
Wie wurde die Veranstaltung angenommen?
Insgesamt sind die Organisatoren des Events zufrieden. Laut Stéphanie Constant-Perrin, Geschäftsführerin des Veranstalters Empresarial und Organisatorin der Messe, lag das Besucheraufkommen rund 25-30 Prozent unter dem von 2019; damals waren es 2772 Besuchende.
Ich habe sie nach ihren Eindrücken und ihrem Fazit gefragt: "Wir sind sehr froh, dass das Event so ein Erfolg war und sind sehr glücklich, dass wir uns wieder physisch treffen konnten. Darauf haben wir zweieinhalb Jahre gewartet. Es hat uns sehr gefreut, die französische und französischsprachige Marktforschungs-Community endlich wieder an einem Ort zu vereinen. Französischsprachig ist korrekter, wir haben auch viele internationale Aussteller und Besucher."

"Sicher, wir hatten weniger Besucher als in den letzten Jahren. Aber alle Aussteller, mit denen ich gesprochen habe, haben betont, dass der Anteil der Endkunden höher ist. Und das zudem die Besucher äußerst motiviert sind. Sie sind neugierig, möchten neue Kenntnisse erlangen, sich auf den neuesten Stand bringen und sind offen für Innovationen. Die Gespräche werden sehr schnell konkreter. Es ging sowohl inhaltlich als auch geschäftlich mehr in die Tiefe. Und es fanden Projektbriefings direkt an den Ständen statt."
Dies wurde mir von einigen Instituten bestätigt. Insgesamt ist auf der PDE der Trend ähnlich zu München oder den MaFo-Events in London: Es sind deutlich mehr Technologie- und Panelanbieter präsent als Full-Service-Marktforschungsinstitute. Von den auch in Deutschland bekannten Instituten habe ich nur die Stände der GfK, von Stratégir und Harris Interactive gesehen. Insgesamt sind ca. 15 Prozent der Aussteller Institute.
Diese haben mir gegenüber ebenfalls die Qualität der Besuche am Stand hervorgehoben. Ich habe sowohl mit Yves Kéromnès gesprochen, Gründer & CEO Sky Consulting, einem Full-Service-Institut, als auch mit Emmanuel Delsuc, CEO von Stratégir. Beide bezeichneten die Messe als vollen Erfolg und berichteten von Briefings am Stand. Und beide Institute hatten eines gemeinsam: Sie haben jeweils vier Workshops veranstaltet. Die Strategie, über Inhalte in Workshops Besuche und Briefings am Stand zu generieren, geht anscheinend immer noch auf.
Was waren die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Messe?
"Neue Arten zu Befragen" war mit über 200 Besuchern nicht nur die bestbesuchte Konferenz, sondern auch als Thema sehr präsent, sowohl in den Workshops als auch auf den Ständen: Offensichtlich ist, dass qualitative Online-Forschung durch die Pandemie einen neuen Schwung bekommen hat und diesen nun auch mitnehmen wird. Einige, nicht wenige (Endkunden), die den Schritt noch nicht gewagt hatten, haben nun einen Schubs bekommen. Und werden sicherlich auch einen größeren Teil ihrer qualitativen Forschung in Zukunft online durchführen. Chatbots und Befragungen direkt über Social Media sind weitere Bereiche, die aktuell Interesse wecken.
Nicolas Zunz, President von Epsilon France und Vice-President Publicis France, hielt die Eröffnungs-Keynote "Die Hybridisierung der Daten". Dieses Thema ist auch nicht wirklich neu. Aber der Bereich Data Fusion scheint noch eine Menge nicht ausgeschöpftes Potential zu bieten. Jedoch tun sich die Unternehmen weiterhin schwer, dieses zu nutzen.
Covid-19?
Zwei Tage mit Maske am Stand stehen (und reden) ist doch etwas anstrengender als ohne Maske. Man muss etwas lauter reden. Und die Standpartys mit Catering mussten ausfallen. Das hat einem schon etwas gefehlt.
Es war aber tatsächlich sehr schön, all die bekannten Gesichter wieder an einem Platz zu treffen.
Über Orkan Dolay

Kommentare (0)
Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden