Studie von AXA und Ipsos Partner und Freunde sind den Deutschen äußerst wichtig

Wie wichtig ist den Deutschen Partnerschaft? AXA hat die "Partnerschaftsstudie 2019" veröffentlicht, IPSOS setzte das Projekt um. Ein Ergebnis: Die Geschlechter ticken unterschiedlich.

Partnerschaft spielt für 73 Prozent der Befragten eine große oder sogar eine sehr große Rolle. Durchaus überraschend: Männer (74 Prozent) räumen Partnerschaften in ihrem Leben sogar eine noch höhere Bedeutung ein als Frauen (71 Prozent). Auch die Lebensumstände und Erfahrungen haben damit zu tun, welchen Stellenwert Partnerschaft hat. In einer Ehe oder Lebensgemeinschaft bedeutet der gemeinsame Weg durch das Leben und den Alltag besonders viel. 92 Prozent der befragten Verheirateten und 89 Prozent der Befragten in einer Lebensgemeinschaft gaben an, dass Partnerschaft für sie eine große oder sehr große Rolle spielt. Bei den Singles hingegen sagten das nur 55 Prozent.

Wichtiger als beruflicher Erfolg

Die Deutschen räumen Partnerschaften viel Raum in ihrem Leben ein (73 Prozent). Freundschaften (81 Prozent) sogar noch mehr. Deutlich weniger wichtig im Leben ist den Deutschen Prestige (19 Prozent) aber auch Erfolg im Beruf/bei der Arbeit (51 Prozent) wird vergleichsweise wenig Relevanz beigemessen. Die Werte Kontrolle/Sicherheit im Leben und Solidarität und Gemeinschaft sind für jeweils 66 Prozent relevant im Leben. Spaß/Freizeit sind 70 Prozent der Deutschen wichtig.  

In einigen Punkten unterscheidet sich die Sichtweise der Geschlechter deutlich: Während sogar 85 Prozent der Frauen sagen, dass Freundschaft eine große oder sehr große Rolle in ihrem Leben spielt, sind es bei den Männern lediglich 76 Prozent.

Welche Werte in einer Partnerschaft wirklich zählen

Welche Anforderungen stellen die Deutschen an eine Partnerschaft? Ehrlichkeit wünschen sich fast vier von fünf Befragten (79 Prozent) in verschiedenen Lebensbereichen von einem Partner. Darüber hinaus ist den Deutschen wichtig, dass der Partner auch in schlechten Zeiten zu ihnen steht und sie so akzeptiert, wie sie sind (jeweils 76 Prozent). Auch Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit (74 Prozent) sowie der respektvolle Umgang miteinander (71 Prozent) sind von großer Bedeutung.

Nach einer Trennung steigt die Erwartungshaltung

Das Leben spielt einem manchmal übel mit, um so bedeutender werden Fairness und emotionale Nähe in einer Partnerschaft. Das zeigen die Antworten der Befragten, die getrennt von ihrem Partner leben, geschieden oder verwitwet sind. Sie wünschen sich mehr als der Durchschnitt Akzeptanz (84 Prozent), Ehrlichkeit (83 Prozent) sowie Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit (79 Prozent) in einer Partnerschaft. Auch Einfühlungsvermögen (66 Prozent) und Gleichberechtigung (59 Prozent) stehen bei ihnen höher im Kurs als beim Durchschnitt aller Befragten (60 und 54 Prozent).

Sicherheit in der Lebensmitte

Wer mitten im Berufsleben steht und eine Familie zu versorgen hat, für den ist Hilfe und Sicherheit in der Partnerschaft noch wichtiger. 73 Prozent der 30- bis 45-Jährigen ist es wichtig, dass der Partner unterstützt und hilft (alle Befragten: 68 Prozent). 60 Prozent wünschen sich, dass der Partner Schutz und Sicherheit gibt (alle Befragten: 55 Prozent).

Frauen erwarten mehr vom Partner

Bei den Wünschen an eine Partnerschaft zeigt sich ebenfalls: Die Geschlechter ticken unterschiedlich. Ehrlichkeit in der Partnerschaft ist Frauen (84 Prozent) wichtiger als Männern (74 Prozent). Außerdem legen jeweils 83 Prozent der Frauen Wert auf einen verlässlichen und zuverlässigen Partner (Männer: 66 Prozent), auf Respekt (Männer: 60 Prozent) und Akzeptanz (Männer: 68 Prozent).

Zur Studie: AXA Deutschland hat das Meinungsforschungsinstitut IPSOS mit der repräsentativen Umfrage zum Thema „Partnerschaft“ beauftragt. Von November 2018 bis März 2019 wurden dafür 1.050 Bundesbürger sowie 1.176 Versicherte ab 18 Jahren in Deutschland befragt.

 

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  1. Kay Koschel am 03.08.2019
    Partnerschaft ist heute mehr denn je ein wunderbares sozialpsychologisches Forschungsthema mit unendlich vielen spannenden Facetten!

    Vor allem wenn man mit der Brille und den offenen Wahrnehmungen eines qualitativen Forschers die Welt hinter den Daten betrachtet, weil man während der Feldarbeit die Chance hatte in die Lebenswelt der Studienteilnehmer direkt einzutauchen. (Danke an alle Teilnehmer/innen für die Einblicke in den persönlichen Alltag von Partnerschaft!)

    Vielschichtige Denkanstöße gab es: Wie wird Partnerschaft, Liebe und Freundschaft im Alltag der Konsumgesellschaft und in Zeiten abnehmender Bindungen gelebt? Was sind Gründe und Abgründe? Was ist heute der soziale und emotionale Kitt einer Partnerschaft? Was hält zusammen? Was hält uns fest? Was trennt uns? Was bricht… was fängt uns auf? Welchen Partnerersatz gibt es: Haustiere? Konsum und Dinge? Alexa als neues „Familienmitglied“? Und der wichtigste Partner und Lebensbegleiter im Alltag: Unser Smartphone…

    Schön, wenn sich mutige Kunden/innen an ein so offenes Thema - abseits alltäglichen Marketing-Fragestellungen - „ran wagen“.

    Mein absolutes Forschungshighlight und Lieblingsthema in 2018!

    Kay Koschel, Ipsos UU, Hamburg

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