Pharmamarkt: Umsatzzuwächse im Lebensmittelhandel und bei Drogeriemärkten

Frankfurt am Main - Wie meist zu Jahresanfang trieben grippale Infekte und Erkältungen die Verbraucher in den ersten drei Monaten 2012 wieder vermehrt zum Kauf von Erkältungsmitteln, in dieser Saison waren es eher Halsschmerzen. Insgesamt stieg die Nachfrage nach rezeptfreien Arznei- und Gesundheitsmitteln in diesem Zeitraum in Apotheken (inkl. Versandhandel), Lebensmittelhandel (LEH) und Drogeriemärkten um 1,5 Prozent (Basis Absatz). Dies zeigt der "Nielsen TrendReport Pharma". Ein Volumen von 370 Millionen verkauften Verpackungen bescherte diesen Vertriebsschienen ein Umsatzplus von 2,6 Prozent auf 2,135 Milliarden Euro.

LEH und Drogeriemärkte, seit längerem mit rückläufigen Entwicklungen die Sorgenkinder im OTC-Markt, haben dabei offenbar mit entsprechenden Sortimentsleistungen wieder erheblich an Verbrauchervertrauen zurückgewinnen können. Sie glänzten mit überproportionalen Zuwächsen sowohl im Umsatz (3,8 %) wie auch im Absatz (2,4 %). Damit scheint sich die Trendwende im Massenmarkt, die sich bereits in den beiden vorherigen Quartalen abzeichnete, zu bestätigen; auch die Marktanteile zeigen wieder steigende Tendenz. Die Apotheken profitierten zwar ebenfalls von der positiven OTC-Entwicklung – allerdings in geringerem Umfang als der Gesamtmarkt (Umsatz +2,3 %, Absatz +0,5 %). Spitzenreiter im Wachstum bleibt jedoch der Apothekenversandhandel mit erneut zweistelligen Zuwächsen in Menge und Wert.

Gegenüber dem Vorjahresquartal beschleunigte sich die Nachfrage im OTC-Markt zum einen im saisonalen Sortiment: Der Absatz von Schnupfenmitteln stieg um mehr als acht Prozent (Umsatz 9 %), gefolgt von Erkältungsbonbons mit jeweils knapp vier Prozent und Halsschmerzmitteln mit drei Prozent. Husten- und Erkältungsmittel hatten mit Bruttowerbeinvestitionen von rund 54 Millionen Euro auch den höchsten Anteil am Werbedruck für Arzneimittel, auch wenn dieser im Vergleich zum Vorjahresquartal geringer ausfiel. Auch die Nachfrage nach Augenprodukten zog aufgrund des früh einsetzenden Pollenflugs wieder an. Absehen von diesen saisonalen Effekten blieben wie bereits im Vorjahr Beruhigungs- und Schlafmittel (6,9 %), Diäten bei Adipositas sowie Mittel gegen Sodbrennen wichtige Wachstumsträger im Markt. Speziell die Beruhigungs- und Schlafmittel wurden auch mit erhöhtem Werbedruck unterstützt – dieser stieg um fast 50 Prozent auf rund neun Millionen Euro. Spitzenreiter im Wachstum waren allerdings Produkte gegen Hautpilze.

Auf dem Wachstumsniveau des OTC-Marktes bewegte sich auch der Gesamtmarkt Pharma- und Healthcare. Er generierte über alle Vertriebsschienen hinweg ein Volumen von 10,147 Milliarden Euro (+2,4 %). Die stärkste Zunahme zeigten die eingelösten Privatrezepte für rezeptpflichtige Arzneimittel mit einem Plus von knapp sechs Prozent.

ah/Nielsen

 

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