Radsport in Österreich: Mountainbiker in der Überzahl

Baden/Österreich - Gründe, Radsport zu betreiben, gibt es viele: Konditionsaufbau, Naturerlebnis, medizinische Indikationen, Abwechslung, Grenzen austesten, Adrenalin-Kick, Gewichtsreduktion etc. An oberster Stelle rangiert für viele Radsportler jedoch schlicht und ergreifend der Spaß an der Sache. 33% aller Teilnehmer einer Marketagent.com-Umfrage für die österreichische Plattform nennen den Fun-Faktor als Hauptgrund für die Ausübung ihrer bevorzugten Sportart. Sich wohlfühlen zu wollen (16,2%) und seinem Körper radelnd etwas Gutes zu tun (13,4%), rangieren an zweiter bzw. dritter Steller, was die Hauptmotivation für den Radsport betrifft.

Schlechtes Wetter (Regen 52,9%, Schnee 48,7%), gesundheitliche Probleme (39,7%) und familiäre Gründe (37,5%) halten die Sportler am ehesten davon ab, sich in den Sattel zu schwingen. Umgekehrt wird aber vor allem bei Aktivitäten in der Partnerschaft aufgrund des Radsports zurückgesteckt (39,3%).

Beeindruckend sind die Kilometerleistungen, die von den Radsportlern erzielt werden: Jahresumfänge von 2.000 bis zu 5.000 bzw. 5.000 bis 10.000 km sind keine Seltenheit, sondern Fakt für je ein Drittel der Umfrage-Teilnehmer. Monatlich wird in der Hauptsaison jeder Radtyp – viele besitzen nämlich nicht nur ein Rad, sondern mehrere verschiedene – ca. zehn Mal bewegt. In der Nebensaison wechseln die Radsportler ebenso häufig auf Indoor-Alternativen wie Ergometer, Walze oder Spinningrad.

Wer so viel Zeit investiert, lässt sich auch finanziell nicht lumpen. Während der durchschnittliche Kaufpreis für ein Fahrrad in Österreich laut jüngster VSSÖ-Studie bei 780 Euro liegt, sind ambitionierte Radsportler im Schnitt bereit rund 3.300 Euro für ein Mountainbike, 3.600 Euro für ein Rennrad und 3.990 Euro für ein Triathlonrad auszugeben – Frauen tendenziell etwas weniger, Männer etwas mehr. Hinzu kommen Ausgaben für Radausflüge, Urlaube, Rennen oder Trainingslager.

Aber nicht nur monetär würden die Bikeboarder ordentlich in ihren Sport einzahlen, so Marketagent.com, der Radsport spiele in viele Lebensbereiche hinein: Je ein knappes Drittel achtet wegen des Radsports auf Ernährung und Gewicht, vier von zehn Männern rasieren sich für ihr Hobby die Beine und für die Hälfte spielt der zweirädrige Fuhrpark auch bei der Anschaffung eines Autos eine große Rolle.

Die am meisten verwendeten Fahrrad-Typen unter den befragten Radlern sind mit Abstand das Mountainbike (86,5%) und das Rennrad (69,3%). Geht es um den präferierten Fahrrad-Typ, haben die Geländeräder die Nase noch eindeutiger vorne: Mehr als die Hälfte nutzt das Mountainbike auch bevorzugt, knappe 40% präferieren das Rennrad.

Was das am MTB-Sektor vieldiskutierte Thema der Laufradgrößen betrifft: Fast drei Viertel der Stollen-Fraktion fahren derzeit noch mit den klassischen 26-Zoll-Modellen, ein knappes Viertel ist auf den trendigen Twentyninern unterwegs. Das neue Mittelmaß 27,5“, momentan nur mit lediglich 4,2% vertreten, wird künftig wohl kräftig zulegen. 25% tendieren für den nächsten Fahrradkauf zu dieser Laufradgröße.

Apropos Fahrradkauf: Informationsquelle Nummer 1 ist für die Zielgruppe nach wie vor der Fachhandel (67,2%). Gut zwei Drittel des Samples würden, ehe sie ins nächste Zweirad investieren, einen Bike-Shop ihres Vertrauens konsultieren, nur einen Prozentpunkt dahinter (66,1%) rangiert die allgemeine Internet-Recherche. Auch die Websites der Hersteller sind bei fast zwei Drittel beliebte Anlaufstellen.

Bei der Auswahl ihres nächsten Bikes wirken die Radsportler praxisorientiert: Sie achten vorrangig auf die Passform (Rahmengröße 81,5% und -Geometrie 56,6%), Ausstattung (58,8%) und das Rahmenmaterial (41,2%). Optik, Gewicht und Preis sind für je ein knappes Drittel sehr ausschlaggebend. Weniger Wert legen die Bikeboarder auf das Produktionsland, oder ob ein Fahrrad im Online-Handel verfügbar ist (je 6,5%).

Zur Studie: Marketagent.com online reSEARCH führte für die Studie 1.441 Online-Interviews mit Newsletter-Abonnenten von bikeboard.at im Erhebungszeitraum 26.03. – 14.04.2014.

ah

 

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